No.sz. LeLLrioue; Qukrore. 7Z7
Der höfliche Elefant.
HE)Ls Ao.i§24 der Englische Gesandte/lko- ,
NWmLsR.se , sich an dem Hofe des grossen
Mogolszu /tZra auffhielte / da ist er an des da-
mahligen Königs Geburtstage/welcher war der
2 September/nachHose zu kommen erbeten wor-
den/ umb des Königs Gebnrths-Fest mit beyzu-
wohnen. Der König ist damalen erschienen in
einem dermassen mit Edelgesteinen behangenem
Kleyde / daß koe bekennet / er habe sein Lebtage
einen solchen unschätzbahren Schatz nicht ins
Gesicht bekommen.
Die Zeit ward zugebracht mit Vorstellung
seiner grösten Elefanten/ darunter etliche die O-
ber-Elefanten/und behangen waren mit Ketten/
Schellen/güldenenund silbern Zierraht/ tmglei-
chen mit vielen vergoldeten Fähnlein bestecket.
Ändere Elefante warteten diesen oberste gleich-
sam als Trabanten auff. Von sothanen Elefan-
ten/die ihm dieneten / stunden 8 oder io in Gold/
Silber und Seide gekleidet. Also sind ohnge-
fehr 12 Compagnien Elefanten / köstlich auffge-
NUtzt/ voxbey passiret. Der fodersten/ die den
Troupen führet^» / ihre Brust und Häupter wa-
ren gezieretmitPlatten von Rubinen undSma-
ragden. Die Bestien selber waren von verwun-
derlicher Lange und Schönheit. Sie bückten sich
allesampt vor dem Könige nieder / und machten
ihm eine sehr artige Reverentz / welches einen ss
treflichen Auffzug gab / dergleichen man niemals
von einigen Lhieren irgendswo mag gesehen
haben.
Csspar LLibi.ein Venetianer/Hatzu Pegu irr
Ost-Indien mit seinen Augen gesehen / wie dar
mahlen/als der daselbst herschende gewaltiges
nig Audientz gegeben / man die 4 weisse Elefan-
ten / welche sehr groß waren / aus ihren Stallen
herauß geführet / denen die andern alle in ihrer
Ordnung folgeren. Als sie aber gegen den Kö-
nig kamen/thaten sie demselben Reverentz/richte-
ten ihre Schnäbel in die Höhe / sperreten die
Mäuler weit auff / gaben zu; unterschiedlichen
mahlen ein Geschrey / fielen nachmals auffdie
Knie/und giengen/nachdem sie sich auffgerichtet/
wieder nach ihren Ställen.
Der kostbahre Elefant.
Etztbeschriebene weisse Elefanten sind jeder-
aus güld enen Fässern/ unfern Wein-
Ohmen gleich/gespeiset/ und aus silbernen voll
Waffer/gewaschen und gebadet worden/ welches
SAibi offt mit seinen Augen gesehen. Solches
ist alle Tage 2 mahl geschehen. Indem sie aber
gewaschen wurden/stunden sie unter einem Him-
mel/ der auff 8 Stangen ruhete / und von eben so
viel Dienern getragen ward/wamit siedie Son-
ne nicht brennete. Vor dem Himmel her gien-
gen etliche/ die auffTrompeten bliesen/ denen die
Elefanten mit solcher Sravirät folgeten / als ob
sie den Schall solcher Inttrurnenten gar wohl
verstünden. Das ist alles eine sehr kostbahre
Pflegung.
Der grosse Mogol soll allezeit bey 1400s Ele-
ISM. II.
sanken unterhalten/'ohne was die andern grossen
Fürsten undHerrn unter ihm thun.Und ob gleich
dasLandmttallerhandGetreyde häuffig bewach
sen/daß es daselbst spott-wolfeil/so kosten dennoch
solche Thiere / wegen ihrer ungeheuren Grösse /
viel zu unterhalten / und verzehret ein jeder aller
Tage auffs wenigste 2 oder z Ducaten. Beliess
sich also der Unterhalt/ so zu des Mogols Elefan-
ten erfodertwird/allein täglich aufzo biß 40000
Ducaten / ohne die Lenke / so zu ihrer Pflegling
auch 'müssen gehalten werden. Jährlich hatte
er also zum Unterhalt dieser Thiere zum wenig-
sten von nöhtenauffi2 oder iz Millionen Duca-
ten.
Es kompt aber dieses demilaverniergantz
ungereimbtvor / welcher in obangezogener Be-
schrch
Der höfliche Elefant.
