Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]: Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde (1795)

Erſter Band, neuntes Stüc, Sontalends den 3.1. Januar 1795.

ttt:



Vereinictte Niederlande.

D. Nachrichten, welche tir ſeit un-
ſerm vorigen Blatte erhalten haben, be-
ſtätigen wenigstens ſoviel, datz die Eng-
länder den 10den über den Leck zurück ſind
uud eine tüchtige Schlappe bekommen ha-
ben. - Herner: daß die Franzoſen ſ0-
ezar wshrend des Thaurvecters über die
Flüſſe, bei Cîimwegen (im Gelderſchen)
über die Waal gegangen und von dieſer
Seite ( alſo nach dem Utrechtſchen zu ) tiefer
ins Land gedrungen ſind. ~~ Dann: daß
ſie ( unten von Bommilerwart herüber, links )
Werkendam , Workum und Lswen-
ſtein weggenommen haben, alſo Gorkum
(eine befeſtigte Stadt an der Merwe , einem
Arme von der Maas) sehr in Gefahr sei
daß die Prinzeßin von Oranien den Haag
verlaſſen ~~ daß die Stadt Ucrecht den
franzöſiſchen General Pichegrù durch ei-
nen Expreſſen gebeten, ſie zu verſchonen,
und ſie, um Plünderung zu verhüten, ſo
lange mit Holländern besetzt zu laſſen, bis
Franzoſen einmarſchiren würden. ~ Auch

L

meldet man aus Sevenar cim Cleviſchen)

daß eiu vereinigtes Korps Engländer, Han-
noveraner und Heſſen nach Doesburg cin
der Grafſchaſt Zütphen im Gelderſchen an dee
Isel) gezogen wären, um daſelbſt die kai-
ſerlichen Magazine zu decken, welche el-
ligſt fortgeſchafft werden sollen ~ ferner,
daß Ha 1 7den die ganze alliirte Armee
über die Iſſel zurück gegangen ſey - daß
Arnheim (ijenseit des Rheins) aufgeforderr
worden , sich zu ergeben daß aber hier-

auf eine abſchlägliche Antwort erfolgt, je-

doch in der Nacht zwiſchen den 18 und 19
die Beſatzung aus- und über die Iſſel her.
über marsſchiret sei - daß hierauf die Fran-
zoſen in gurer Ordnung in Arnheim ein-

gerückt wären. q:

. Die allerneueſten Nachrichten, die wir
aus jenen Gegenden haben, ſind aus WWes
ſel (einer groſen und schönen Stadt im Her-
zogthum Cleve am Rheine, da, wo die Lippe
hineinfälle) und enthalten folgendes: Daß
von dem Rriegze der Franzoſen gegen Hol.
land in kurzen nichts mehr zu melden

ſeyn werde , denn das Schickſal der vereis