594 kLI, är 0 8 L §
keine andere Weise /als mit einem kleinen scharf-
ftn Federnmesser / von einander sondern können/
mit einem dicken Kopff/zusammen geschlungnen
Beinen / und die eine Hand auffdem Kopfflie-
gend. Ein Lheil des Leibes war gantz roht/und
der andere weiß ; Das inwendige im Leibe war
jchwartzlich und gantz verwelckt / nnd hat man
keine eintzige Anzeigung des Bluts gefunden /
ausgenommen / daß das Hertz etwas röthlich
war. Die Stirn/ Ohren/ Augen und Nase sähe
man Fingers - dicke mit einer dicken Materie be-
decktes hatte solche grosse Zahne im Munde /
wie ein erwachsener Mensch.
Dieses ist eine Begebnuß/sv unerhört ist; und
haben sich viele höchlich verwundert / wie cs im-
mer möglich wäre / daß ein Kind 26 Jahr in
Mutterleibe scy cc uservirer wvrden/ohne Ver-
faulung / da es keine communiesnon mit der
Bahrmntter gehabt. Die Mutter ist ungcfchr
64 Jahr alt gewesen / als sie gestorben.
Deßgleichen schreibet auch krAncckcusKou-
cl23rcill5 ü/leöw. O. und damahlen Königlicher
Spanischer ?rcLetlorin der kränokeOomlö,
sub östo klssntz/dcn I Julii Ao. i66i/daßin der
Grafffchafft Burgund eine Frau gewesen / eines
guten Temperaments und getunden Wesens/
SuN.1 O 5L.
mittelmässiger Grösse / welche nachdem sie neun
Monaten mit ihrer Leibesbürde gegangen / alle
Anzeige und Umbstände gemercket / welche sich
alsdann bey so gestalten Weibern zu erangnen
pflegen / aber an statt/ -aß sie mit einem gesunden
Ktndlein solte erfreuet werden / ward sie leider
mit einer Harken Schwachheit betrübet/ welche
sie dermassen ausmergelte / datzsie einem to-ten
Gerippe glcichete. Man hat zwar darauffkci-
nen Fleiß gespahret an dem / was ihr wieder zu
recht zu hclffcn dienlich seyn möchte/dahero kam
es auch dahin / daß sie wieder zu einiger Besse-
rung gelangeke. Aber der Leib gcschwalleihr
von Lag zu Tag mehr auff / daß sic / nachdem sie
sich mit der Kranckheit / schweren Leib und unge-
bohrncn Frucht 16 Jahr und drüber geschleppet/
im s4 Jahr ihres Alters / Anno >66i / den 28
Junii/ an einem Fieber und Durchlauff starke.
Man hat nach ihrem Lode ihren Leib geöffnet/
uud ein Kind in der Gestalt und Grosse / wie die
Frucht von Monaten zu seyn pfleget/gefunden/
welches gleichfals hernach eröffnet/ und zu Dole
verwahrlich auffgchoben worden. Wie solches
umbstandlicher kan gelesen werden in cur.miic.
6erm.snn.z.obs. I2.ps§.iis. Hikhergehö-
ret auch ^ezehlet zu werden
Oie versteinerte Leibes- Frucht.
OoulLrä im ersten Theil feiner Histo-
^eischenSchatzkammer erzehler aus demMun-
deder sichcbahreuZeugen und vornehmen Fran-
tzvsischen ArtztenlVt.steiiN cl'^Iidoux uud8irnoa
rie k'rouvünclreces nachfolgendes davon:
Eine Frau in der Stadt Sens in Burgund /
gcnandt LoZombe , Ehesrau eines
Schneiders / Rahmens l-ouv)-- ck-rire, hatte
lange Zeit ohne Kinder gclebet / endlich befand
sie sich zwar gesegneten Leibes/aber/als dieGe-
buhttzeii heran uahete / waren ihre Kräffte zu
schwach / und die Hülffe der Bademuttcr knnte
ihr allein nicht zur Genesung verhelffen/ weswe-
gen das ungebohrne Kind starb/ und die schwa-
che Kindbetterin blieb gantzer; Jahr auff dem
Kranckcnberte liegen. Nach dieser Zett kam sie
wieder zu Beinen / und schleppete sich mit ihrer
Leibes-Frucht noch 25 Jahr/ an welcher Last sie
noch endlich den Todt nehmen muste / nach deme
sie das Kind fast gantzcr 29 Jahr in ihrem Leibe
getragen.
