72.0 ALLL'krOttLS
mauete eine kleinere/baldbrummele ein grober
Kater: insgesampt aber variirten sie den Thon
gar erbärmlich/ diese hoch/ jene niedrig/ und ma-
chelen eine so seltzam lächerliche ULrmome, da-
EN Brasilien wird eine gewisse Arth Meer-
WfkalZen mit Bärthen gefunden/ welche sich in
den Püschen enthalten/und an Grösse den Fuch-
sen gleich/mtt einem crhobnen Angesicht/schwar-
tzen gläntzenden Augen / kurtzen runden Ohren/
und einem langen Schwantz oder Stiel/ welcher
am Ende kahl ist. Das Haar über den gantzen
Leib ist schwartz/lang undgläntzend. Diese Af-
fen oder Meerkatzen kommen täglich / so wohl
Vor-als Nachmsttag/einoderzweymahl zusam-
men/darauff setzet sich einer von ihnen mitten in
den Creyß anff einen erhabenen Ort/ und begin-
net denen andern mit vollem Halse vorzusmgen;
einsmals der hochgelahrte ^irclrsru-
IWsich zu Florentz anffhielte / hat der Groß-
HertzvZ ihn als einen hochgeachteten Gast unter
andern mit folgender sehr nachdencklichen Mu-
sic beehret : Er ließ Herkommen ein paar ehrliche
Musicanten / nemlich einen Papegay und einen
Hund/welcher LKon oder Cantor war. Dieser
verschaffte / daß das Clas-Cymbal anfieng zu er-
klingen / welches hernach von sich ftlbsten seine
Melodey vollführete / und immerfort spielete.
Als diß geschehen / fugte der Papagay sich ey-
leno herbcy / legte dieOhrcnans Clav-Cymbal/
als wolle er den Thon nehmen / und fieng dar-
auffan einen Gesang zu formiren / wieihmder
Schnabel gewachsen Hingegen Hub der Hund/
der seine Augen steiff und unverwand auff den
Papeqay gerichtet hielt/ an zu bellen und zu heu-
len : Welches so lächerliche und e^trsorcliosi e
Harmonien gegeben/daß die Zuhvrmde drüber
schier entzückt worden.
von die Zuhörer vor Gelächter/ sampt den Ka-
tzen hätten närrisch / und die Mache selbsten aus
ihren Löchern zum Tantz hervor gelocket werden
mögen.
wobey er mit der Hand oder vielmehr mit seiner
Pfoten ein Zeichen gibt. Alsvbald folget dar-
auff der gantze Helle Hausse diesem Vorsinger
nach / singen ja so lautundgreßitchalsihrCan-
tor/und hören nicht che wieder auff/biß von dem-
selben ein ander Zeichen gegeben worden / dann
schweigen sie zusammen in einemAugenblick wie-
der still: Ihr Anheber aber hält noch etwas län-
ger aus/ und machet endlich den S chlußmit ei-
ner sehr groben Stimme. ssovttLn^vetcrcht.
n8. ex KlarckArsv. kiK.Lraül.
l. 6. c. s. Wer Mte sich wol des Lachens ent-
halten/wann er ansieh et
en Musicanten?
Ich zweiffele nicht daran / es müsse lächerlich
genug anzuhören und zu sehen gewest seyn. Die
Natur hat diesen Vogel" sehr wunderlich / und
mit einertreflichen Phantasey/ zur Belustigung
der Mcnschen/verehrt. Dann ob er gleich nicht
so gar ttarmomsch musicirt/ wie wir oder unsere
Inttrumenra , bemühet er sich doch nachzuah-
men/so gut ihm möglich. Hingegen würde schier
ein Mensch offt nicht so lang einen Klang oder
Thon ins Gedächtnüß fassen / und nach langer
Zeit wieder hören lassen / wie diese Vögel viel-
mahls pflegen.
