Ko. Z5
2-77
Der Egyptische Krieg
Die heilige Bejuchung
<?ukio§L
einestarcke Garnison in diese Stadt/umb denen
Mamlucken/ die seinem Lager mit stetigen Ein-
falle« beschwerlich waren / den Compas zu ver-
rücken. Hernach brach er in Person auff/ und
zohe mit einer guten Leibwacht zu Pferde nacher
Jerusalem / umb das heilige Grab zu besuchen/
welches von allen Volckeru in so grossen Ehren
gehalten wird / und sein Opffcr daselbst zu thun.
Die Einwohner holeten ihn mitIauchtzen ein /
und nachdem er alle Denckwürdigkeiten des Oe- ,
tes besehen/begehretc er/ daß man ihn führete an
die
.MAOn vsmafco gieng der. March gerades
«WWeges auffdie Hl. Stad'tJerusalem/wo-
selbffen die Einwohner des Sultans Besatzung
schon außgejagt / wie imgleichm auchaüe an-
dere Städte in Iud^ggethan hatten / zum Zei-
chen/daß sic sich dem grossen Printzen unkerwürf-
fen. Zu ckorarn! hatte der Sultan amwch
6oo Mann in Besatzung gelassen / als sie aber
den grossen Held mit einer so mächtigen Armee
vor ihren Mauren sahen/ da ergaben sie sich also-
bald/ und erlangten Gnade. l^Lrnerlsa legte
IvM, II.
60000 Reutern und 100020 Mann zu Fuß im
Lande alle Städte einnahm / darunter waren
^l3ALtL,^^Lme3,1'ortoss,LÄruro nnd viel an-
dere. Die gewaltige Stadt vsrngscus allein
wegerte fich/ ihn einzonehmen/ in welcher der
Sultan eine starcke Besatzung unter dem Pritt-
tzen von ^smaöscn gelassen hatte. Die Tar-
tar» aber wurffen ein groß Stück vonderManer
übern Haussen/und bemächtigten sich der Stadt
stürmender hand/das Schloß allein blieb übrig/
welches hoch gelegen / starck und unüberwindlich
war. Hierauffstohen die Leute aus der Stadt
in ungemeine Anzahl auffdieses Castel / daß es
ihnen gar bald an Lebens-Mitteln gebrach / und
sic einan der vor Hu nger selber hätten auffftessen
mögen. Sehr viel verschmachteten/ und fielen
ein es plötzlichen Todes zur Erden/ und Isiner-
iLn wolte ihnen keine Gnade erweisen / weilen
sie sich ihm im Anfänge so starck widersetzet hat-
ten. Endlich ergaben sie sich auff Gnade und
Ungnade/aber der meiste Theil ward in die ande-
re Welt geschicket / durch welches Verfahren die
übrigen Srädre auffzo Meilen bewogen wur-
den / ihm ihre Stadt-Schlüssel entgegen zu sen-
den / denen er keine andere Last aufflegte/ als daß
sie vor seineArmeeLebens-Mittel herbey schaffen
muffen.
M^Jel'aufbrach Ismsrlan ALL seinem dmrch
W» die Lürckische Beute wohwereicherten
Lager attff/gieng durchLLiArriLNmen itt^rien,
umb dem Egyptischen Sultan eines zu verse-
tzen.8/k-ien stunde damalen unter diesemSul-
kan/und bey , welche Stadt sich schon
vorher» d em Tartar ergeben/ geschähe ein har-
tes Treffen zwischen den beydeu Armeen ; Der
Sultan führete 100222 Mann zu Fuß und
74000 Reuter auffdenKampff'Platz / worun-
ter zoooo Mamaluckcu waren / die man vor die
besten Reuter in der Welt achtet. In welcher
Schlacht 6 xaila mit deuTartarischenVortrou-
peningroffe Noch kam / und- r selber gefangen
ward / aber kam selber mit einem
frischen Entfatz/und erledigte chn wieder. Nach
einem harten und langen Gefecht / in welchem
an beyden Seiten bcy 80000 Mann das Leben
verlohren/muste der Sultan die Flucht nehmen/
welchen der Obsiegerz Meilen verfolgete.
