I§o. 6»
euicror/k.
48 s
Der lächerliche Affen - Kampff. -
ZAFkgerühmter'rLverrüer meldet uns in de
^LerstenBuch seiner Indianischen Reiseber
schreibung Cap. 18 folgende Denckwürdigkett
von diesen possirlichen ThiereruAm rz Ang. Ao.
I^sr reiset en wir von klsürespaean (in Indien)
über 8errLV3ro nach Ou6ecor,den gantzen Tag
in einem ebenen Lande/ so ein wenig sandig. Zu
beyden Seiten sind nur Gehöltz/ von so genanten
Larnbu5,welches in Form hoher Meer-Rohren/
theils in der Höhe unserer höchste» Waldbaume
stehet. Diese Walder sind an etlichen Orten so
Dick bewachsen / daß unmöglich hinein zu kom-
men / und wird eine grosse Menge Assen daselbst
gesehen. Diejenigen / welche sich an der einen
Seiten des Weges auffhaltcn/haben gegen die
andern/ auff der gegen über stehenden Sciten/ei-
ne solche Feindschafft / daß keiner von der einen
zur andern Seiten/ ohne Gefahr auffder Stelle
erwürget zu werden/ sich hinüber wagen darff.
Als wir zu ?2ücLtiwaren/sagte uns der Gou-
verneur/ wann wir durch diesen Weg reifen wür-
den/daß wir alßdann die Lust/die er gehabt/ ge-
küeffen würden / zu sehen / wie sich diese Affen mit
einander herumb schlagen würden/uud das wird
aufffoglende Weise bewerckstelliget :
In selbigem gantzen Lande sind die Strassen
auff jede Meilewegs mit Thnren und Schrän-
kten/ da gute Wacht gehalten / und die Passagie-
rer/woher sie kommen / und wohin sie gedencken/
genau befraget werden/ beschlossen / also/ daß ein
Reisender ohne Gefahr Geld auff den Händen
tragen kau. An allen diesen Orthen findet man
Reiß zu verkauffen/dahero diejeMgen/welcheLust
Die listig»
-T^S ist ein gar geringer Nnierschied/zwischen
den Affen und Meerkatzen/also/daß eines
bey deri8cnbenten gar offt für das andere ge-
brauchetwird. Solchem nach/kan ich nicht umb-
lom, II.
haben / denAffeu-Kampffauzusehen/ 5oders
Körblein damit/ohngefehr 40 s so Schritt wett/
voneinander in den Weg Mm/ undbeyjedem
5 s 6 Stöcke 2 Schuh lang und eines Daumens
dick legen. Wann nun die Körbe also gestellet/
und entdeckt / gehet man abwerts/ da dann die
Affen alsobald von den Bäumen kommen / und
auff die Körblein loßgehen. Bey einer halbe»
Stunde stehen sie gegen einander/und blacken die
Zahne / ehe sie sich den Körben vollends nahen;
Jetzt gehen sie fort / bald wieder zurück/ dann es
fürchtet sich etnjeder für dem Angriff.DieWeib-
lein sind gleichwol frecher / als die Männlein/ in-
sonderheit die / welche ihre Jungen auffde« Ar-
me» tragen. Diese tretten am ersten zum
Korb / und fangen an zu speisen. Die Männlein
von der andern Setten lauffen hierauff alsobald
hcrzu/diesen Weiblein dieSpeise zu nehmen/und
sie davon abzubeissen. Alsdann kommen die von
der andern Parthey auch herzu / und gerahten
also beyderseits im Grimm an einander / ergreif-
fen die bey den Körblein hingelegte Stöcke / und
klop ffen einander weidlich herumb. Der schwä-
cheste Theil wird endlich zu weichen gezwungen /
welcher seim Retirade in dem Gehöltz suchet / da
laufft der eine mit einem zerspaltenen Kopff/ der
andere lahm an Gliedern oder sonst übel zuge-
richtet davon.Da imittelst die/so das Feld erhal-
ten / sich von dem Reyß ersättigen / doch ist nicht
ohne/wann sie sich gefättiget haben/ lassen sie wol
zu/daß etliche Weibletn / von ihrer Gegen-Par-
they/mit ihnen esse«.
Meerkatze.
hin / dieses Orthsvon den Meerkatzen und ihrer
listigenBehändigkeit ein und anders einznrücken.
Wann diese lächerliche Thiere in Orient, da
ihrer eine grosse Menge/wiewohl vielgrösser/als
Oos die
euicror/k.