Von den Papegayen wären viel lesens - wür-
dige Sachen anzuchhren/welche ich aber aufeine
andere Jeit verspahre/ als der ich zu diesem mahl
etwas anders abzuhandeln vor die Hand ge-
nommen / welches dem curieutLL Leser oerhof-
femlich auch ein gutes comemeniem geben
wird.
mauete eine kleinere/baldbrummele ein grober
Kater: insgesampt aber variirten sie den Thon
gar erbärmlich/ diese hoch/ jene niedrig/ und ma-
chelen eine so seltzam lächerliche ULrmome, da-
EN Brasilien wird eine gewisse Arth Meer-
WfkalZen mit Bärthen gefunden/ welche sich in
den Püschen enthalten/und an Grösse den Fuch-
sen gleich/mtt einem crhobnen Angesicht/schwar-
tzen gläntzenden Augen / kurtzen runden Ohren/
und einem langen Schwantz oder Stiel/ welcher
am Ende kahl ist. Das Haar über den gantzen
Leib ist schwartz/lang undgläntzend. Diese Af-
fen oder Meerkatzen kommen täglich / so wohl
Vor-als Nachmsttag/einoderzweymahl zusam-
men/darauff setzet sich einer von ihnen mitten in
den Creyß anff einen erhabenen Ort/ und begin-
net denen andern mit vollem Halse vorzusmgen;
einsmals der hochgelahrte ^irclrsru-
IWsich zu Florentz anffhielte / hat der Groß-
HertzvZ ihn als einen hochgeachteten Gast unter
andern mit folgender sehr nachdencklichen Mu-
sic beehret : Er ließ Herkommen ein paar ehrliche
Musicanten / nemlich einen Papegay und einen
Hund/welcher LKon oder Cantor war. Dieser
verschaffte / daß das Clas-Cymbal anfieng zu er-
klingen / welches hernach von sich ftlbsten seine
Melodey vollführete / und immerfort spielete.
Als diß geschehen / fugte der Papagay sich ey-
leno herbcy / legte dieOhrcnans Clav-Cymbal/
als wolle er den Thon nehmen / und fieng dar-
auffan einen Gesang zu formiren / wieihmder
Schnabel gewachsen Hingegen Hub der Hund/
der seine Augen steiff und unverwand auff den
Papeqay gerichtet hielt/ an zu bellen und zu heu-
len : Welches so lächerliche und e^trsorcliosi e
Harmonien gegeben/daß die Zuhvrmde drüber
schier entzückt worden.
von die Zuhörer vor Gelächter/ sampt den Ka-
tzen hätten närrisch / und die Mache selbsten aus
ihren Löchern zum Tantz hervor gelocket werden
mögen.
wobey er mit der Hand oder vielmehr mit seiner
Pfoten ein Zeichen gibt. Alsvbald folget dar-
auff der gantze Helle Hausse diesem Vorsinger
nach / singen ja so lautundgreßitchalsihrCan-
tor/und hören nicht che wieder auff/biß von dem-
selben ein ander Zeichen gegeben worden / dann
schweigen sie zusammen in einemAugenblick wie-
der still: Ihr Anheber aber hält noch etwas län-
ger aus/ und machet endlich den S chlußmit ei-
ner sehr groben Stimme. ssovttLn^vetcrcht.
n8. ex KlarckArsv. kiK.Lraül.
l. 6. c. s. Wer Mte sich wol des Lachens ent-
halten/wann er ansieh et
en Musicanten?
Ich zweiffele nicht daran / es müsse lächerlich
genug anzuhören und zu sehen gewest seyn. Die
Natur hat diesen Vogel" sehr wunderlich / und
mit einertreflichen Phantasey/ zur Belustigung
der Mcnschen/verehrt. Dann ob er gleich nicht
so gar ttarmomsch musicirt/ wie wir oder unsere
Inttrumenra , bemühet er sich doch nachzuah-
men/so gut ihm möglich. Hingegen würde schier
ein Mensch offt nicht so lang einen Klang oder
Thon ins Gedächtnüß fassen / und nach langer
Zeit wieder hören lassen / wie diese Vögel viel-
mahls pflegen.
Von den Papegayen wären viel lesens - wür-
dige Sachen anzuchhren/welche ich aber aufeine
andere Jeit verspahre/ als der ich zu diesem mahl
etwas anders abzuhandeln vor die Hand ge-
nommen / welches dem curieutLL Leser oerhof-
femlich auch ein gutes comemeniem geben
wird.