HE)Ls Ao.i§24 der Englische Gesandte/lko- ,
NWmLsR.se , sich an dem Hofe des grossen
Mogolszu /tZra auffhielte / da ist er an des da-
mahligen Königs Geburtstage/welcher war der
2 September/nachHose zu kommen erbeten wor-
den/ umb des Königs Gebnrths-Fest mit beyzu-
wohnen. Der König ist damalen erschienen in
einem dermassen mit Edelgesteinen behangenem
Kleyde / daß koe bekennet / er habe sein Lebtage
einen solchen unschätzbahren Schatz nicht ins
Gesicht bekommen.
Die Zeit ward zugebracht mit Vorstellung
seiner grösten Elefanten/ darunter etliche die O-
ber-Elefanten/und behangen waren mit Ketten/
Schellen/güldenenund silbern Zierraht/ tmglei-
chen mit vielen vergoldeten Fähnlein bestecket.
Ändere Elefante warteten diesen oberste gleich-
sam als Trabanten auff. Von sothanen Elefan-
ten/die ihm dieneten / stunden 8 oder io in Gold/
Silber und Seide gekleidet. Also sind ohnge-
fehr 12 Compagnien Elefanten / köstlich auffge-
NUtzt/ voxbey passiret. Der fodersten/ die den
Troupen führet^» / ihre Brust und Häupter wa-
ren gezieretmitPlatten von Rubinen undSma-
ragden. Die Bestien selber waren von verwun-
derlicher Lange und Schönheit. Sie bückten sich
allesampt vor dem Könige nieder / und machten
ihm eine sehr artige Reverentz / welches einen ss
treflichen Auffzug gab / dergleichen man niemals
von einigen Lhieren irgendswo mag gesehen
haben.
Csspar LLibi.ein Venetianer/Hatzu Pegu irr
Ost-Indien mit seinen Augen gesehen / wie dar
mahlen/als der daselbst herschende gewaltiges
nig Audientz gegeben / man die 4 weisse Elefan-
ten / welche sehr groß waren / aus ihren Stallen
herauß geführet / denen die andern alle in ihrer
Ordnung folgeren. Als sie aber gegen den Kö-
nig kamen/thaten sie demselben Reverentz/richte-
ten ihre Schnäbel in die Höhe / sperreten die
Mäuler weit auff / gaben zu; unterschiedlichen
mahlen ein Geschrey / fielen nachmals auffdie
Knie/und giengen/nachdem sie sich auffgerichtet/
wieder nach ihren Ställen.
Der kostbahre Elefant.
Etztbeschriebene weisse Elefanten sind jeder-
aus güld enen Fässern/ unfern Wein-
Ohmen gleich/gespeiset/ und aus silbernen voll
Waffer/gewaschen und gebadet worden/ welches
SAibi offt mit seinen Augen gesehen. Solches
ist alle Tage 2 mahl geschehen. Indem sie aber
gewaschen wurden/stunden sie unter einem Him-
mel/ der auff 8 Stangen ruhete / und von eben so
viel Dienern getragen ward/wamit siedie Son-
ne nicht brennete. Vor dem Himmel her gien-
gen etliche/ die auffTrompeten bliesen/ denen die
Elefanten mit solcher Sravirät folgeten / als ob
sie den Schall solcher Inttrurnenten gar wohl
verstünden. Das ist alles eine sehr kostbahre
Pflegung.
Der grosse Mogol soll allezeit bey 1400s Ele-
ISM. II.
sanken unterhalten/'ohne was die andern grossen
Fürsten undHerrn unter ihm thun.Und ob gleich
dasLandmttallerhandGetreyde häuffig bewach
sen/daß es daselbst spott-wolfeil/so kosten dennoch
solche Thiere / wegen ihrer ungeheuren Grösse /
viel zu unterhalten / und verzehret ein jeder aller
Tage auffs wenigste 2 oder z Ducaten. Beliess
sich also der Unterhalt/ so zu des Mogols Elefan-
ten erfodertwird/allein täglich aufzo biß 40000
Ducaten / ohne die Lenke / so zu ihrer Pflegling
auch 'müssen gehalten werden. Jährlich hatte
er also zum Unterhalt dieser Thiere zum wenig-
sten von nöhtenauffi2 oder iz Millionen Duca-
ten.
Es kompt aber dieses demilaverniergantz
ungereimbtvor / welcher in obangezogener Be-
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