8;« K.LL«r'lo»er eökroL« ,
Der vollzogene Päbstttche Auffzug.
HADLs manin sothaner?socL5iioo an dieEtt-
AWgebBrücke gelangte / spjelte man auff dem
Casteel allerley Instrumenten / und wie solche
Music auffgehort / löseten alle Soldaten auffder
Burg ihre Musqveren / gestalsam man mit dem
groben Geschütz gleich hinten nach sptelete / wo-
mit endlich auch das starcke Geläute bey allen
Kirchen und Klostern der gantzen Stadt trium-
phirlich einstimmete.
Von dannen gieng der March die Wechsel-
banckevorbey / und über den Marckt des
^urnr.dessen gar altes Bild anitzo erneuert war/
und ihm die Gestalt des dlepmus gegeben / auch
allerhand Triumpff - Gedichte und Lob - Lieder
von denpreyßwürdigcn Handlungen des Inno-
cemü angehefftet. Derenthalben ihm dann ein
jeder vor glückselig achtete.
Endlich kamen! sie ans Lapirolium, durch ei-
ne Ehren-Pforte / woselbst ein Herr des Rahts
mit einem demühtigenLompiimest dieSchlüs-
sel jUM Lspitolio prsesenürte. Unterdessen
warst man unter das Völck etliche Müntze/ dar-
an auffeiner Seiten des Pabsts Nahm undWa-
pen stund / auffder andern St. Petri und Pauli
Bilddüffen. Von hier zogen sie weiter durch den
Bogen des Severi, über den Ochsenmarckt/ zum
Triumpff-bogen/ welchen der Herzogvon Par-
ma auffgerichtet / und wie man dabeykam/wur-
dendieindemFarneftfchen Garten gepflantzcte
Stücke abgebrandt: biß man zuletzt an die La-
teranische Kirche gelangte.
Zeitwährender dieser ?roce§6on erthetlete
der Pabst allenthalben dem Volck die Leaeck-
«lkion, welches ihm ohn unterlaß Vivsrzurieff.
Die Jungfrauen und Matronen lagen an den
Fenstern in ihrem schönsten Schmuck/ in Gold
und Seiden/Perlen und Edelgesteinen/ja gan-
tzen Cronen von Juelen.
In der Lateran- Kirchen stiegder Pabstauff >
einen mit Gold und Seiden zeschmückleThron; /
lom, II, /
undriestenihm die krselLtenund Lsnomc! ge-
lampter Hand zu:Der HErr hat sein Testament
über sein Haupt bekrasttiget.
Das Pflaster war Mit köstlichen Teppichen
belegt. Daselbst prselenürte ihm einer ein gül-
denes Creutz zu küssen : der andere r Schlüssel/
einen von reinem Golde/den andern vonSÜber:
Der dritte/ ein Rauchfaß mit einem Weyrauchs
Geschirr. Das Creutz küssete er mit gebogenen
Knien/ begab sich hernach auff die rechte Seiten
der Vorhall/auff einen andern Thron / daran
alles von Gold und Edelgesteinen funckelte. All-
da nahmen Hm etliche Cardinäle die dreyfache
Crone ab / setzten ihm hergegen eine Jnful voller
Perlen und Diamanten auff/legten ihm überdas
ein leinen Ordens-Hemd an. Darmlffkam der
Cardinal columns,küssete ihm das rechtcKnie/
und redete ihn mit gebogenen Knien (derglei-
chen dann auch alle anwesendeGeistliche thaten)
also an:
Heiligster und seligster Vater / Haupt der
Kirchen / und Regierer der Welt! welchen die
höchste Mayst. zu ihrem Stadthalter auff Er-
den / zum Austheilern der ewigen Freude / zum
Wiederbringern und Beschirmern der Christli-
chen Freyheit/ nach ihrer svnderdahren Göttli-
chen kroviöentz / erwchlet/ und uns derselben
Dienern / ja der gantzen Welt / fürgestellet hat;
deme die Schlüssel des Himmelreichs sind an-
vertrauet ; Deme die Macht/auff Erden zu bin-
den und zu lösen/ erthctlet ; Den die Engel im
Himmel verehren/die Pforten der Höllen furch-
Len/und die gantze Welt anbehtet:Wir auch ver-
ehren / lieben und scloriren Euch allein für un-
fern Patron/Höchsies Haupt/Bischoff und geistl.
Vater: Unterwerffen und anbefehlen auch gar
fleissig uns/und alles das Unsrige/eurer vatterli-
chen und mehr als göttlichen Disposition, Ver-
ordnung und Fürsorge. Deßgleichen die Schlüs-
sel zu binden und zu lösen/so Christus dem heligen
I-Ul Petrs
Der vollzogene Päbstttche Auffzug.
