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Bey der Schloß-Mauer / eine halbe Meile
von derStadt/liegt der herltche Lust undBaum-
Garten des Königs / welchen man ^ont5er°t
nennet. Dieser ist mit mehr als izooo Pome-
rantzen-Bänmen/ und eben so viel Limonicn-und
Dattel-Bäumeu/auch mit ungefehr z6ooo Oel-
Baumen bepflautzet/ der andern Baume / wie
auch Blumen und Krauter/ nicht einmahl zu ge-
dencken, Auff der einen Seite kompt ein klares
Wasser aus dem Gebürge in diesen schönenGar-
ten geflossen/ und auff Verändern Seilen-fliesset
es wieder herans/also/daß es den gantzen Garten
genugsam befeuchtet/und ihm zugleich zumFisch-
Deich/darin vickerhand Fische zu finden / dienet.
Mitten im Garten liegt.ein viereckter Platz / an
Lessen jeder Ecke ein Leopard von weissem Mar-
mor'mit schwartzen Füssen stehet. In der Mitte
dieses Platzes steiget eine Säule mit einem mar-
morsteinern Löwen oben auff/ aus dessen Rachen
klar Wasser springet.
Neben diesem Garten lieget auch ein Thier-
Garte / darin man eine grosse Menge Elephan-
ten / Löwen/ Hirsche und dergleichen Thiere zur
Lust eingesperret findet. Im ersten Hofe des Kö-
niglichen Schlosses stehen z sehr prachtige-Ge-
baue / nach Mohrischer Art erbauet/ und mit
schönen Springbrunnen gezieret. Im andern
Hofe befinden sich etliche kleine Lust-Gänge/ de-
ren Dächer auff Marmorsteinern Säulen ru-
hen/welche so künstlich ausgehauen find/ daß sich
der beste Künstler darüber verwundern muß.
Von den vorgedachten 4 güldenen Aepffeln
des schlop-TlMms / ist insonderheit dieses zu
melden/daßsie am Wehrt anffroooos Kronen
geachtet find. Man halt sie vor bezaubert/ weil
sie nicht können von der Stelle beweget werden.
Die Einwohner setzen dazu / als der Künstler sie
zusammen gefüget / habe er gewisse Geister dazu
bej'chworen / daß sie diese Aepffel verwahren sol-
ten/und es ist gewiß/ daß viel Könige getrachtet
haben /'diese Aepffel zu bekomen/ aber esistihnen
allemahl ein Unglück begegnet/sv sie davon abge-
halten.
Anno isvo wvlte sie auch ein König von Ma-
rocco/da er von den Portugiesen sehr geangstiget
ward/herunter nehmen/ umb sich ihrer zur Wer-
bung frischer Völcker bedienen / aber die Gemei-
ne legte sich dawider/ und stellete vor/ daß diese
! Aepffel der gantzen Stadt Zierrath waren / daß
man sie demnach mit der Stadt zugleich beschir-
men muste- Immittelst stehen die Mohren in
dem feste Glanbe/daß der Teuffeldemselben/der
sich unterstehen würde / sie herab zu nehmen/ gar
gewißlich den Hals brechen werde.
Man zehlet sonsten in Marocco annoch allein
über 4000 Inden in einer besonder» Vorstatt /
so mit starcken Mauern umbringet ist / sie hat
aber nur ein Thor / so die Mohren- bewachen.
Es wohnen hier auch Viel Egemen und Lonür-
les Christ!. ^Lkionerr und Potentaten. Die ge-
meine Hauser sind niedrig / klein und schlecht von
Leimen und Erden mit Kalck beschmieret / aber
die Wohnungen der grossen bestehen auß Stei-
nen/ und sind sehr groß. Alle Kirchen / so in gros,
ser Menge allhier zusehcn/ bestehen auß Mar-
mor und sind mit Bley gedeckt. O.OsxxerOe-
Dannoch ist das heutige nur ein blosserSchak-
tenvvndem altenMarocco / welches eine sehr
prächtige Stadt weyland gewesen / gewesen sag
ich/massen auch die berühmteste Städte der Zeit
Eytelkeit und Veränderung empfinden müsse».
Wo ist lkonis ln klore ? Wo ist der Pracht von
Jerusalem und Babel / sind solche gewaltige
Pracht-Städteitzo nicht abscheuliche Wohnun-
gen der Heyden / und gelangen bey weitem nicht
an ihren vorigen Glantz ? Eine solche Verände-
rung hat auch ä.nnocklL, kremxltts, Seleucis,
Xlexänöris, l^rus, 85 cion und viel andere em-
pfinden müssen. (?orintku8, velxki, ätkeo,
87000, KLeZarL,1keb-e, karras, LIi8, 8x»artL
I-aceöXrnoll. warenweyland lanterprächtige
Städte / aber sie liegen itzo meistentheils unter
ihren eigenen Ruinen oder Steluhauffen ver-
graben.
