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https://doi.org/10.11588/diglit.66375#0665
No. 75. kxLL'rioULL Oukior-k. 59Z
Der Uhrsprung solches mineralischen-Holtzes.
S sind(sprichtvorgemelter ^urochindcu
Erd - und Berg - Grüfftenhin und wieder
Bäume gewesen / welches die noch vorhandene
uhralten Rinden zur Genüge erweisen/so jedoch
nicht durch einen Stein-machenden Safft/zum
Steinfelsen verhärtet worden / sondern sonsten
durch einen gar scharffen und erweichendenCaft
in gar kleine ärvm oder Stücklein von einan-
der gelöset / welchen kleinen Körperlein ein rrdi-
discher Leim / von welcher Arth er auch mag ge-
wesen seyn/ eingeflossen / und untermischet wor-
den. Solcher Leimegmd Koch hat endlich die
«Ziüolvirte aller - kleinesten Theilel der Bäume
wieder in einen irdisch - höltzerncn Klumpen zu-
sammen gezogen: Also/daß cs ausobangezeigten
Ursachen weder lautcrsHoltz / noch lauter reine
Erve, noch Stein mag genennet werden: Son-
dern ein aus solchen allen gcmischtes/und derge-
stalt zusammen gebackenes/ daß es die Holtz stri-
che/ vermittelst Außbreitung und Ergiessung der
zwischen durch fliessenden Feuchtigkeit/ uichtan-
dersweiser/ als ein recht zierlich gehobelt Holtz:
aber dannoch mit der Cchwärigkeit dcurä'echtcn
und natürlichen Holtze obsieget / wodurch fol-
gends das sincken im Wasser verursachet / und
gleichfalls durch die Einmischung der irdischen
Theike verhindert wird/ daß es im Feuer sich in
keine Flamme entzündet / daß aberetliche irdi-
sche Saffte solche Krafft haben / einige Dinge
gantz zu versteinern / andere aber/ die etwas har-
ter, auffzulösen / und in eine weisse §ubtlsOtzzu
verwandeln/wciß man genugsam aus der ErHr-
schung zu beweisen, krrck. ^lurrcl. 8ubterr.
tcü.r. c. 6,
Die alte Geburth.
ZZ^Hnerachtet die Natur in der Geburth ei-
^Wnes Menschen alles so gar richtig und or-
dentlichausgesunden /daß eine befruchtete Frau
fast die Stunden ihrer künfftigcn Niederkunfft
wissen kan / so müssen wir doch bekennen/ daß da-
bey offtermahkn ein grosser Absprung geschieht/
Wie aus folgenden merckwürdigen Exempelnzu
sehen:
Dasstournsl 6cs 8csvrms des 1676 Jahrs
meldet im Auszüge eines Briefes / geschrieben
von THoute den 22 Junii erwehnten Jahrs/
daß ein Weib / Rahmens Margarecha / welche
zum Mann gehabt Johan seines Hand-
wercks ein Tuchmacher / Ao.,652schwanger
geworden; Beym Ende des nenndken Monahts
ihrer Schwängerung / hat sie die Sü)mertzcn/
welche den schwängern Weibern bey Annähe-
rung ihrerGeburth anzukommen pflegen / auch
empfunden / sie ist aber wieder vermochten da-
mahlen nicht allein nicht erlöset worden/soudern
hat sich noch fast bey die 25 Jahr mit der Ge-
lom.
i burth schleppen müssen. Währender Zeit hat
ihr dieselbe im Leibe grosse incornmoUirätver-
ursachet / so daß sie durch die Roth gedrungen/
ihren Wund-Artztinständig gebehten/ er möchte
ihr doch denLeib öffnen / damit sie cinmahl von
der beschwerlichen Last erlöset würde.
Der Artzt befürchtend / ihr Leben dörffte dar-
auff gehen/ har ihrer Bitte kein Gehör gegeben/
sondern sie mit gmer Vertröstung anffgehalten.
In den letzten 6 Jahren/hat sie keine sonderliche
Vefchwerlichkeiren mehr gespühret:Wie sie aber
kranck gewvrden/und gemercket/ daß ihre Zeit zu
sterben vorhanden / hat sie den Artzt/wie offlers
geschehen/bittlich ersuchen lassen / ermöchtihr
doch/wann sie gestorben/ihren Leib eröffuen/und
die Geburth an des Tages Liecht bringen.
