Nor/. s.er.Li'lolM 6»,
Di (grosse Stadt k-r.
Leich wieMaroeesmit der Zeit ab,/ als»
hat die Stadt ker in Maurttanien hinge,
genzugenommen. Die Mahometaner nennen
fie den tzoffim Westen, ker aber bedeutet anff
Arabisch / Gold / weil man bey Erbauung der
Stadt viel Gold soll gefunden haben. Wahr,
icheinlich aber ist es/ daß fie den Nahmen von
dem also genanten Fluß bekommen/ daran sie be-
legen. Sie lieget so Deutsche Meilen von der
See/ istlänglicht-vtereckt / jedoch ohne die Vor-
statte / welche sie/ wie die Sonne ihre Strahlen/
von sich außbreitet. Sie ist mit hohen Mauren
beschlossen / woran viel starcke Thürne zusehen,
über 86 Pforten zehlet man an der Mauer der
Stadt welche an etlichen Orthen mit ftröhmeu-
-en Wasser-Graben durchschnitten ist. In der
Mitte ist sie Flach / sonsten überall Hügelicht.
An i» Lheile oder Wycken ist sie getheilet / darin
man 6- Märckte mit schönen Kauff - Gewölben
sichet. Man zehlet allein 200 vornehme Stras-
sen/ die Zahl der kleinern aber ist sehr groß/so
allesambt an beyden Seiten mit prächtigen
Hauser« gezieret sind. Die Zahl der Kirchen be-
laufft fich «uff 700 ohne die vielfältige coUc^i-
Häuser/Herbergen/Mühlen und Bäder. Ne-
ben den Kirchen liegen über 150 gemeine Plätze/
wie viereckte Hauser erbauet / umb darin seine
Notthurfft zu thun. Mau zehlet in der Statt
250 steinerne Brücken über den zertheilten Fluß
ker.wovon etliche mitHäusern/wte volle Stras-
sen/ besetzt sind. Hier sind 86 gemeine Spring-
brunnen / uud noch 600 andere. Die Häuser
sind von gebranten und andern Steinen zierlich
erbauet / sie,sind bey nahe 2 oder z Stockwerck
hoch-/ mit hohen Gallerten und Treppen. Der
mittelste Theil aber der Häuser lieget offen / mit
Kammern an allen Seiten umbgeben. Die
meiste Häuser haben einen hohenThurm vor das
LrauemZtmmer/von wannen dasselbe die gantze
tztM übersehen kan. Wer den 7-s Kirchen
find 50 biß 60 sehr herrliche und grosse / mit
Marmornen Brunnen / davon aber die aller
schönste und grösseste in dem ilomo unserer
L.elLüoQeQpLA.;o6 beschrieben ist.
Nahe bey dieser grossen Stadt liegt das neue
ker, so noch nicht lange erbauet / und von dem
Erbauer in z Lheile abgesondert ist. Der erste
Theil ist! verordnet zum Königl. Schloß (worin
der heutige Käyser klule^ i-MLei Hoff hält)
und was davon äepenLrer. Der andere Theil
ward angelegt zu denPallästen der6r-m6e§,un-
Hof-Bedtenten / und erstreckt sich derselbe auss
1500 Schrttt/und der dritteTheil war dieWoh-
nung der Königl. Leibwacht / so aber tßo meist
von Juden und Goldschmieden bewohnet wird.
Heut zu Tagezehletman in diesem neue» bc-
nicht wentgerKirchen/eolleZi-Häuser undBad-
finden / als in Ser alten Stadt. Das WajsA
wird durch grosse Räder / so ein Spanier erfun-
den/davon ein jedes nur täglich einmahl umbge-
het / ausdem Fiußker in die Hänser / Palläste?
Mosqveen / Badstuben/Lcc. geleitet. Im übri-
gen ist diese Stadt eben so wohl/ als die Alte / mit
schönen Mauren und Thürmen umbgeben. 0.
OLxp.Octcrixt.Hkricsir.
Sonsten meldet kererciu Vall kurtzlich / daß
zu Vereine weltberühmte hohe Schule/ nndeine
Bibliothek / in welcher über 2000 geschriebene
Bücher befindlich / sey. Man zehlet darinne«
losvOOHäuser/ 2so Hospitäle / und solle« ;s
Vorstädte daran zu sehen styn-
Im übrigen ist die Gegend umb diese gewalti-
ge Stadt sehr fruchtbar / wie dann viel tausend
Garten umbher liegen / also daß des Sommers
über svoo Wagen mit Garten Fruchten/Sal-
lat / Lc.und des Winters über ebenso'vielvort
den Gärtnern in diese Stadt gebracht werden /
ja man zehlet offt in einemTage 500 solcher Wa-
gen. DteStadt wird von allerhand Nationen
bewohnet und besucht/ alsvon Türcke»/ Lars
t'kkk tam.
