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Happel, Eberhard Werner; Wiering, Thomas von [Bearb.]; Härtel, Zacharias [Bearb.]
E.G. Happelii Gröste Denkwürdigkeiten der Welt Oder so genannte Relationes Curiosæ (Andrer-Theil): Worinnen dargestellet/ außgeführet und erklähret werden Die Denckwürdigste Seltzamkeiten/ So da in Historien, natürlichen Wundern/ am Himmel/ auff und in der Erden/ wie auch in und unter dem Meer zu finden seyn: Einem jeden curieusen Liebhaber zu gut auffgesetzet/ in Druck verfärtiget/ und mit vielen Figuren erläutert — Hamburg: Gedruckt und verlegt durch Thomas von Wiering, 1685 [VD17 3:306392E]

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https://doi.org/10.11588/diglit.66375#0120

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Ko. Iz. R.KLLT'KZNLL QukIOLL.

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Daöungereimbte Msen Geschöpff.

MAJele von de» Juden habe» in den Gedan«
Socken gestanden / man könne auß denen 5
Bochern Mosis erlernen alles / was nicht al»
lein zum Gottesdienst erfodert wird / sondern
auch alle Gepeimnüsse / so in dieser oder jener
Wiffenschafft Vorfällen könte/ also / daß nicht
ein kroblema oder Allffgabe in der Meßkovst/
Vicht eine Regel in der Rechenkunst/ noch sonst
eine Konst inallenHandwerckeu Vorfällen tön-
te / die man nicht auß besagtem LentLteucKo
zu erlernen batte. Hterauß/ sagen sie/ habe
8alomoa alle seine Weisheit erlernet. Ich
Wil aber noch etliche gröffere^bsurcktättn an >
führen / so dieJudrn auß besagten 5 Büchern
Mosis zu erwe.sengedeucken.
Ein Beta von dem Riesen O§ ist länger/als
z Meilen geweseo.Mofrs habe zwar eine Län-
ge von n Fuß gehabt / und habe dennoch mit
sttnerkantzen / welche ra Ellen lang gewesen/
vhncrachtet er diese 15 Fuß doch gehalten/ nur
biß an die Enckeku dieses Riesen O^§ reichen
können / solches wollen die Zodendurch ihre
OsbsMische Rechnung erweisen.
Sie erzehlen uns ferner viel Wunders von
denen T hteren / welche zur Zett der Erschei»
nung des ^56« sollen gesehen werden / uem»
lich rin Ochs / den Hiob Lekemot nennet/ soll
(Vi6. Luxtorff 8)'U3A.gu6a.cLp. )ülleTage
das Graß von tausend Bergev abfktssm / sie
weisen uns deßfalszum foklLlmvLviär.wo»
sei bst dieser proxLeeische König von dem Vieh
auff tausend Hügelnspricht.Fragt man dann/
woher solcher gestalt dieser Ochs Futter genug
bekomme ? So antworten sie/er bleibe stets an
rioem Orth / da alle Nachten wieder so viel
Graß wüchset / als er des Tages über abge»
fressen hat.
Sie erzehlen auch von einem wunder-grosi
fev Vogel / welcher eiosmals ein Ey auß sei»
vem Nest geworffen/ welches so groß gewesen/
Ion». II.

baß davon zoo von den aller - grössten Leäer-
j Bäumen yberohauffen geworffen / und 60
' Dörffer ersäuffet worden.
Ferner berichten ste von einem Frösch / der
so groß gewrsen/wie einegantzeStadk/glrich-
wo! ist derselbe von einer Schlaagrn aoffge-
fressen, diehrruach von eiverKröhenverschlua-
gen ist. Diese Krähe ist hernach auff einen
Baum Mögen / und hak durch ihre Grösse der
Sonnen ihren Glantz gehemmet / baß in dek
Welt eine Finstrroüß entstanden. Ein jeder
drucke ferner / was vuu dieses vor ein Bäum-
chen müsse gewesen sryu. Wer den eigentlichen
Nahmen diesis Vogels wissen will / der lese
dm 50 Psalm / da er ein Vogel der Bergen/
nachdem Hedr-eischev geoaodtwird
Dieser Vogel schünrt entsprossen zu jiya
von einem andern grossen Vogel / davon uns
die Juden gleicher gestalt erzehlet / er sey so
groß gewesen / daß er mit seinen Beinen habe
gereichet biß auff den Grund der sehr tieffeo
Ser / in welche einsmals ein rysero Beyl ge-
fallev/welcheu in 7 Jahren allererst zuGronde
gelanget-
Noch viel dergleichen Narrenpossen wollen
sie erweisen / welche doch allesambt so voll äb°
iurcktäteo stecken/ daß man kaum glauben sol-
le / daß ste von rechten Menschen ersonnen
wären-
Mir fält hier bry / was ich offtmahlen ge»
höret habe von einem einfältigen Mauve wel-
cher also zu sagen pflegte : Wann alle Berge
nur ein Berg wären / wann alle Bäume nur
ein Baum / alle Männer vor ein Mann/ alle
Arpke nnr eine Tpt/und alle Flösse nur ein Floß
wären- Wann daun dieser grosse Baum auf
dem grossen Berge / bey welchem der grosse
Flußvorbcyströhmet?/ stünde/ alSdanukäme
der grosse Mann mit seiner grossen Axt / und
fällteteden grossen Baum/ selbiger käme aber
 
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