No. 55. N.LLz'rioueL eu^rOS/k 4ZI
Das Frantzöstsche Glück / und Englische Auffbruch.
MNEn folgendenTag/welcher war der 6May/
8^ am Sambstag/machte man der belagerten
Stadt volle Lufft. Die härteste Nuß zu beissen
waren die lournelies, darin» Lisciäss, einer
von den besten Englischen Capitainen / com-
muncllrte , welcher sich auch dergestalt tapffer
hielte/ daß die Franzosen von ihrem ersten Anfall
bald zurücke geschlagen wurden : Wie? sprach
hierauffdietapffereMe , es ist allzuwohl ange-
fangen / umb so schlecht zu Vollenziehen/ Man/
falt an / GOtt ist für uns. Mit diesenWorten
verfügte sie sich ins erste Glied / und sprach denen
Franzosen lauter Hertz ein / wodurch sie erkandt
ward/und einen Schuß in den Arm bekam.
Sie risse den Pfeil alsobald aus der Wunden/
nahm ihren blossen Degen in die Hand/ und sag-
te : Es ist eine Ehren-Wunde/lasset uns fortge-
hen/siekönnen der Hand Gottes nichr entlausten.
Mit diesen Worten gieng das Gefecht an beyden
Seiten gar hesttig wieder an / biß sich die Franzo-
sen einer Spitzenum Bvllwerck bemächtigten /
von wannen sie gewaltig mit Feuer und Steinen
spielten / daß die Englischen ihre Oelenllon ver-
lassend sich auff die Flucht begaben. KraciclLs
seloer suchte sich und seine Leute über die Brücke
zu salviren / welche aber von der grossen Last gar
zu sehr beschweret/ einbrach / und ihrer Bürde in
der^oire sich entlastigte.
Also bekam OiLcicliiL und seine Leute / welche
bißhero allezeit zu siegen gewöhnet gewesen / nnw
mehr sein Grab im Wasser: In diesen; Tagen
haben die Englischen über 8ooo Mann verloh-
ren/wobey der Franzosen kaum iso geblieben.
Die Ehre und Ansehen der tapffern Heldin
wuchs täglich an mit der Freude von Oriiens ,
. Her Grastvon Ouuoir, kotllonundX^ivtrLll-
les, sampt andern grossen Capitains waren stets
bey ihr. Der Grast von 8u6o!K hingegen / und
alle grosse Officirer'der Engelländer stunden sehr
erstarret über die grosse Prozessen der Franzo-
' sen. Und weil sie wohl sahen / daß der Laust der
glücklichen Waffen unserer Heldin nicht zu hem-
men war / so beschlossen sie/das Lager zu qvitiren/
sich an einen sichern Ort zubeqeben / und ihr Un-
glück dem Hertzogm von Bethfort zu wissen zu
thun. »
Sie versamleteniu derselben Nachtbey 9200
Mann/und nahmen ihren Weg nach
Die Belagerten wurden des Austbruchsbaldin-
nen/und hatten Lust/ den Englischen etnzufallen;
Aber die Heldin wolle nicht darein willigen.
Nachdeme nun die Belagerten solcher gestalt
' erlediget worden/ gienzensiebeyanbrecheudem
Tage ins Lager / verbrandten alle Massen/ «nd
i machten des Feindes Wercke der Erden gleich,
l Sie dancketen Gott/dem Uhrheber ihrerBestey-
! ung/und sttfftetenjährlich an denrselben Lage ei«
Danckfest dieser Erlösung.
Die Königliche Krönung.
schafft von Orüens nach Lllinon, umb dem Kö-
nige Recheuschafft von ihrer Kommission zu ge-
ben. Es ist nicht außzusprechen/ was vor eine
Freude der König empfand/ sie vor seinen Augen
zu sehen / und was vor Glauben und Ansehen sie
bemm wegen ihrer mira ulvsen Helden-Thaten.
Aber / 8ir sprach / es tsi nur angefangen/das
4om. LI.
Merck GOttes muß vollends außgefuhret wer-
den/Jhr müssetzu R.Keim§ die Krone empfange»
und eure Feinde müssen das Land raumen. Die--
fes ist die Ordre/so ich habe.
Auff diese Zusprache entbotb der König seine
gantze Macht / und nahm den Englischen etliche
Städte wieder ab. Durch diesen Siegward der
Weg gebahnet/nachRheimszugelangen/wiewol
der König!. Naht wider diese Krönung viel eik-
6ZS zu-
Das Frantzöstsche Glück / und Englische Auffbruch.
