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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 25.1927

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Heft 8
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Scheffler, Karl: Die Generaldirektion der Berliner Museen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7392#0307

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DIE GENERALDIREKTION DER BERLINER MUSEEN

VON

KARL SCHEFFLER

I^\ie Frage, wer dem am i. Oktober dieses Jah-
-"-^ res in den Ruhestand tretenden Generaldirek-
tor der Staatlichen Museen zu Berlin im Amte fol-
gen soll, ist vor der Zeit entschieden worden. Ver-
hältnisse, die zum Teil dringend des verhüllenden
Mantels der christlichen Nächstenliebe bedürfen,
haben veranlaßt, daß die Abteilungsdirektoren den
Kultusminister baten, den Posten des Generaldirek-
tors jedenfalls wieder zu besetzen und dafür
den bisherigen Referenten für moderne Kunst im
Kultusministerium, Wilhelm Waetzoldt, zu be-
stimmen. Da der Minister einverstanden war,
Waetzoldt zugestimmt hat und die öffentliche Mei-
nung ihren Beifall gab, ist die Ernennung voll-
zogen worden.

Grundsätzlich ist diese Entscheidung insofern
wichtig, als der neue Generaldirektor nicht ein
praktischer Museumsmann ist, sondern als er von
der Universität herkommt, ministerieller Verwal-

tungsbeamter war und als solcher eine engere Ver-
bindung zwischen Generaldirektion und Ministerium
herstellen wird. Die Abteilungsdirektoren der Mu-
seen, die Waetzoldt vorgeschlagen haben, sind im
Recht, sofern sie annehmen, daß in der ungeheuren
Wirrnis, die im Museumsbereich herrscht, ein Or-
ganisator, der durch berufliche Facharbeit sonst
nicht gebunden ist, erfolgreicher arbeiten kann als
einer der ihren. Das Ministerium hat recht, wenn
es an dieser Stelle einen Mann sehen möchte, mit
dem es schon eingearbeitet ist und der die Land-
tagsmentalität genau kennt. Das Publikum schließ-
lich darf mit der Lösung zufrieden sein, weil nun
jemand da ist, der in die verwirrten Verhältnisse,
die nur wenige Eingeweihte noch zu übersehen
vermögen, Klarheit und Ordnung zu bringen ver-
suchen wird.

Der Name Wilhelm Waetzoldts bürgt dafür. Bei
der Zusammenlegung der Berliner Kunstschulen

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