. DerPrintzvertheiletehieranffseinLager/und
sandte /.xsitilmit 40000 Pferden und soooo
Mann zu Fuß vorauß / demSnltanlängstder
Kust von Arabien na chzujagen / der sich offrmahl
mit 4000 Reutern pr^lenr-rte , den XxsllL
ausszuhalten / der ihn aber stets auffden Hacken
hielte / als inzwischen der Tartarische Printz mit
2-77
Der Egyptische Krieg
Die heilige Bejuchung
<?ukio§L
einestarcke Garnison in diese Stadt/umb denen
Mamlucken/ die seinem Lager mit stetigen Ein-
falle« beschwerlich waren / den Compas zu ver-
rücken. Hernach brach er in Person auff/ und
zohe mit einer guten Leibwacht zu Pferde nacher
Jerusalem / umb das heilige Grab zu besuchen/
welches von allen Volckeru in so grossen Ehren
gehalten wird / und sein Opffcr daselbst zu thun.
Die Einwohner holeten ihn mitIauchtzen ein /
und nachdem er alle Denckwürdigkeiten des Oe- ,
tes besehen/begehretc er/ daß man ihn führete an
die
.MAOn vsmafco gieng der. March gerades
«WWeges auffdie Hl. Stad'tJerusalem/wo-
selbffen die Einwohner des Sultans Besatzung
schon außgejagt / wie imgleichm auchaüe an-
dere Städte in Iud^ggethan hatten / zum Zei-
chen/daß sic sich dem grossen Printzen unkerwürf-
fen. Zu ckorarn! hatte der Sultan amwch
6oo Mann in Besatzung gelassen / als sie aber
den grossen Held mit einer so mächtigen Armee
vor ihren Mauren sahen/ da ergaben sie sich also-
bald/ und erlangten Gnade. l^Lrnerlsa legte
IvM, II.
60000 Reutern und 100020 Mann zu Fuß im
Lande alle Städte einnahm / darunter waren
^l3ALtL,^^Lme3,1'ortoss,LÄruro nnd viel an-
dere. Die gewaltige Stadt vsrngscus allein
wegerte fich/ ihn einzonehmen/ in welcher der
Sultan eine starcke Besatzung unter dem Pritt-
tzen von ^smaöscn gelassen hatte. Die Tar-
tar» aber wurffen ein groß Stück vonderManer
übern Haussen/und bemächtigten sich der Stadt
stürmender hand/das Schloß allein blieb übrig/
welches hoch gelegen / starck und unüberwindlich
war. Hierauffstohen die Leute aus der Stadt
in ungemeine Anzahl auffdieses Castel / daß es
ihnen gar bald an Lebens-Mitteln gebrach / und
sic einan der vor Hu nger selber hätten auffftessen
mögen. Sehr viel verschmachteten/ und fielen
ein es plötzlichen Todes zur Erden/ und Isiner-
iLn wolte ihnen keine Gnade erweisen / weilen
sie sich ihm im Anfänge so starck widersetzet hat-
ten. Endlich ergaben sie sich auff Gnade und
Ungnade/aber der meiste Theil ward in die ande-
re Welt geschicket / durch welches Verfahren die
übrigen Srädre auffzo Meilen bewogen wur-
den / ihm ihre Stadt-Schlüssel entgegen zu sen-
den / denen er keine andere Last aufflegte/ als daß
sie vor seineArmeeLebens-Mittel herbey schaffen
muffen.
M^Jel'aufbrach Ismsrlan ALL seinem dmrch
W» die Lürckische Beute wohwereicherten
Lager attff/gieng durchLLiArriLNmen itt^rien,
umb dem Egyptischen Sultan eines zu verse-
tzen.8/k-ien stunde damalen unter diesemSul-
kan/und bey , welche Stadt sich schon
vorher» d em Tartar ergeben/ geschähe ein har-
tes Treffen zwischen den beydeu Armeen ; Der
Sultan führete 100222 Mann zu Fuß und
74000 Reuter auffdenKampff'Platz / worun-
ter zoooo Mamaluckcu waren / die man vor die
besten Reuter in der Welt achtet. In welcher
Schlacht 6 xaila mit deuTartarischenVortrou-
peningroffe Noch kam / und- r selber gefangen
ward / aber kam selber mit einem
frischen Entfatz/und erledigte chn wieder. Nach
einem harten und langen Gefecht / in welchem
an beyden Seiten bcy 80000 Mann das Leben
verlohren/muste der Sultan die Flucht nehmen/
welchen der Obsiegerz Meilen verfolgete.
. DerPrintzvertheiletehieranffseinLager/und
sandte /.xsitilmit 40000 Pferden und soooo
Mann zu Fuß vorauß / demSnltanlängstder
Kust von Arabien na chzujagen / der sich offrmahl
mit 4000 Reutern pr^lenr-rte , den XxsllL
ausszuhalten / der ihn aber stets auffden Hacken
hielte / als inzwischen der Tartarische Printz mit