Di (grosse Stadt k-r.
Leich wieMaroeesmit der Zeit ab,/ als»
hat die Stadt ker in Maurttanien hinge,
genzugenommen. Die Mahometaner nennen
fie den tzoffim Westen, ker aber bedeutet anff
Arabisch / Gold / weil man bey Erbauung der
Stadt viel Gold soll gefunden haben. Wahr,
icheinlich aber ist es/ daß fie den Nahmen von
dem also genanten Fluß bekommen/ daran sie be-
legen. Sie lieget so Deutsche Meilen von der
See/ istlänglicht-vtereckt / jedoch ohne die Vor-
statte / welche sie/ wie die Sonne ihre Strahlen/
von sich außbreitet. Sie ist mit hohen Mauren
beschlossen / woran viel starcke Thürne zusehen,
über 86 Pforten zehlet man an der Mauer der
Stadt welche an etlichen Orthen mit ftröhmeu-
-en Wasser-Graben durchschnitten ist. In der
Mitte ist sie Flach / sonsten überall Hügelicht.
An i» Lheile oder Wycken ist sie getheilet / darin
man 6- Märckte mit schönen Kauff - Gewölben
sichet. Man zehlet allein 200 vornehme Stras-
sen/ die Zahl der kleinern aber ist sehr groß/so
allesambt an beyden Seiten mit prächtigen
Hauser« gezieret sind. Die Zahl der Kirchen be-
laufft fich «uff 700 ohne die vielfältige coUc^i-
Häuser/Herbergen/Mühlen und Bäder. Ne-
ben den Kirchen liegen über 150 gemeine Plätze/
wie viereckte Hauser erbauet / umb darin seine
Notthurfft zu thun. Mau zehlet in der Statt
250 steinerne Brücken über den zertheilten Fluß
ker.wovon etliche mitHäusern/wte volle Stras-
sen/ besetzt sind. Hier sind 86 gemeine Spring-
brunnen / uud noch 600 andere. Die Häuser
sind von gebranten und andern Steinen zierlich
erbauet / sie,sind bey nahe 2 oder z Stockwerck
hoch-/ mit hohen Gallerten und Treppen. Der
mittelste Theil aber der Häuser lieget offen / mit
Kammern an allen Seiten umbgeben. Die
meiste Häuser haben einen hohenThurm vor das
LrauemZtmmer/von wannen dasselbe die gantze
tztM übersehen kan. Wer den 7-s Kirchen
find 50 biß 60 sehr herrliche und grosse / mit
Marmornen Brunnen / davon aber die aller
schönste und grösseste in dem ilomo unserer
L.elLüoQeQpLA.;o6 beschrieben ist.
Nahe bey dieser grossen Stadt liegt das neue
ker, so noch nicht lange erbauet / und von dem
Erbauer in z Lheile abgesondert ist. Der erste
Theil ist! verordnet zum Königl. Schloß (worin
der heutige Käyser klule^ i-MLei Hoff hält)
und was davon äepenLrer. Der andere Theil
ward angelegt zu denPallästen der6r-m6e§,un-
Hof-Bedtenten / und erstreckt sich derselbe auss
1500 Schrttt/und der dritteTheil war dieWoh-
nung der Königl. Leibwacht / so aber tßo meist
von Juden und Goldschmieden bewohnet wird.
Heut zu Tagezehletman in diesem neue» bc-
nicht wentgerKirchen/eolleZi-Häuser undBad-
finden / als in Ser alten Stadt. Das WajsA
wird durch grosse Räder / so ein Spanier erfun-
den/davon ein jedes nur täglich einmahl umbge-
het / ausdem Fiußker in die Hänser / Palläste?
Mosqveen / Badstuben/Lcc. geleitet. Im übri-
gen ist diese Stadt eben so wohl/ als die Alte / mit
schönen Mauren und Thürmen umbgeben. 0.
OLxp.Octcrixt.Hkricsir.
Sonsten meldet kererciu Vall kurtzlich / daß
zu Vereine weltberühmte hohe Schule/ nndeine
Bibliothek / in welcher über 2000 geschriebene
Bücher befindlich / sey. Man zehlet darinne«
losvOOHäuser/ 2so Hospitäle / und solle« ;s
Vorstädte daran zu sehen styn-
Im übrigen ist die Gegend umb diese gewalti-
ge Stadt sehr fruchtbar / wie dann viel tausend
Garten umbher liegen / also daß des Sommers
über svoo Wagen mit Garten Fruchten/Sal-
lat / Lc.und des Winters über ebenso'vielvort
den Gärtnern in diese Stadt gebracht werden /
ja man zehlet offt in einemTage 500 solcher Wa-
gen. DteStadt wird von allerhand Nationen
bewohnet und besucht/ alsvon Türcke»/ Lars
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