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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 25.1927

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Heft 9
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Hausenstein, Wilhelm: Barock: die Kapelle der Brüder Asam
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https://doi.org/10.11588/diglit.7392#0355

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DIE ASAJI KIRCHE IN MÜNCHEN. HOCHALTAR

BAROCK
DIE KAPELLE DER BRÜDER ASAM

VON

WILHELM HAUSENSTEIN

IT^n Säulentor, prächtig, dennoch klug; darüber
-^-J ein aufgeschweifter und zugleich vorwärts-
geschwellter Giebel, dessen gespannte Höhe der
himmelwärts strebenden Inbrunst des betenden
Heiligen den Aufschwung leicht macht. Es ist ein
Tor wie eine aufgebrochene Muschel. Ja selbst
die Säulen scheinen vom Drang bewegt, sich auf-
zutun: sie sind, wie um den Eingang zu weiten,
um das Lot ihrer Achsen bewegt, denn ihre Sockel
und Häupter wenden sich voneinander, auswärts,
und verharren anzüglich mit vorstehenden Ecken.

Tretet ein — die Kante weicht euch aus; sie schnei-
det euch nicht . . . Hinter dem Auftritt des Hei-
ligen empor, empor ein hohes, vorgewölbtes Fenster
zwischen hohen Säulen, zylindrisch und matt, in
bleiernen Quadraten; über den oberen Säulen zu-
sammenschlagend wie Wellen Wassers barocke
Kurven in excelsis, schwer, doch biegsam, elegant;
in der Mitte ihres rollenden Zusammenpralls ein
großes goldenes Herz entflammt, geflügelt. Darüber
ein rundes Fenster; über der Stirn des Dachs,
doch nur aus Abständen sichtbar, ein gewicht-

et
 
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