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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 25.1927

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Heft 8
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Gehrig, Oscar: Ein Skizzenbuch des jungen Trübner
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https://doi.org/10.11588/diglit.7392#0330

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EIN SKIZZENBUCH DES JUNGEN TRÜBNER

VON

OSCAR GEHRIG

T Tber die Art und Bedeutung des zeichnerischen
^-^ Werkes, das uns die ausgesprochene Maler-
persönlichkeit Wilhelm Trübner hinterlassen hat,
ist in der von Julius Elias mustergültig herausge-
gebenen Mappe „Wilhelm Trübner, Handzeich-
nungen" (Berlin 19 21) alles Wesentliche gesagt
worden. Wir wissen, daß die Zeichnungen Trüb-
ners nach seinen eigenen Worten nicht in dem
freien Meistersinne wie die Liebermanns entstan-
den sind, sondern daß sie vielmehr in seinem Ge-

samtscharren ein „hübsches Buch der Ergänzung"
darstellen. So zeigen wir auch in diesem Sinne
Proben aus einem, heute in Privatbesitz (Karls-
ruhe) befindlichen Skizzenbuch des jungen Trübner.

Was uns dieses Zeichenheft aus der Frühzeit
des Künstlers so wertvoll macht, ist der uns auch
an verhältnismäßig kleinen Beispielen gewährte
tiefe Blick auf die Entwicklungsspuren: wie sich
Trübner da allmählich vom Modell loszulösen be-
müht, wie er unter Änderung der Seh weise zu
selbständigem und schon recht selbstverständ-
lichem Erfassen des Motivs vordringt oder
schließlich neben flüchtigen Niederschriften
aus dem Leben bereits bildhaft wirkende
Ideenskizzen gibt. Gar von der frühen Porträt-
kunst Trübners erhalten wir einen kleinen,
aber klaren Eindruck und sehen, wie der
Künstler schon in der tastenden Bleistiftstudie
h nach dem Leben die bildmäßige Abrundung
des komponierten Gemäldes anstrebt. Die für
Trübner charakteristisch gewordenen Sitz-
und Liegestellungen sowieVerkürzungen herr-
schen auch in diesen Blättern vor, im Bildnis

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