HADLs manin sothaner?socL5iioo an dieEtt-
AWgebBrücke gelangte / spjelte man auff dem
Casteel allerley Instrumenten / und wie solche
Music auffgehort / löseten alle Soldaten auffder
Burg ihre Musqveren / gestalsam man mit dem
groben Geschütz gleich hinten nach sptelete / wo-
mit endlich auch das starcke Geläute bey allen
Kirchen und Klostern der gantzen Stadt trium-
phirlich einstimmete.
Von dannen gieng der March die Wechsel-
banckevorbey / und über den Marckt des
^urnr.dessen gar altes Bild anitzo erneuert war/
und ihm die Gestalt des dlepmus gegeben / auch
allerhand Triumpff - Gedichte und Lob - Lieder
von denpreyßwürdigcn Handlungen des Inno-
cemü angehefftet. Derenthalben ihm dann ein
jeder vor glückselig achtete.
Endlich kamen! sie ans Lapirolium, durch ei-
ne Ehren-Pforte / woselbst ein Herr des Rahts
mit einem demühtigenLompiimest dieSchlüs-
sel jUM Lspitolio prsesenürte. Unterdessen
warst man unter das Völck etliche Müntze/ dar-
an auffeiner Seiten des Pabsts Nahm undWa-
pen stund / auffder andern St. Petri und Pauli
Bilddüffen. Von hier zogen sie weiter durch den
Bogen des Severi, über den Ochsenmarckt/ zum
Triumpff-bogen/ welchen der Herzogvon Par-
ma auffgerichtet / und wie man dabeykam/wur-
dendieindemFarneftfchen Garten gepflantzcte
Stücke abgebrandt: biß man zuletzt an die La-
teranische Kirche gelangte.
Zeitwährender dieser ?roce§6on erthetlete
der Pabst allenthalben dem Volck die Leaeck-
«lkion, welches ihm ohn unterlaß Vivsrzurieff.
Die Jungfrauen und Matronen lagen an den
Fenstern in ihrem schönsten Schmuck/ in Gold
und Seiden/Perlen und Edelgesteinen/ja gan-
tzen Cronen von Juelen.
In der Lateran- Kirchen stiegder Pabstauff >
einen mit Gold und Seiden zeschmückleThron; /
lom, II, /
undriestenihm die krselLtenund Lsnomc! ge-
lampter Hand zu:Der HErr hat sein Testament
über sein Haupt bekrasttiget.
Das Pflaster war Mit köstlichen Teppichen
belegt. Daselbst prselenürte ihm einer ein gül-
denes Creutz zu küssen : der andere r Schlüssel/
einen von reinem Golde/den andern vonSÜber:
Der dritte/ ein Rauchfaß mit einem Weyrauchs
Geschirr. Das Creutz küssete er mit gebogenen
Knien/ begab sich hernach auff die rechte Seiten
der Vorhall/auff einen andern Thron / daran
alles von Gold und Edelgesteinen funckelte. All-
da nahmen Hm etliche Cardinäle die dreyfache
Crone ab / setzten ihm hergegen eine Jnful voller
Perlen und Diamanten auff/legten ihm überdas
ein leinen Ordens-Hemd an. Darmlffkam der
Cardinal columns,küssete ihm das rechtcKnie/
und redete ihn mit gebogenen Knien (derglei-
chen dann auch alle anwesendeGeistliche thaten)
also an:
Heiligster und seligster Vater / Haupt der
Kirchen / und Regierer der Welt! welchen die
höchste Mayst. zu ihrem Stadthalter auff Er-
den / zum Austheilern der ewigen Freude / zum
Wiederbringern und Beschirmern der Christli-
chen Freyheit/ nach ihrer svnderdahren Göttli-
chen kroviöentz / erwchlet/ und uns derselben
Dienern / ja der gantzen Welt / fürgestellet hat;
deme die Schlüssel des Himmelreichs sind an-
vertrauet ; Deme die Macht/auff Erden zu bin-
den und zu lösen/ erthctlet ; Den die Engel im
Himmel verehren/die Pforten der Höllen furch-
Len/und die gantze Welt anbehtet:Wir auch ver-
ehren / lieben und scloriren Euch allein für un-
fern Patron/Höchsies Haupt/Bischoff und geistl.
Vater: Unterwerffen und anbefehlen auch gar
fleissig uns/und alles das Unsrige/eurer vatterli-
chen und mehr als göttlichen Disposition, Ver-
ordnung und Fürsorge. Deßgleichen die Schlüs-
sel zu binden und zu lösen/so Christus dem heligen
I-Ul Petrs