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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 25.1927

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Heft 11
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Eberlein, Kurt Karl: Blechen in der Sammlung Grosell
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https://doi.org/10.11588/diglit.7392#0433

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BLECHEN
IN DER SAMMLUNG GROSELL

VON

KURT KARL EBERLEIN

TT 7"ir wissen, welche Rolle das Problem der Frei-
* * lichtmalerei seit etwa 1800 in der deutschen
Malerei spielt, und daß es gerade die Engländer
waren, die durch dies Problem im Anfang des
ip.Jahrhundertsdie deutsche und französische Malerei
bereicherten. In London findet diese neue Kunst
durch Henry Richter 1817 ihre erste theoretische
Fassung, durch Wallis, der dem „amerikanischen
Tizian" Allston seine malerische Technik verdankt,
wird sie in Rom schon vorher den Deutschen be-
kannt und Wallis — das haben Baudissins For-
schungen erwiesen — vermittelt sie 1812/17 der
Heidelberger Malerschule (Rottmann, Ernst und
Bernhard Fries u. a.), die sie nach München bringt.
Durch die Rottmannsezession, durch den Heidel-
berger Ernst Fries erregt sie Aufsehen und Partei-
streit in Rom, wo nun die Engländer immer wie-

der Schule machen. Constable und Bonington
vermitteln sie den Franzosen (Delacroix, Lami u. a.,
Gericault war selbst in England) und die englische
Ausstellung in Paris entscheidet 1824 ihren Sieg.
Von Paris wirkt sie nach Rom zurück, wo Turner
schon 1820 durch seine Ausstellung größtes Auf-
sehen gemacht hatte. Von Kopenhagen kommend,
wo Juel entscheidenden Einfluß hatte und auch
als Landschaftsmaler Bedeutendes leistete, vertritt
Dahl — der 1820 — 21 in Rom lebte und Catel be-
freundet war — in Dresden die neue Freilicht-
malerei, die auf die Dresdener und Berliner Schule
Einfluß gewinnt. Ohne Dahl ist Blechens Ent-
wicklung nicht zu verstehen, denn Blechen war
im Sommer 1823 und 1828 bei Dahl und Friedrich.
Wenn er zuerst auch ganz unter Friedrichs Einfluß
steht und deshalbvon seinemBerlinerAkademielehrer

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