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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1795

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https://doi.org/10.11588/diglit.43827#0755

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—~ pit . ..

Schrift, worinne dem Bürger und Land-
manne, dem Volke , und allen denen,
die man dazu rechner, alles dasjenige,
Vernünftige 1:0 Gute, was wir nun-
mehr über Kindererziehung wiſſen , und
zwar inderjentgenManier vorge. ragen wä-
re, welche ihr Heſchmack, ihre Bedürf-
niſſe, und ihre Fäbugkeicen erheiſchen.
Und doch glaub ich, iſt ſo ein Werk un-
umganglich nöthig , ein wahres Bedürf-
mh ; denn, wenn das deutſche Volk, we-
nigjtens iu der nächſten Generation , ge-
buldeter ſepn ſoll; als daſſelbe es cfrelich
ganz ohne ſeine Schuld ) in der gegen-

wärtigen iſt ; so m u j dazu , bei den Kin-

dern, der Grund gelegt, und deswegen
bei ihrer Erziehung manches auders als zeit-
her angefangen werden. ~~
Wie ? dieß nuß ihn daher faßlich , be-
friedigend, und auf eine anzinhende Art
geſagr werden.. -

Aber vielleicht hört ſo etwas das Volk
nicht gern? Nichts weniger als dieſes ;

denn die Erfahrung lehrte mich jederzeit
das Gegentheil. So oft ich nämlich (und

das geſchah nicht ſelten) über einen Ge-

genſiand, der die Erziehung betraf, pre-

digte, z. E. einmal zeigte , wie die mei-
ſten Aeltern , ohne ihr W ssen , ihr Kin-

der ſelbſt zur Rachſucht, zum beichcſi îun,
und überhaupt zu jedem Laſter ver-

leiten, ſo war ihm dies nicht nur etwas

ganz neues, ſondern man hörte es auch,

wie ich zuverläßig weiß, ſehr gern.
Dies alles zuſammeng nommen, hat

mich nun bewogen, unter obigem Titel,

fürdas Volk ein eigenes Volksexziehungs-

buch anzulegen, und in derrſelben da s zu

leiſten, was darzu erforderlich iſt „um in

der Erziehungskunſt dem Volke, nach u. sieh

Was und

r

736

vih die Augen zu Sffgtn:: —~ Was Cam-
pes vortefliches üjeviſionswerk fürs gebil-

dete Pablikum iſt, das ſollen daher mei-
ne Brillen, in erer ganz beſondern Rück-

ſicht, für mein Publikum werden. Che
man aber bauer, so muß man, wei nn ſchon
ein Haus, aber freilich ein altes, nicht

mehr zu bewohnendes Haus auf dem Bau-

plase ſiehet, erſt einreißen, und dies iſt denn
die Urſache, wesivegen ich in den erſten
Bändchen dieſes Werkes die Fehler und
Thoorheicen darſtellen werde, we iche bei
der gerwoshnlchen Volkserziehung. herr-
ſchen ; und dies zwar a lle s in der Ma-
n ier des Kal e ndermannes, in wc-

nigskens 12 bis 14 Bogen. + Auf.ich-

tig und deutſch, das helit - von der : Bruft
weg, wird dabei geſprochen, uud Salz- .
mauns vorrrefliches Krebebuchlein bei die,
ſem Bänbchen vorzüglich zum Grunde ge-

i legt, auch in der Volkszeitung uächſtenen.

ein Probeſtück vom Ganzen g- liefert 1 were.
den. Im künftigen Bändchen werden daun
die Vorcheile angegeben, deren ſich die_

Altern bedienen m! ssen, wenn ſie aus

ihten Kindern geſunde, geſcheite, kecheeÖ
ſchaſfene und muthvolle Menſchen ziehen
wollen. Sachverſtandige Männer werde

ich überall dabei zu Rathe ziehen, und jer

der Wink , der mir auch ohnedies von an-

dern zur Veroollkommung des Ganzengen.

geben werden mögte, mit wahrem Danke

nützen. ~– Wer darauf b a ar voraus be.
zahlt, erhält jedes Bändchen des ganzen

Werks für 4 Groſchen ſächſ oder 18 Kr.

rhein. ; da es nach seiner Erſcheinung, nach
der Öftermeſſe 1 796 aufs Wort 0 Groſchen

ſâchſ. oder 27 Kr. rhein. alſo den dritten ;

Theil mehr koſten wird.

Alle urs Fuüurſten und wackere Edel
 
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