MNEn folgendenTag/welcher war der 6May/
8^ am Sambstag/machte man der belagerten
Stadt volle Lufft. Die härteste Nuß zu beissen
waren die lournelies, darin» Lisciäss, einer
von den besten Englischen Capitainen / com-
muncllrte , welcher sich auch dergestalt tapffer
hielte/ daß die Franzosen von ihrem ersten Anfall
bald zurücke geschlagen wurden : Wie? sprach
hierauffdietapffereMe , es ist allzuwohl ange-
fangen / umb so schlecht zu Vollenziehen/ Man/
falt an / GOtt ist für uns. Mit diesenWorten
verfügte sie sich ins erste Glied / und sprach denen
Franzosen lauter Hertz ein / wodurch sie erkandt
ward/und einen Schuß in den Arm bekam.
Sie risse den Pfeil alsobald aus der Wunden/
nahm ihren blossen Degen in die Hand/ und sag-
te : Es ist eine Ehren-Wunde/lasset uns fortge-
hen/siekönnen der Hand Gottes nichr entlausten.
Mit diesen Worten gieng das Gefecht an beyden
Seiten gar hesttig wieder an / biß sich die Franzo-
sen einer Spitzenum Bvllwerck bemächtigten /
von wannen sie gewaltig mit Feuer und Steinen
spielten / daß die Englischen ihre Oelenllon ver-
lassend sich auff die Flucht begaben. KraciclLs
seloer suchte sich und seine Leute über die Brücke
zu salviren / welche aber von der grossen Last gar
zu sehr beschweret/ einbrach / und ihrer Bürde in
der^oire sich entlastigte.
Also bekam OiLcicliiL und seine Leute / welche
bißhero allezeit zu siegen gewöhnet gewesen / nnw
mehr sein Grab im Wasser: In diesen; Tagen
haben die Englischen über 8ooo Mann verloh-
ren/wobey der Franzosen kaum iso geblieben.
Die Ehre und Ansehen der tapffern Heldin
wuchs täglich an mit der Freude von Oriiens ,
. Her Grastvon Ouuoir, kotllonundX^ivtrLll-
les, sampt andern grossen Capitains waren stets
bey ihr. Der Grast von 8u6o!K hingegen / und
alle grosse Officirer'der Engelländer stunden sehr
erstarret über die grosse Prozessen der Franzo-
' sen. Und weil sie wohl sahen / daß der Laust der
glücklichen Waffen unserer Heldin nicht zu hem-
men war / so beschlossen sie/das Lager zu qvitiren/
sich an einen sichern Ort zubeqeben / und ihr Un-
glück dem Hertzogm von Bethfort zu wissen zu
thun. »
Sie versamleteniu derselben Nachtbey 9200
Mann/und nahmen ihren Weg nach
Die Belagerten wurden des Austbruchsbaldin-
nen/und hatten Lust/ den Englischen etnzufallen;
Aber die Heldin wolle nicht darein willigen.
Nachdeme nun die Belagerten solcher gestalt
' erlediget worden/ gienzensiebeyanbrecheudem
Tage ins Lager / verbrandten alle Massen/ «nd
i machten des Feindes Wercke der Erden gleich,
l Sie dancketen Gott/dem Uhrheber ihrerBestey-
! ung/und sttfftetenjährlich an denrselben Lage ei«
Danckfest dieser Erlösung.
Die Königliche Krönung.
schafft von Orüens nach Lllinon, umb dem Kö-
nige Recheuschafft von ihrer Kommission zu ge-
ben. Es ist nicht außzusprechen/ was vor eine
Freude der König empfand/ sie vor seinen Augen
zu sehen / und was vor Glauben und Ansehen sie
bemm wegen ihrer mira ulvsen Helden-Thaten.
Aber / 8ir sprach / es tsi nur angefangen/das
4om. LI.
Merck GOttes muß vollends außgefuhret wer-
den/Jhr müssetzu R.Keim§ die Krone empfange»
und eure Feinde müssen das Land raumen. Die--
fes ist die Ordre/so ich habe.
Auff diese Zusprache entbotb der König seine
gantze Macht / und nahm den Englischen etliche
Städte wieder ab. Durch diesen Siegward der
Weg gebahnet/nachRheimszugelangen/wiewol
der König!. Naht wider diese Krönung viel eik-
6ZS zu-