OukloSL.
Des Lsmmischen Königs Auffzug zu Lande
MtzAs man selten zu jeyen verompr/
BVnemseltzam / .und wird umb so viel höher
gehalten / als wann es einem täglich vor Augen
schwebete. dkimiLiamlliLriraLpArit contem-
xturn. Was täglich vor einem stehet/ dasach-
tet man nicht so hoch. Die Orientalische und
theils ^ö-icanische Potentaten wissen sich in die-
sem Stück wo! fürzusehen/weil sie insgemein ei-
ne tyrannische Regierungs-Arth haben/und da-
hero bey dem gemeinen Mann gar leicht inVer-
achtnng kommen möchten / so lassen sie sich selten
sehen/ja so gar/daß etliche einen «.espeöd darinn
suchen / daß alle ihre Unterthanen / die sie vvrbey
ziehen/mit dem Angesicht zur Erden fallen/und
bey Lebens - Straffe ihre Augen nicht empor he-
ben dürffen. Auff solche Weffe/sage ich/ suchen
sich in grosse eonüclerstion zu dringen. Damit
aber auch der gemeine Mann wisse/ wie sein Kö-
nig nnd Herr aussehe/ob erjung oder Alt/ frisch
oder kranck/ lebendig oder todt fey : so pflegen
solche eingesperrete Potentaten zu gewissen Zei-
ten/ wiewohl etliche wunder-selten / dem gantzen
Volckin grosser lVlaZniücentz sich zu prselea-
tiren, und weil dabey ein und ander Denckwür-
diges mit unterläufst / so will ich diese Materie
gebührlich vor.die Hand nehmen / nicht zweiff-
lend/der curienfeLeftr werde aus sothanen auß-
ländtschen überaus seltzamen Leremorüen ei-
niges Vergnügen schöpffen. Ich nehme die Kö-
nige vor / wie sie mir den inSinn kommen.Den
Anfang wird machen
Hinter diesen etwa 200 Japanische Soldaten/
(dann die Japaner sind daselbsten wegen ihrer
Tapsserkeit sehr berühmt/ und werden gemeinig-
lich iu Gardes genommen / wie bey den Euro-
peern die Schweitzer oder Teutschen) mit schön-
geputztem Gewehr / und zierlichen Fähnlein ;
N echst denen eine Music von allerhand Instru-
menten : Alsdann die Königl.LeibSqvadron:
Folgends ein Haussen Pferde und Elefanten / so
von Gold und Edelgesteinen blinckern.
Nach welchen viel Hof- Diener kommen mit
Früchten und Gcschencken beladen / die man im
Tempehzu opffern gedencket/ von einer lieblichen
Music begleitet. Auff solche ziehen daher viel
hohe Perfohnen mit gefallenen Händen / darun-
ter einige'fürnehme Herren gleichfalls umb das
Haupt eine Königliche Cron-Binde tragen. Ei-
ner unter denselben führet eine güldene Fahne:
Der andere dasgüldene Schwerdt der Justice.
Dem nächst erscheinet die Königs. Mayst. im
König!. Schmuck auff einem Elefanten / unter
einem güldenen Thron sitzend/ der den Trägern
KKLL auff
§MJn uhralter Gebrauch bringets mit / daß
8?Mder König von 8ism in Ost-Indien jenfeit
des Flusses OsnZes/alle Jahr umb den October
sich dem VolckingrofferPracht/Majestät und
herliche Zuge/so wol zu Waffer/alsLande zeiget/
in dem Habit eines triumphirendenPrintzen/ da
ihn der Adel des gantzen Reichs auffs statischste
mundiret/begleitet. An selbigem Tage besucht
der König auch die Tempeln der Götter : thut
Gelübde/und opffert Gefchencke/so wol vor fei-
ne / als für des gantzen Reichs Wolfarch. Das
gantze Gepränge gefchiehet folgender Gestalt:
Voranztehen dahervondes Königs Pallast biß
zum vornehmsten Tempel 2oo Elefanten / und
sitzen anff jedem; gewaffnete Männer. Diesen
folgen viel Musi canten mit Gommen und Pau-
cken/deßgleichen tausend Persohnen/ außbündig
wohl gerüstet/und mit vielen Schilden geschmü-
cket. Alßdann in gebührender Ordnung schier
alle Grossen des Reichs zu Pferde / darunter et-
liche mit gülden en Cronen gezieret sind. Bey
jedem folgen zu Fusse 6o/8s odenooMenschen.
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