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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1795

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https://doi.org/10.11588/diglit.43827#0256

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fruchten. Wahrſcheinlich würden zivar nfcht, und twenn man es auch vermuthet
in dem gegenwärtigen Falle alle Verſuche hatte, ſo wurde man doch durct die bloſe
zur Wiederbelebung des Verunglückten Vermuthung nicht vom Gehorsam gegen

vergeblich geweſen seyn , da er, als man die landesherrlichen Befehle entbundei: u D
ihn fand, bereits einige Tage gelegen ha- berechtiget, gar nichts zur Rettung seines

ben konnt e. Allein man wußte dieſes Bruders zu thun.

Cm.

. E- vst % c. § m § 2 I À > G

Steckbrief. Es iſt heut, als den Charfreytag zur Nacht, .der durch etnen voti
dem zum Coldißer Forſtamtce behörigen Heegereiter Werner ausgeſtelltten mehr als vortreff-
lichen Lehrbrief zwar so geschickt als rechtſchaffen empfohlne angebliche aber ganz ſchlechte und
den Namen nicht verdienten Jäger., Johann Ernſt Geißler , ohngefähr 22 Jahr alt,
des Schäfers von Belgershayn älteſter Sohn, welcher von der JZägerey gar nichts verſtehet,
flein, ſchwächlich von Perſon , sommerſprüßigen Angzesichtes"iſt , kaßenblaue Augetni und weiss
gielblichte Haare, in solchen aber ein kurz eingebundenes falſches Zöpſchen trägt, und noch keinett
ordentlichen Barch hat , besonders aber ſich durch eine kindische Jimglings'prache verräth,
übrigens ſich wie ein Jäger mit einem Koppel und Schloß, worauf entweder 2 Hir]che
oder die z Buchſtaben ). E. G. befiadlich, ſamme einem altmodischen Hirſchfänger träget,-
von allhieſiger Gerichtsherrſchaſt bey welcher er nur auf der Probe gewesen, aber Holz , it-
gleichen ſehr beträchtliche Anweiſegelder, auch Wildpret und andere Sachen unterichlaget,
überdieß aber sich einer guten, ihm nicht behörigen auch in ſeiner Ge wahrſame nicht befindlichete
noch verdienten vollſtändigen grünen und gelben Livree mit maſſ.ven silbernen Epaulets bemäche
tiget , einen ihm nicht behörigen vorſtehenden Hühnerhund, auf eine ſo argliſtige als diebiſche
Weiſe entwendet, und das ihm anvertraute Jäger Inventarium bey Seite geſchafft und y;
partieret , auch ſogar ſich noch iveit infamere Dinge erlaubet, als eine ſo argliſtige als bet ü;
geriſche Canaille, welche auſerdem in hieſiger Gegend viele Schulden gemachet, und Leute
auſgeſetzet, da ein oder der andere Streich wider 1hn verlauten wollen, mit alle dieſen und
vielen andern Sachen davon gelaufen. Nachdem nun aber an Wiedererlangung dieses mehr
als lüderlichen Kerls , um damit seine vielen böſen Thaten zur Unterſuchung und Beſtrafung
gelangen mögen, sehr viel gelegen; als werden alle Ctvil - Militair - und andere Obrigkei-
ten andurch erſuchet , .erſpgten Bösewicht, welcher ſeinen Weg nach Polen oder Frankreich



zu nehmen, geäuſert , nicht allein ſofort nach .der Ch. F. S. neuerl. Geſinde Oran. v, 16,
Nov. 1769. tit 5. §. 1. Et tit. 6. F. 1. zuc Haft zu bringen und ſicher zu verwahren,
alédenn aber gegen Erſtattung der Gebühr an uns auszulief.rn, sondern auch alle Hertſchafa
tea, Forſtämter , Forſtbedienten und Jägereyverwandte gewarnet , diesen vecſtellenden unver-
ſchämten Korl, welcher nur alle mögliche Untugenden beſißzer, nicht ein. und in Dienſt zu
nehmen, noch ſich von ihm hintergehen zu laſſen. Signal. Neubraunshayn den zten April

. 4 . .. !§1 > cholberiſche Ober- und Erdgerichte j
| : Hdaſ, uud zu Naundorf...
 
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