Man hat / nachdem man ihren Leib hernach-
mals/auff Zulassung ihres Mannes/ geöffnet/be-
fanden / daß das Kind/ welches ein Mägdlein
war / gantz verhärcet und zum Stein worden/
auch allerdings die inwendigen Glieder des Lei-
besan diesem Kinde/ welches fo natürlich oder
vielmehr künstlich anzufehcn war /als wann cs
von
keine andere Weise /als mit einem kleinen scharf-
ftn Federnmesser / von einander sondern können/
mit einem dicken Kopff/zusammen geschlungnen
Beinen / und die eine Hand auffdem Kopfflie-
gend. Ein Lheil des Leibes war gantz roht/und
der andere weiß ; Das inwendige im Leibe war
jchwartzlich und gantz verwelckt / nnd hat man
keine eintzige Anzeigung des Bluts gefunden /
ausgenommen / daß das Hertz etwas röthlich
war. Die Stirn/ Ohren/ Augen und Nase sähe
man Fingers - dicke mit einer dicken Materie be-
decktes hatte solche grosse Zahne im Munde /
wie ein erwachsener Mensch.
Dieses ist eine Begebnuß/sv unerhört ist; und
haben sich viele höchlich verwundert / wie cs im-
mer möglich wäre / daß ein Kind 26 Jahr in
Mutterleibe scy cc uservirer wvrden/ohne Ver-
faulung / da es keine communiesnon mit der
Bahrmntter gehabt. Die Mutter ist ungcfchr
64 Jahr alt gewesen / als sie gestorben.
Deßgleichen schreibet auch krAncckcusKou-
cl23rcill5 ü/leöw. O. und damahlen Königlicher
Spanischer ?rcLetlorin der kränokeOomlö,
sub östo klssntz/dcn I Julii Ao. i66i/daßin der
Grafffchafft Burgund eine Frau gewesen / eines
guten Temperaments und getunden Wesens/
SuN.1 O 5L.
mittelmässiger Grösse / welche nachdem sie neun
Monaten mit ihrer Leibesbürde gegangen / alle
Anzeige und Umbstände gemercket / welche sich
alsdann bey so gestalten Weibern zu erangnen
pflegen / aber an statt/ -aß sie mit einem gesunden
Ktndlein solte erfreuet werden / ward sie leider
mit einer Harken Schwachheit betrübet/ welche
sie dermassen ausmergelte / datzsie einem to-ten
Gerippe glcichete. Man hat zwar darauffkci-
nen Fleiß gespahret an dem / was ihr wieder zu
recht zu hclffcn dienlich seyn möchte/dahero kam
es auch dahin / daß sie wieder zu einiger Besse-
rung gelangeke. Aber der Leib gcschwalleihr
von Lag zu Tag mehr auff / daß sic / nachdem sie
sich mit der Kranckheit / schweren Leib und unge-
bohrncn Frucht 16 Jahr und drüber geschleppet/
im s4 Jahr ihres Alters / Anno >66i / den 28
Junii/ an einem Fieber und Durchlauff starke.
Man hat nach ihrem Lode ihren Leib geöffnet/
uud ein Kind in der Gestalt und Grosse / wie die
Frucht von Monaten zu seyn pfleget/gefunden/
welches gleichfals hernach eröffnet/ und zu Dole
verwahrlich auffgchoben worden. Wie solches
umbstandlicher kan gelesen werden in cur.miic.
6erm.snn.z.obs. I2.ps§.iis. Hikhergehö-
ret auch ^ezehlet zu werden
Oie versteinerte Leibes- Frucht.
OoulLrä im ersten Theil feiner Histo-
^eischenSchatzkammer erzehler aus demMun-
deder sichcbahreuZeugen und vornehmen Fran-
tzvsischen ArtztenlVt.steiiN cl'^Iidoux uud8irnoa
rie k'rouvünclreces nachfolgendes davon:
Eine Frau in der Stadt Sens in Burgund /
gcnandt LoZombe , Ehesrau eines
Schneiders / Rahmens l-ouv)-- ck-rire, hatte
lange Zeit ohne Kinder gclebet / endlich befand
sie sich zwar gesegneten Leibes/aber/als dieGe-
buhttzeii heran uahete / waren ihre Kräffte zu
schwach / und die Hülffe der Bademuttcr knnte
ihr allein nicht zur Genesung verhelffen/ weswe-
gen das ungebohrne Kind starb/ und die schwa-
che Kindbetterin blieb gantzer; Jahr auff dem
Kranckcnberte liegen. Nach dieser Zett kam sie
wieder zu Beinen / und schleppete sich mit ihrer
Leibes-Frucht noch 25 Jahr/ an welcher Last sie
noch endlich den Todt nehmen muste / nach deme
sie das Kind fast gantzcr 29 Jahr in ihrem Leibe
getragen.
Man hat / nachdem man ihren Leib hernach-
mals/auff Zulassung ihres Mannes/ geöffnet/be-
fanden / daß das Kind/ welches ein Mägdlein
war / gantz verhärcet und zum Stein worden/
auch allerdings die inwendigen Glieder des Lei-
besan diesem Kinde/ welches fo natürlich oder
vielmehr künstlich anzufehcn war /als wann cs
von