No. 70. ksräl'ioues cukivLL. 55;
O. Hoiäsr8 schöner viscurL von der Sprache.
Deuüich-machung (^rticuinrio) bestehet aus
dem in ein e Stimm verwandelten Athem. Diese
aber werden wiederumb in sothane unterschie-
den/ welche nachdem sie das Zapflein vorbey ge-
gangen/ in dem Mund allein gemacht werden/
und dte/so zu gleicher Zeit auch durch die Nase
gehen/ also gehören 4erley Materien dazu/ nem-
lich der Mund-Athem/ die Mund-Stimme/ der
Athem / so durch den Mund und Nase zugleich
dringet/und die Stimme / so mittelst der Nasen
S hat der tieffsinnige vr. 6vlllieini Hol-
ZV^Lr,einfürnehmes Mittglied der Welt-
bekandten Königlichen8ocloratin Londen / ein
schönes'i'raÄatlein von der Sprache / und ih-
rem Uhrsprung / geschrieben / worinnermeist
dahin zielet/daß die Rede eine Zusammenfügung
der Hörbahren Zeichen seyn / welche die geschick-
testetkund fürnehmsien m der Natur sind/ unsere
Gedanckenund Verstandnüsse durchs Außspre-
chen einem andern mitzutheilen- Eine geschrie-
bene Rede / spricht er / ist eine Beschreibung der
hörbahrenZeichen durch sichtbahre merckmahle.
Die Elementa oder Grund der Rede sind die
Buchstaben / als einfältige Stimmen/ oder Un-
terscheidungen der Stimme / durch die Werck-
zeuge der Sprache verständlich gemacht-
Das ä.L. c. bestehet in so viel Buchstaben/
als sothaner einfache Unterscheidungen gefunden
werden/und ein geschrieben ä.L.c. soll billich so
viel einfache sonderbahre haben /
daß der Klang oder die Macht eines jedenBuch-
staben dadurch möge erklähret werden. Und diese
sind die Elementa und Materie / daraus alle
Sprachen und Reden gemacht werden. Diese
Buchstaben haben ihre Materie und Form/ wie
auch jeder sein besonder Werckzeug. Ihre Ma-
terie ist verschiedentlich / nemlich der Hall/ A-
them oder die Stimme / das ist / der mittelst des
Zäpfieins in eine Stimme verwandelte Athem.
Ihre Form bestehet- in den Bewegungen und
Gestalt der Sprach-Werckzeugen/indemsie den
Athem oder Stimme mit einem sonde.rbahren
Klang/ Vermöge dessen ein jeder Buchstabe un-
terschieden Wird/Mciren.
Damit man aber eine richtige Zahl derBuch-
staben sind en mvge/muß man vorher suchen aller-
hand verschiedene Materien/ darauß sie gemacht
werden / dieselbe ist lwßenere oder insgemein
der Athem oder Hall / so fern derselbe nur deut»
lich Miacht wird/uO die Stimme / wann diese
und Mund zugleich Lormiret wird.
Zum andern / muß man untersuchen/ wieviel
unterschiedene verständliche Stimmen
iLtiov e«)durch allerhand Bewegungen und Ge-
staltungen des Mundes und dessen Lheilen kön-
nen gemacht werden / welche/ soauffallerhand
Materien gerichtet/ dem Ohr mancherley unter-
schiedlichen Klang / das ist/allerhand Buchsta-
ben geben können/ und deren (so vtel die conür-
nsnres anlanget) hat unser 9 ersonnen
und beschrieben. Solte man ihrer mehr finden
wollen/ meynet er/ es sey ein Überfluß und der
Mühe nicht werth/ well sie angenehm und leicht
zu gebrauchen/ sondern sothane wären werth/daß
man sie unter diejenigen stelle / für welche er in
seinem Cntwurffvon den conloosntibus einen
Obellicurn gesetzt hat.
Nun könne man mittelst dieser 9 contoriLa-
ten, oder durch Anrührung des Mundes/Zun-
ge / oder Zäpfleins gemachten mittsttmmenden
Buchstaben zu Wege bringen 9 Alhemlichessplri-
tusleHLonsonantes;9 Vocaler ^er stimmen-
de ; 9 durch die Nase atheme/nde (Zäso-8piri-
rusler) / und auch eben so viel durch die Nase
stimmende (^io-voLLies) in allem;6 Buch-
staben. Wann man nun hievon diejenigen/ so
nicht leicht anszusprechen/ noch angenehm sind/
hinweg wirfft/ etwa auff r/ / so blieben noch K
CovLovitmesübrig zu gebrauchen/ kc.