48 s
Der lächerliche Affen - Kampff. -
ZAFkgerühmter'rLverrüer meldet uns in de
^LerstenBuch seiner Indianischen Reiseber
schreibung Cap. 18 folgende Denckwürdigkett
von diesen possirlichen ThiereruAm rz Ang. Ao.
I^sr reiset en wir von klsürespaean (in Indien)
über 8errLV3ro nach Ou6ecor,den gantzen Tag
in einem ebenen Lande/ so ein wenig sandig. Zu
beyden Seiten sind nur Gehöltz/ von so genanten
Larnbu5,welches in Form hoher Meer-Rohren/
theils in der Höhe unserer höchste» Waldbaume
stehet. Diese Walder sind an etlichen Orten so
Dick bewachsen / daß unmöglich hinein zu kom-
men / und wird eine grosse Menge Assen daselbst
gesehen. Diejenigen / welche sich an der einen
Seiten des Weges auffhaltcn/haben gegen die
andern/ auff der gegen über stehenden Sciten/ei-
ne solche Feindschafft / daß keiner von der einen
zur andern Seiten/ ohne Gefahr auffder Stelle
erwürget zu werden/ sich hinüber wagen darff.
Als wir zu ?2ücLtiwaren/sagte uns der Gou-
verneur/ wann wir durch diesen Weg reifen wür-
den/daß wir alßdann die Lust/die er gehabt/ ge-
küeffen würden / zu sehen / wie sich diese Affen mit
einander herumb schlagen würden/uud das wird
aufffoglende Weise bewerckstelliget :
In selbigem gantzen Lande sind die Strassen
auff jede Meilewegs mit Thnren und Schrän-
kten/ da gute Wacht gehalten / und die Passagie-
rer/woher sie kommen / und wohin sie gedencken/
genau befraget werden/ beschlossen / also/ daß ein
Reisender ohne Gefahr Geld auff den Händen
tragen kau. An allen diesen Orthen findet man
Reiß zu verkauffen/dahero diejeMgen/welcheLust
Die listig»
-T^S ist ein gar geringer Nnierschied/zwischen
den Affen und Meerkatzen/also/daß eines
bey deri8cnbenten gar offt für das andere ge-
brauchetwird. Solchem nach/kan ich nicht umb-
lom, II.
haben / denAffeu-Kampffauzusehen/ 5oders
Körblein damit/ohngefehr 40 s so Schritt wett/
voneinander in den Weg Mm/ undbeyjedem
5 s 6 Stöcke 2 Schuh lang und eines Daumens
dick legen. Wann nun die Körbe also gestellet/
und entdeckt / gehet man abwerts/ da dann die
Affen alsobald von den Bäumen kommen / und
auff die Körblein loßgehen. Bey einer halbe»
Stunde stehen sie gegen einander/und blacken die
Zahne / ehe sie sich den Körben vollends nahen;
Jetzt gehen sie fort / bald wieder zurück/ dann es
fürchtet sich etnjeder für dem Angriff.DieWeib-
lein sind gleichwol frecher / als die Männlein/ in-
sonderheit die / welche ihre Jungen auffde« Ar-
me» tragen. Diese tretten am ersten zum
Korb / und fangen an zu speisen. Die Männlein
von der andern Setten lauffen hierauff alsobald
hcrzu/diesen Weiblein dieSpeise zu nehmen/und
sie davon abzubeissen. Alsdann kommen die von
der andern Parthey auch herzu / und gerahten
also beyderseits im Grimm an einander / ergreif-
fen die bey den Körblein hingelegte Stöcke / und
klop ffen einander weidlich herumb. Der schwä-
cheste Theil wird endlich zu weichen gezwungen /
welcher seim Retirade in dem Gehöltz suchet / da
laufft der eine mit einem zerspaltenen Kopff/ der
andere lahm an Gliedern oder sonst übel zuge-
richtet davon.Da imittelst die/so das Feld erhal-
ten / sich von dem Reyß ersättigen / doch ist nicht
ohne/wann sie sich gefättiget haben/ lassen sie wol
zu/daß etliche Weibletn / von ihrer Gegen-Par-
they/mit ihnen esse«.
Meerkatze.
hin / dieses Orthsvon den Meerkatzen und ihrer
listigenBehändigkeit ein und anders einznrücken.
Wann diese lächerliche Thiere in Orient, da
ihrer eine grosse Menge/wiewohl vielgrösser/als
Oos die