Nachdem sie nun Ao. 1676 den 18 Junii ge-
storben/ ist ihrLelb auffgeschnitten / in welchem
man über der Bahrmutter ein lvdtes Kind ge-
funden/an unterschiedlichen Theilcndes Leibes
1 gleichsam zusarnmen gehefftet / daß uran cs auff
Lccc , keine
Der Uhrsprung solches mineralischen-Holtzes.
S sind(sprichtvorgemelter ^urochindcu
Erd - und Berg - Grüfftenhin und wieder
Bäume gewesen / welches die noch vorhandene
uhralten Rinden zur Genüge erweisen/so jedoch
nicht durch einen Stein-machenden Safft/zum
Steinfelsen verhärtet worden / sondern sonsten
durch einen gar scharffen und erweichendenCaft
in gar kleine ärvm oder Stücklein von einan-
der gelöset / welchen kleinen Körperlein ein rrdi-
discher Leim / von welcher Arth er auch mag ge-
wesen seyn/ eingeflossen / und untermischet wor-
den. Solcher Leimegmd Koch hat endlich die
«Ziüolvirte aller - kleinesten Theilel der Bäume
wieder in einen irdisch - höltzerncn Klumpen zu-
sammen gezogen: Also/daß cs ausobangezeigten
Ursachen weder lautcrsHoltz / noch lauter reine
Erve, noch Stein mag genennet werden: Son-
dern ein aus solchen allen gcmischtes/und derge-
stalt zusammen gebackenes/ daß es die Holtz stri-
che/ vermittelst Außbreitung und Ergiessung der
zwischen durch fliessenden Feuchtigkeit/ uichtan-
dersweiser/ als ein recht zierlich gehobelt Holtz:
aber dannoch mit der Cchwärigkeit dcurä'echtcn
und natürlichen Holtze obsieget / wodurch fol-
gends das sincken im Wasser verursachet / und
gleichfalls durch die Einmischung der irdischen
Theike verhindert wird/ daß es im Feuer sich in
keine Flamme entzündet / daß aberetliche irdi-
sche Saffte solche Krafft haben / einige Dinge
gantz zu versteinern / andere aber/ die etwas har-
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tcü.r. c. 6,
Die alte Geburth.
ZZ^Hnerachtet die Natur in der Geburth ei-
^Wnes Menschen alles so gar richtig und or-
dentlichausgesunden /daß eine befruchtete Frau
fast die Stunden ihrer künfftigcn Niederkunfft
wissen kan / so müssen wir doch bekennen/ daß da-
bey offtermahkn ein grosser Absprung geschieht/
Wie aus folgenden merckwürdigen Exempelnzu
sehen:
Dasstournsl 6cs 8csvrms des 1676 Jahrs
meldet im Auszüge eines Briefes / geschrieben
von THoute den 22 Junii erwehnten Jahrs/
daß ein Weib / Rahmens Margarecha / welche
zum Mann gehabt Johan seines Hand-
wercks ein Tuchmacher / Ao.,652schwanger
geworden; Beym Ende des nenndken Monahts
ihrer Schwängerung / hat sie die Sü)mertzcn/
welche den schwängern Weibern bey Annähe-
rung ihrerGeburth anzukommen pflegen / auch
empfunden / sie ist aber wieder vermochten da-
mahlen nicht allein nicht erlöset worden/soudern
hat sich noch fast bey die 25 Jahr mit der Ge-
lom.
i burth schleppen müssen. Währender Zeit hat
ihr dieselbe im Leibe grosse incornmoUirätver-
ursachet / so daß sie durch die Roth gedrungen/
ihren Wund-Artztinständig gebehten/ er möchte
ihr doch denLeib öffnen / damit sie cinmahl von
der beschwerlichen Last erlöset würde.
Der Artzt befürchtend / ihr Leben dörffte dar-
auff gehen/ har ihrer Bitte kein Gehör gegeben/
sondern sie mit gmer Vertröstung anffgehalten.
In den letzten 6 Jahren/hat sie keine sonderliche
Vefchwerlichkeiren mehr gespühret:Wie sie aber
kranck gewvrden/und gemercket/ daß ihre Zeit zu
sterben vorhanden / hat sie den Artzt/wie offlers
geschehen/bittlich ersuchen lassen / ermöchtihr
doch/wann sie gestorben/ihren Leib eröffuen/und
die Geburth an des Tages Liecht bringen.
Nachdem sie nun Ao. 1676 den 18 Junii ge-
storben/ ist ihrLelb auffgeschnitten / in welchem
man über der Bahrmutter ein lvdtes Kind ge-
funden/an unterschiedlichen Theilcndes Leibes
1 gleichsam zusarnmen gehefftet / daß uran cs auff
Lccc , keine