Happel, Eberhard Werner; Wiering, Thomas von [Bearb.]; Härtel, Zacharias [Bearb.]: E.G. Happelii Gröste Denkwürdigkeiten der Welt Oder so genannte Relationes Curiosæ (Andrer-Theil): Worinnen dargestellet/ außgeführet und erklähret werden Die Denckwürdigste Seltzamkeiten/ So da in Historien, natürlichen Wundern/ am Himmel/ auff und in der Erden/ wie auch in und unter dem Meer zu finden seyn: Einem jeden curieusen Liebhaber zu gut auffgesetzet/ in Druck verfärtiget/ und mit vielen Figuren erläutert (Hamburg: Gedruckt und verlegt durch Thomas von Wiering, 1685) [VD17 3:306392E]

NV z.r. (^u8.IO§L, Z2.5
Die PreußnischenBibliotheken.

^°)Uffdem Schloß zu Königsberg ist einebe-
ADrühmbte Bibliothek/darunter ein grosses
ir.epc>6rorium,in welchem alle Bücher mitSil-
ber beschlagen sind. Hierunter ist eins/ welches
von^iberro i. Hertzogen in Preussen geschrie-
ben worden / seinem Sohn zur Nachricht / umb
darauß zu erlernen / wieer seine Unterthanen
wohl und Christlich regieren solle. LeUar. ve-
tcript. kolon. ^>. 561.
Zu Thorn / einer berühmbten Stadt in
Preussen an der Weichsel/ haben sowohl die Re-
formirten alß Lutheraner schöne Bibliotheken /
dabey aber auch grosse Verfolgungen von den

Römisch-Catholtschen/ unter andern Raritäten
findet man in der Bibliothek derer / die der Aug-
spurgischen conLe§6on zugethan sind/ aunock
diese Stunde r Episteln des Hochgelahrten NW
mischen Redners Liceronis auff Wächsern Taf-
feln geschrieben, LeHar. vescr. kol.p. s<5i. L
Lrirnon 8rrLvol5cr Oescnpt.8oru5s.
Aber wie ? vergesse ich mich selber ? soll ich
mich nicht auch einmah! nach unserm lieben
Teutschland wenden/ tchmeyne/ man werde ja
darinnen wohl so viel Bibliotheken finden/ alß in
einem Reiche der gantzm Welt. Wvlan / lasset
unß kürtzlich begehen

Die TeutschenBibltothcken.

§SLLeich wie der Römischen Kayser!. Mayst.
<sW.der Vorzug gebühret vor allen Chur - und
Fürsten / also finde ich auch mich obiiZii-eL / der
Käyserl. Bibliothek die Oberftelle unter den
Teutschen Bibliotheken zu geben. Diese über-
aus herrliche/ kostbahre und wohlbesetzte Biblio-
thekstehetzu Wien / alß der Käyserl. Residentz/
und hat sich noch kaum wieder erholet von dem
Schrecken / den ihr die plötzlich umbringende/
undhesstig zusetzende überaus grosse Türckische
Armee neulicher Tagen eingejaget hat. Kayser
I^IsxirniÜLNuz i. hatsietunüirer. UNd hat der
berÜhmbte^le6lcus,gokanneL 8»mbuni8 gar
viel dabey gekhan. Lil
l^li6clen6or^.üe libr. s. Hölting. Lib-
üorii. (jvsörip-irt. Der grosse I.eopolcl I. aber
(dem der König aller Könige eineglücklicheRe-
gierung/langes Leben/und alles gutes/absonder-
lich aber einen Sieg nach dem andern wieder die
I^läKolnetLnis chcBarbarn verleyhen wolleHat
diese Bibliothek vermehret / und in einen solchen
Stand gebracht / daß sie mit den aller berühmb-
testen in der W c^t umb den Vorsitz kämpffet/und
wi d der Nähme kerril.3rndecii,deswohllne-
rrrirten Kayserl. LibliotlrecLi-jrwvhlniMMer-
lom. II.

mehr erlöschen / weil er mit seinem Fleiß und un-
gejvahrten Mühe diese mehr alß herrliche
Bibliothek in einen unvergleichlichen Glantz
gebracht hat. Viä.öpirel. ckitlerk. L«l
lacr. Libliotk.
O. Lä^arci 8rou>vn auß Engelland hat un-
ter andern diese Bibliothek mit besondern Fleiß
besehen / in gegenwärtigem Kupffersürgestellet/
und folgender Gestalt beschrieben :
Was die Anzahl/fpricht er/ der Bücher belan-
get/so hat diese Bibliothek nicht nöhtig einer ein-
tzigen zu weichen/wohl aber ist zu glauben/daß sie
in diesem Stücke alle EuropeischenBibliotheken
übertrifft. Sie wird in 8 Gemächer eingethei-
let/welche so hauffig mitBüchern angefüllet sind^
daß viel derselben auff dem Estrich zu liegen
scheinen / und sie stehen so dichte/ daß man kaum
hindurch gelangen mag/sie gebührlich zu besehen/
die geschriebenen Bücher stehen in ihren Spra-
chen von den Gedruckten abgesondert/und sind
Vertheilet in 'HoloZische/ guriöische/ IVkellici-
vlsche/kkilosopkische/ Ilickorischeuä kcktilolo-
ßlsche. Man wird schwerlich "an einem Orthe
eine solche rare Versamblung finden / gleich wie
hie/elbst sind die l^Lvuscrjpcenin einem Thetle
K. r her