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Die Tunetanischen und AkglrischmBibliotheken.
ment geschriebene Bücher / darunter das alte
und neue Testament/ nach alter Weise/mir Gold
undEdelgensteine gezieret.Dte andere stehet zum
Dienste der Sclaven und Edleru Die dritte ste-
het nahebei) dem Zimmer des Groß-Sultans/
voll überauß rarer und köstlicher Bücher, ke-
terOeUs ViMe bezeuget / daß der^ltus IHus
gantz und vollkommen in dieser Bibliothek stehe/
er seiber / wie auch derFrantzösischeGesande het-
Len sich bemühet/denselbenvon dem Btbliotheca-
rio vor 1200 Krohuen zu erhandeln / hatten aber
nichts erlanget. Man habe zwar etliche Mona-
ten darnach gesuchet/ ihn aber zu seinem grossen
Unglück nicht fanden. Sonsten solle der Groß
Hertzog von Florentz schon vorhero soooPiaster
vor diesen ^.urkorem gebohten haben. Aber
nach höher/alß alle andere MahometanischeAu-
thowsgehalten/doch ist zuwiffen/daß diejerMak
einabgefallenerChrist gewesen. äcrmmLl. xrse-
tut. uci 'I'kcrn. cte mp.
Es ist Nicht zu Miffeln/daß dieTürcken undA-
raber nicht manch schönes Buch nnter sich ha-
ben / aber sie fitzen auch so fen e dräust / wie der
Drache aufs dem Golde. Cs ist beyLebensstraffe
verbothen/einen Alcoranin Christliche Macht
kommen zu lassen. Im übrigen führen ihre Bü-
cher forne keinen Ltml / daherokaneinKäuffer
sich nicht darein richten/sondern es ist ein Glück/
wan er ein gutBuch antristl. Zu Fez sind sehr viel
Mahomettsche Studente/aber keine Buchladen.
Hingegenhaben sie alleFreytage/nach gehaltene
Gottesdienste bey der grossen Kirchen eine Bü-
cher-Auctivn / da versamblen sich alßdan viel
Kaufferund Verkäuffer/eskompt aber selten ein
alles Buch an den Tag / dann von 200 Jahren
her sind die von Fez im Schreiben etwasnach-
lässiggewesen / und so ein altes Buch herfur
kombt/findet es alsobald seinen Mann. Ist eis
Author etwas groß / so wird man ihn nur stück-
weise zu kauffbringen / und niemahlen beyjam-
men finden. Die Christen und Juden möge«
zu dieser Bücher- Auktion nicht kommen.
was soll ich sagen? Eine stessendeFeu. es Brunst
Hai Anno am i8Julit nicht allein einen
grossen Theil des Serrails / sondern auch diese
fürtrestiche Bib'iothek jämmerlich in die Asche
ge'eget. Jmmtttelst leben die Critici / und Hi-
storiei annochiu dec starcken Hoffnung / man
werde ehisterTagen den gantzenLivium inFwnck-
reich ans Liecht geben / weil vor 2 Jahren schon
Bericht eingelaüffcn / daß selbiger König alle
dessenDecadesvou einem Grichen auß Xio umb
eine grosse Summa Gelds erhandelt.
oiLLriu5 meldet in seiner Reisebeschr.x. 116^.
daß zu Ardebil / woselbst die Persische Svphy
Weyland residirt / eine fürtrestiche Bibliothek
von Persischen undLürckrschenBüchem zu sehen.
seine herrlicheBtbliothek/ absonderlich fi) viel A-
rabischeBücher- Hierunter sind viel uhralteBü-
cher gewesen/ welche von den Thaten der Könige
gehandelt/und andere/welche den Alcoran erklä-
ret/ welche der König/ wofern es möglich / gerne
umb eine Stadt lösen wolte/wiesovius,so esan-
gehöret/bezeuget.Hittor. iibr.z4.und alß l^ien L
der grosse Leiui oder Mohreu-König vernom-
men/ daß diese Bibliothek zerstreuet worden / da
hat er den Kaufleuten auß Egypten undVenedig
eommirüon ertheilet/alle Bücher so sie bekom-
men möchten / auffzukauffen/ sie möchten kosten/
was sie wollen. Selbige haben demnach ge-
dachtem Leiui LienL überzoooBüchergesand/
welche derselbe so fort in seine KayserlicheAbas-
senische Bibliothek vertheilet hat. 8xiLei.8scr.
Libliotlr. Viisert. ^r^ürn.
Ein gewisser Jesuit rühmet sich/ erhübe zu Al-
giers einesehrwohlbestalte Bibliothek gefunden/
welche ihm der Gouvernenr/dem sie gehöret/ sel-
ber gezetget/darin seyn allerhand schöneBücher/
und unter andern auch Thomas 6e kemxrs von
der Nachfolge Christi in Türckischer Sprache/
welchen VerselbeMahometischeGvuvemeur -an-