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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1795

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https://doi.org/10.11588/diglit.43827#0355

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t üs . boi ~ j

Einige ohnmast; tbliche Geda! ken
üve er den tszht s. iütiiciäääg i

Wr.. haben unſern gütigen teſern vétſprs:
chen, einige Betrachtungen über den, zwi-
ſchen Frankreich und Holland abgeſchloſſe-
nen Frieden, anzuſtellen ; heute wollen wir
dieſes Verſprechen in Erfüllung bringen.

Die erſte Betrachtung, die ſich uns dabel

aufdrängt, iſt folgende. Wer hätte, bei

dem Anfange dieſes Kriegs, geglaubt, daß ſi

eês ſo weir kommen würde ; wer hätte ſich

vorſtellen können, daß die Franz oſen, wel-

che anfangs nur Oeſtrei ch den Krieg
erklärten, noch als Sieger Hollands
auftreten und diesem Freiſtaate Ge-
ſeße vorſchreiben würden? Gewiß ein

gauffallendes Beiſpiel in dem Gange der

Vorsehung, von deren Leitung das Schick-
ſäl ganzer Völker und Länder abhängt, u.

die ſich bei dieſem Kriege in einem ſo hohen
Grade veroffenbart zu haben scheint . daß

ihn ſelbſt diejenigen, welche nicht in Abre-

de fi Teller können, die erſte Beranlaſſu: 1g

mit dazu gegeben zu haben, einen Verhäng-

nißvaollen K îrieg nennen.

Sek;en wir auf die Vortheile, jvelchs
Frat kreich durch dieſen Friedenstrak-
tat gewinne, so ſind ſie überwiegend

gr oß 1 i1:d von encſcheideadtinz Eruufluſſe.
Zuf der einen Seire erhält es einen groſ-
ſen Zuwachs an seiner Seemacht, da die
holländſche Marine zu ſeiner freien Diſpo-

ſitión bereit bleibt, und wider die gemein-
ſchaftlichen Feinde Frankreichs gebraucht
werden darf. Dieser Zuwachs an Mache
iſt für. Frankreich deſto beträchtlicher, da

deſſen Flotten bisher, theils durch nach-

Auf der andern Seite kommt es,

~ .

thalize Gefechte mit den Euzläzdera., de- |
nen ſie zur See vielleicht noch lange nicht

gewachſen ſeyn möchten, theils durch See-
kürme und andere widrige Zufälle viel ge-

litten hatten, auch, unter gegenwärtigea
Umltänden, nicht sogleich wieder in gehörle
gen Stand geſeßt werden konnten, da ein
dergleichen Aufwand weit größere Sum-
men erfordert, als der Krieg zu lande.

tnöge dieſes Friedenstraktats, in den Bee
ſitz zweier Veſtungen , die für ſie von ben.
ſto größerm Werthe seyn müſſen, je mehr
ihnen die Eroberung derſelben Kampf uw
Blut gekoſtet hat. Venlo unv Maſtée.

richt, wovon die lettere , ihrer legeunmne.
Fortification nach, eine der ſtärkſten Verse .
ten Europen's iſt, ſichern ſie, in dieſemn uam
in allen künftigen Kriegen, vor jeden.
Angriffe von Seiten der Maas. Man
weiß, wie ſehr Koburg, zu Anfang dee
Jahres 1793, eilte, dieſe Veſtung ven.

der ihr drohenden Gefahr zu befreien.
weil, wenn ſie damals in die Hände de

Feinde gefallen wäre, die Wiedereroblen.
rung der öſterreichſchen Niederlande, ohn.
îÊtreitig mit größern Schwierigkeiten ve.
Dieſelben :
Schwier igkeiten, und noch größere, würden.
jetzt eintreten, wenn es auch den Öeſtrei- es
chern glücken ſollte, wieder über den Rhien
zu gehen und einen nochmaligen Versuch, et
zu Wiedereroberung dieſer Provinzen

bunden gewesen ſeyn würde,

machen, zumal da nun auch Vento u

den Händen ihrer Feinde iſt. Die Fran-
zoſen erhalten ‘ferner, Kraft dieſes Fri.
dens, von den Holländern bunder men.
lionen Guiden , oder, nach unſerm Gele.
de, ohngefähr .) tauſend mahl tauſend ;
Thaler in louisd'or ; eine Summe . um

vete. ..
 
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