Xrr.ri Was
O. Hoiäsr8 schöner viscurL von der Sprache.
Deuüich-machung (^rticuinrio) bestehet aus
dem in ein e Stimm verwandelten Athem. Diese
aber werden wiederumb in sothane unterschie-
den/ welche nachdem sie das Zapflein vorbey ge-
gangen/ in dem Mund allein gemacht werden/
und dte/so zu gleicher Zeit auch durch die Nase
gehen/ also gehören 4erley Materien dazu/ nem-
lich der Mund-Athem/ die Mund-Stimme/ der
Athem / so durch den Mund und Nase zugleich
dringet/und die Stimme / so mittelst der Nasen
S hat der tieffsinnige vr. 6vlllieini Hol-
ZV^Lr,einfürnehmes Mittglied der Welt-
bekandten Königlichen8ocloratin Londen / ein
schönes'i'raÄatlein von der Sprache / und ih-
rem Uhrsprung / geschrieben / worinnermeist
dahin zielet/daß die Rede eine Zusammenfügung
der Hörbahren Zeichen seyn / welche die geschick-
testetkund fürnehmsien m der Natur sind/ unsere
Gedanckenund Verstandnüsse durchs Außspre-
chen einem andern mitzutheilen- Eine geschrie-
bene Rede / spricht er / ist eine Beschreibung der
hörbahrenZeichen durch sichtbahre merckmahle.
Die Elementa oder Grund der Rede sind die
Buchstaben / als einfältige Stimmen/ oder Un-
terscheidungen der Stimme / durch die Werck-
zeuge der Sprache verständlich gemacht-
Das ä.L. c. bestehet in so viel Buchstaben/
als sothaner einfache Unterscheidungen gefunden
werden/und ein geschrieben ä.L.c. soll billich so
viel einfache sonderbahre haben /
daß der Klang oder die Macht eines jedenBuch-
staben dadurch möge erklähret werden. Und diese
sind die Elementa und Materie / daraus alle
Sprachen und Reden gemacht werden. Diese
Buchstaben haben ihre Materie und Form/ wie
auch jeder sein besonder Werckzeug. Ihre Ma-
terie ist verschiedentlich / nemlich der Hall/ A-
them oder die Stimme / das ist / der mittelst des
Zäpfieins in eine Stimme verwandelte Athem.
Ihre Form bestehet- in den Bewegungen und
Gestalt der Sprach-Werckzeugen/indemsie den
Athem oder Stimme mit einem sonde.rbahren
Klang/ Vermöge dessen ein jeder Buchstabe un-
terschieden Wird/Mciren.
Damit man aber eine richtige Zahl derBuch-
staben sind en mvge/muß man vorher suchen aller-
hand verschiedene Materien/ darauß sie gemacht
werden / dieselbe ist lwßenere oder insgemein
der Athem oder Hall / so fern derselbe nur deut»
lich Miacht wird/uO die Stimme / wann diese
und Mund zugleich Lormiret wird.
Zum andern / muß man untersuchen/ wieviel
unterschiedene verständliche Stimmen
iLtiov e«)durch allerhand Bewegungen und Ge-
staltungen des Mundes und dessen Lheilen kön-
nen gemacht werden / welche/ soauffallerhand
Materien gerichtet/ dem Ohr mancherley unter-
schiedlichen Klang / das ist/allerhand Buchsta-
ben geben können/ und deren (so vtel die conür-
nsnres anlanget) hat unser 9 ersonnen
und beschrieben. Solte man ihrer mehr finden
wollen/ meynet er/ es sey ein Überfluß und der
Mühe nicht werth/ well sie angenehm und leicht
zu gebrauchen/ sondern sothane wären werth/daß
man sie unter diejenigen stelle / für welche er in
seinem Cntwurffvon den conloosntibus einen
Obellicurn gesetzt hat.
Nun könne man mittelst dieser 9 contoriLa-
ten, oder durch Anrührung des Mundes/Zun-
ge / oder Zäpfleins gemachten mittsttmmenden
Buchstaben zu Wege bringen 9 Alhemlichessplri-
tusleHLonsonantes;9 Vocaler ^er stimmen-
de ; 9 durch die Nase atheme/nde (Zäso-8piri-
rusler) / und auch eben so viel durch die Nase
stimmende (^io-voLLies) in allem;6 Buch-
staben. Wann man nun hievon diejenigen/ so
nicht leicht anszusprechen/ noch angenehm sind/
hinweg wirfft/ etwa auff r/ / so blieben noch K
CovLovitmesübrig zu gebrauchen/ kc.
Xrr.ri Was