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Happel, Eberhard Werner; Wiering, Thomas von [Oth.]; Härtel, Zacharias [Oth.]
E.G. Happelii Gröste Denkwürdigkeiten der Welt Oder so genannte Relationes Curiosæ (Andrer-Theil): Worinnen dargestellet/ außgeführet und erklähret werden Die Denckwürdigste Seltzamkeiten/ So da in Historien, natürlichen Wundern/ am Himmel/ auff und in der Erden/ wie auch in und unter dem Meer zu finden seyn: Einem jeden curieusen Liebhaber zu gut auffgesetzet/ in Druck verfärtiget/ und mit vielen Figuren erläutert — Hamburg: Gedruckt und verlegt durch Thomas von Wiering, 1685 [VD17 3:306392E]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.66375#0452

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No. 5t

4OL


Das Edle Frauenzimmer.

^MS muß das Frauenzimmer seiber geste-
s^hen/ daß es dem männlichen Geschlecht um
terworffen/und demselben /io geaere zuverste-
hen/durchgehends an Wetßheit/Verstand/ Wist
senschafften/Tapfferkeit/ Zcc. ohne einige Wider-
rede weichen müsse. Vick. R.einlr!N§.z.i.c. 9. n.
14. perI. irnxeriurnK. ^L^uriräiöl. ^.riüot. 8.
Lrkc.o. n. ^.rniiZeus 6e I.I.. coonub. c. 7. per
tot. Daß man aber dieses edle Geschöpf/ und
des Mannes eintziges Gehülffe / gantz und gar /
wie sich manche uncividiirre Gröblinge bemü-
hen/unterdie Füsse trete/undde Dienstbotten/ja
den allerlasterhafftestenLeuten vergleichen wolle/
solches ist eine schändliche Grobheit / und laufft
wider dieDanckbarkeit und lr.elpeök,krafft dessen
ein jeder seiner leiblichen Mutter verbunden ist;
Und es ist wohl,-zu sehen / daß das L orpus Läno-
nicum von den Geistlichen gemacht worden /
welchen das Frauenzimmer ein Abscheu/dieweil
Man0. eK oröo L. sstiL. L. mulierem zz.^.
s.lieset / daß eine Fr au nur ein klein wenig mehr
sey/als eineDienst-Mügd(KluIierxene Lsmula
erstehet daselbst)^xrerkroces. I.y.s. v. 21.
SenecL ist auch kein sonderlicher Weiber-
Freund gewesen / dann er behauptet in Oüsv.
daß ihnen zwar die Natur alle Macht und Tapst
siwkett benommen / aber sie dagegen mit List und
Betrug wohl außstassiret habe. Keinlüo§. koür.
Libilc. 2. ^.xiorn. 4. Die Römische Rechts-
Gelahrte schreiben insonderheit den Weibern
das Laster desGeitzeszu / LlLä 6 eZosäSL.
Vellej. I.ii a sponlo.öe cionat. snre nupr. und
halten es für ein ktii-acui,wann einem eineFcau
etwas schencket / weil solches wider die Natur i
ihres Geschlechtes streitet.!. 6 ilipuists. 60-
NLt, iorer vir. eruxor. Ja ob sie gleich die Frau
in l.litis. H ^uiklsrco. K.6L LNN. leg. und
an andern Orthen eine Oommärn oder Herrin
nennen / so erklären sie doch solches/daß sich diese
Herffchafft nicht über dm Spinnwocken erstre-
lom. II.

cke / wie R.eink, Lidl. kolit. z. 19. ans 6sill. rs
ob5erv. angemarckt hat.
Klsttlr. ^elenibecius 36leZ.Lorn.6e
ücsr, spricht/derManu sey eigentlich einMensch
zu nennen / daher die kl^tici die Frau einen un-
vollkommenen Menschen nennen / alsdiebey
Gelegenheit des Mannes erschaffen worden /
(Klulierem vocsnr liominem. occsüonsturn
Lc 6elleÄuolurn) liiornsz. i. ^ULÜ.99. srt.
2. Lksilsn.psrr. n. Lstsl. Zlor. rnun6. con-
66.4. Andere/darunter ^rittot. 2 6e Zenerst.
^nirnsl. c. z. Lc 1.4. c.r-wie auch ^lbert.KlgZn.
2.k^6c.iibr.i.c. s. nennen das Weib einen
unvollkommenen Mann / und das erste klon-
ürum,daher0^.väericuLä Lsttro 6cuniver6.
rnulier. rno6ic. xsrt. 1. libr. z. dem gottlosen
ekr;-6pxo beyzupstichten sich erkühnet / welcher
öffentlich ttsruirt, die Natur habe das männli-
che Geschlechtalso gezieret/daß sie demselben das
weibliche als eineuAnhang/oder einen Schwanz
dem Pfauen angefüget. V-6. I.imn.j ur. xubl. 2.
c.2.n.io. woselbst kl sro angezogen wird/ daß
er derNatnr dafür gedancket/weil sie ihn zu einem
Menschen und nicht zu einem unvernünfftigm
Thier / weil sie ihn zu einem Griechen / und nicht
zu einem Barbaren / weil sie ihn zu Athen / eben
da 8ocr3te5 gelebet/uud endlich/weil sie ihn vieü
mehr zu einem Mann als Frau hat lassen gebüh-
ren werden.
Einanderer beschreibet die Weiber/alswarm
sie ohne ohne lachen/läugnen/ und höfliche Lüge«
nicht leben konten. keink. kolit. Libl.z. 22.
Welches alles ich diejenigen behaupten lasse/ die
sich solcher Worte in ihren Schriffke haben ver-
nehmen lassen. Ich würde es mir vor eine Sün-
de schätzen von diesem edlen Geschöpfte anders/
als mit KespeA zu tlilcuriren : Dann obwohl
ich selber gestehe/daß die kr^cecZentz in den mei-
sten und löblichsten Stücken den Männern für
den Weibern gebühret / so müssen wir doch auch
Lee nicht
 
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