^o. 7Z. euLIOLL.
Dte Meynung her Alten von dein Bernstein.
577
IchL allein viele / ja fast alle die Men/son-
dcrn auch noch etliche von den heutigen
, stehen in det Meynung / es rühre der
Agtstein her aus dem Hartz der Baume/ welches
sns Meer Lröpste / wann irgendswo eine Insul
überschwemmet werde / oder durch eine andere
Gelegenheit: Dahero auch lv^reinus x-isrnni
üs von dem 8ineüschen Bernstein urtheilet / daß
derselbe entstehe aus dem abgefeimeten Marck
der Fichtenbaume / und Schultzius selber in sei-
ner Preußnischen Chronick will das Gummi der
Baume bey dem Preußnischen Bernstein nicht
gantzlrch außgeschlossen haben ; Im übrigen ha-
ben die Alten auch zu ihrer Zeit schon etliche
Thierlein in dem Bernstein gemercket/ wie dann
lviartiaiis folgende Grabschrifft auss eine imAgt-
stein begrabene Biene machet:
Lt lstet, Lc lucet kkaetonrlicke conäitL ßuttL,
Iltvi^esrur /tpir neAsreclrrusa tu 6;
DiZnuni tLürorum xretiurn tulit illa isbo
rum:
LreZibilc ett, i^fäin tic voluitle rnori,
ZuTeutsch:
Dke Biene steckt undglantzt im Erlengummver'
graben /
Als wie in güldnem Grab des Honigs einge-
hakt.
Sie muß für ihre Müh' / solch'edle Ruhstatt
haben/
Und zwar / wie glaublich ist / zu sterben so
gewillt.
An einem andern Orthe machet jetztgedachter
l^rciLiiLanffein im Bernstein gefundenes Nat-
tern-Grab folgendes L^iArsrnrnL :
I^Ienttkur Helis^um rarnis 6urn vipers ter^it,
^iuxie in obtlsntem luccina Zumma te-
ram,
Tom. II.
(^useöllinrnirsturpinAuiserore teneri,
Loncreto riZuit vinäa rezente gelu.
Nec tibi re^ali xlscesr Lkoxatra tepulcro;
Vipersir tumulo nobikore ^scer.
In unser Sprache lautets also:
In dem der Erlenzweig die Agtstein Thranen
weinet/
SowirddasNätterlein/ dasanderWurtzel
kreucht/
Bestossen von dem Hartz / so gleichsam gülden
scheinet.
Immittelst solches nun der Natter seltzam
deucht /
Erstarrt der zähe Thau / und sie wird arrestiret.
Dein Grab stoltztrt umsonst mit Königlichem
Pracht/
clc oxatrs,schau hieriDie Natter liegt sezieret
Mit einem Sarg / der noch viel edler ist ge-
macht.
Von einer in dem Bernstein verhärteten A-
meisen redet er also:
OurnUksetonrscr tormics va^tur iu urnbrs,
Irnxlicuit renuein l'uccins ^utta tcrsm,
8ic rnoclo, c^use fucrst, vit^, conrernxts, ln»-
nenre,
kuneriburtaöbaeU nunc preciotzsuis.
ZuTeutsch:
Im edlen Schatten hat die Amriß sich ergetzet /
Als sie / das zarte Wild / vom Agtstein - Safft
benetzet/
Und gantz verstrickt. Die vor im Leben nichtes'
galt/
.Ist köstlich nun und Werth / da sie geworden
kalt.
Seltzam sind solche und dergleichen Sachen
zu sehen/aber ich will in folgenden Exempelnden
curieuLn Leserunterhalten.
^Las Der
Dte Meynung her Alten von dein Bernstein.
577
IchL allein viele / ja fast alle die Men/son-
dcrn auch noch etliche von den heutigen
, stehen in det Meynung / es rühre der
Agtstein her aus dem Hartz der Baume/ welches
sns Meer Lröpste / wann irgendswo eine Insul
überschwemmet werde / oder durch eine andere
Gelegenheit: Dahero auch lv^reinus x-isrnni
üs von dem 8ineüschen Bernstein urtheilet / daß
derselbe entstehe aus dem abgefeimeten Marck
der Fichtenbaume / und Schultzius selber in sei-
ner Preußnischen Chronick will das Gummi der
Baume bey dem Preußnischen Bernstein nicht
gantzlrch außgeschlossen haben ; Im übrigen ha-
ben die Alten auch zu ihrer Zeit schon etliche
Thierlein in dem Bernstein gemercket/ wie dann
lviartiaiis folgende Grabschrifft auss eine imAgt-
stein begrabene Biene machet:
Lt lstet, Lc lucet kkaetonrlicke conäitL ßuttL,
Iltvi^esrur /tpir neAsreclrrusa tu 6;
DiZnuni tLürorum xretiurn tulit illa isbo
rum:
LreZibilc ett, i^fäin tic voluitle rnori,
ZuTeutsch:
Dke Biene steckt undglantzt im Erlengummver'
graben /
Als wie in güldnem Grab des Honigs einge-
hakt.
Sie muß für ihre Müh' / solch'edle Ruhstatt
haben/
Und zwar / wie glaublich ist / zu sterben so
gewillt.
An einem andern Orthe machet jetztgedachter
l^rciLiiLanffein im Bernstein gefundenes Nat-
tern-Grab folgendes L^iArsrnrnL :
I^Ienttkur Helis^um rarnis 6urn vipers ter^it,
^iuxie in obtlsntem luccina Zumma te-
ram,
Tom. II.
(^useöllinrnirsturpinAuiserore teneri,
Loncreto riZuit vinäa rezente gelu.
Nec tibi re^ali xlscesr Lkoxatra tepulcro;
Vipersir tumulo nobikore ^scer.
In unser Sprache lautets also:
In dem der Erlenzweig die Agtstein Thranen
weinet/
SowirddasNätterlein/ dasanderWurtzel
kreucht/
Bestossen von dem Hartz / so gleichsam gülden
scheinet.
Immittelst solches nun der Natter seltzam
deucht /
Erstarrt der zähe Thau / und sie wird arrestiret.
Dein Grab stoltztrt umsonst mit Königlichem
Pracht/
clc oxatrs,schau hieriDie Natter liegt sezieret
Mit einem Sarg / der noch viel edler ist ge-
macht.
Von einer in dem Bernstein verhärteten A-
meisen redet er also:
OurnUksetonrscr tormics va^tur iu urnbrs,
Irnxlicuit renuein l'uccins ^utta tcrsm,
8ic rnoclo, c^use fucrst, vit^, conrernxts, ln»-
nenre,
kuneriburtaöbaeU nunc preciotzsuis.
ZuTeutsch:
Im edlen Schatten hat die Amriß sich ergetzet /
Als sie / das zarte Wild / vom Agtstein - Safft
benetzet/
Und gantz verstrickt. Die vor im Leben nichtes'
galt/
.Ist köstlich nun und Werth / da sie geworden
kalt.
Seltzam sind solche und dergleichen Sachen
zu sehen/aber ich will in folgenden Exempelnden
curieuLn Leserunterhalten.
^Las Der