Bey der Schloß-Mauer / eine halbe Meile
von derStadt/liegt der herltche Lust undBaum-
Garten des Königs / welchen man ^ont5er°t
nennet. Dieser ist mit mehr als izooo Pome-
rantzen-Bänmen/ und eben so viel Limonicn-und
Dattel-Bäumeu/auch mit ungefehr z6ooo Oel-
Baumen bepflautzet/ der andern Baume / wie
auch Blumen und Krauter/ nicht einmahl zu ge-
dencken, Auff der einen Seite kompt ein klares
Wasser aus dem Gebürge in diesen schönenGar-
ten geflossen/ und auff Verändern Seilen-fliesset
es wieder herans/also/daß es den gantzen Garten
genugsam befeuchtet/und ihm zugleich zumFisch-
Deich/darin vickerhand Fische zu finden / dienet.
Mitten im Garten liegt.ein viereckter Platz / an
Lessen jeder Ecke ein Leopard von weissem Mar-
mor'mit schwartzen Füssen stehet. In der Mitte
dieses Platzes steiget eine Säule mit einem mar-
morsteinern Löwen oben auff/ aus dessen Rachen
klar Wasser springet.
Neben diesem Garten lieget auch ein Thier-
Garte / darin man eine grosse Menge Elephan-
ten / Löwen/ Hirsche und dergleichen Thiere zur
Lust eingesperret findet. Im ersten Hofe des Kö-
niglichen Schlosses stehen z sehr prachtige-Ge-
baue / nach Mohrischer Art erbauet/ und mit
schönen Springbrunnen gezieret. Im andern
Hofe befinden sich etliche kleine Lust-Gänge/ de-
ren Dächer auff Marmorsteinern Säulen ru-
hen/welche so künstlich ausgehauen find/ daß sich
der beste Künstler darüber verwundern muß.
Von den vorgedachten 4 güldenen Aepffeln
des schlop-TlMms / ist insonderheit dieses zu
melden/daßsie am Wehrt anffroooos Kronen
geachtet find. Man halt sie vor bezaubert/ weil
sie nicht können von der Stelle beweget werden.
Die Einwohner setzen dazu / als der Künstler sie
zusammen gefüget / habe er gewisse Geister dazu
bej'chworen / daß sie diese Aepffel verwahren sol-
ten/und es ist gewiß/ daß viel Könige getrachtet
haben /'diese Aepffel zu bekomen/ aber esistihnen
allemahl ein Unglück begegnet/sv sie davon abge-
halten.
Anno isvo wvlte sie auch ein König von Ma-
rocco/da er von den Portugiesen sehr geangstiget
ward/herunter nehmen/ umb sich ihrer zur Wer-
bung frischer Völcker bedienen / aber die Gemei-
ne legte sich dawider/ und stellete vor/ daß diese
! Aepffel der gantzen Stadt Zierrath waren / daß
man sie demnach mit der Stadt zugleich beschir-
men muste- Immittelst stehen die Mohren in
dem feste Glanbe/daß der Teuffeldemselben/der
sich unterstehen würde / sie herab zu nehmen/ gar
gewißlich den Hals brechen werde.
Man zehlet sonsten in Marocco annoch allein
über 4000 Inden in einer besonder» Vorstatt /
so mit starcken Mauern umbringet ist / sie hat
aber nur ein Thor / so die Mohren- bewachen.
Es wohnen hier auch Viel Egemen und Lonür-
les Christ!. ^Lkionerr und Potentaten. Die ge-
meine Hauser sind niedrig / klein und schlecht von
Leimen und Erden mit Kalck beschmieret / aber
die Wohnungen der grossen bestehen auß Stei-
nen/ und sind sehr groß. Alle Kirchen / so in gros,
ser Menge allhier zusehcn/ bestehen auß Mar-
mor und sind mit Bley gedeckt. O.OsxxerOe-
Dannoch ist das heutige nur ein blosserSchak-
tenvvndem altenMarocco / welches eine sehr
prächtige Stadt weyland gewesen / gewesen sag
ich/massen auch die berühmteste Städte der Zeit
Eytelkeit und Veränderung empfinden müsse».
Wo ist lkonis ln klore ? Wo ist der Pracht von
Jerusalem und Babel / sind solche gewaltige
Pracht-Städteitzo nicht abscheuliche Wohnun-
gen der Heyden / und gelangen bey weitem nicht
an ihren vorigen Glantz ? Eine solche Verände-
rung hat auch ä.nnocklL, kremxltts, Seleucis,
Xlexänöris, l^rus, 85 cion und viel andere em-
pfinden müssen. (?orintku8, velxki, ätkeo,
87000, KLeZarL,1keb-e, karras, LIi8, 8x»artL
I-aceöXrnoll. warenweyland lanterprächtige
Städte / aber sie liegen itzo meistentheils unter
ihren eigenen Ruinen oder Steluhauffen ver-
graben.