Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

DOI article:
Jensen, Christian Albrecht Theodor: Einiges über die neutralen Punkte der Atmosphäre
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0083

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
einiges über die neutralen Punkte der Atmosphäre.

67

roärtigen Probleme und Aufgaben, rnelche mit dem Studium der
atmosphärischen Polarisation oerhnüpft sind“1), entnommen
habe, zeigt die Beziehung der beiden Phänomene zueinander
uom Jahre 1886 bis 1907 inklusiue.
Cine Frage für sich ist es, ob und mieroeit irdische Vulkan-
ausbrüche und Sonneneruptionen in innerem Zusammenhänge
miteinander stehen.
lieber Buschs und meine Versuche, die Beziehung zwischen
den Abständen der neutralen Punkte und den Sonnenflecken-
Relatiozahlen auf Jntensitätsunterschiede des eingestrahlten
Sonnenlichtes zurückzuführen, welche der Stärke der Flocken-
bildung parallel laufen, kann hier nicht eingegangen werden.
Rur sei erwähnt, da^ ich auf die angedeutete Jdee geführt wurde
durch die oon Pernter beim Operieren mit seinen ITlastix-
■emulsionen gemachte Entdeckung, dafj jedenfalls für niedrige
und mittlere Konzentrationsstufen dieser Emulsionen die Polari-
sationsgröiie des unter einem Winkel oon 90 örad gegen das
Primärstrahlenbündel diffundierte licht mit der Intensität des
eingestrahlten Lichtes wuchs2). Arrhenius wies meines

1) Der Vorfrag, welcher gelegentlich der im September 1908 in fiamburg
abgehaltenen Versammlung der Deutschen meteorologischen Gesellschaft ge-
halten wurde, ist völlig abgedruckt in den „Rstron. Rachr.“, Bd. 179 (1908),
Spalte 165 bis 176.
2) Diese Untersuchungen (siehe Pernters „Untersuchungen über die
Polarisation des Lichtes in trüben ITledien“ im 73. Bande [1901] der Denk-
schriften der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Kaiserlichen
Akademie der Wissenschaften in Wien) müssen unbedingt wiederholt werden.
Es müfjte wohl vor allem geprüft werden, ob nicht durch die Einwirkung des
Lichtes selbst eine Renderung des trüben JTlediums herbeigeführt wird, da
doch die Emulsion kein stabiles Gebilde darstellt, man konnte einmal an
eine direkte Wirkung des Lichtes und zum andern an eine indirekte durch die
Erwärmung denken. Was die Wärmewirkung betrifft, so könnte man vielleicht
denken, dafj bei stärkerer Einstrahlung mehr JTlastix in Lösung geht, und dafj
dadurch eine Verkleinerung der bereits ausgeschiedenen Partikelchen herbei-
geführt wird. Dann könnte die Zunahme der Polarisationsgröfje bei stärkerer
Einstrahlung wohl verständlich erscheinen. Ob eine solche Wirkung, falls sie
theoretisch denkbar ist, praktisch genügend grofj sein würde, entzieht sich
jedoch völlig meinem Urteil. Allerdings ist es bei den von Pernter vor-
geführten Tabellen auffällig — in die Rügen springend nur bei der ersten —,
dal) die Wirkung verschiedener Intensität aufjerordentlich viel gröfjer für die
roten als für die grünen und violetten Strahlen ist. Dabei muij allerdings
wieder bemerkt werden, dafj sich die Polarisationsgröfje bei der stärksten an-
gegebenen Intensität im Rot keineswegs höher erhebt als in den anderen
färben. Soweit einprozentige Lösungen in frage kommen, ist die Polarisation
sogar erheblich viel gröfjer für Grün als für Rot (für Weif) merkwürdigerweise
gröfjer als für die drei übrigen färben), so dafj dieser Umstand wieder gegen
eine Wärmewirkung in dem gedachten Sinne zu sprechen scheint. Was eine
direkte Wirkung des Lichtes betrifft, so scheint mir eine Ruffassungsweise sehr
erwägenswert zu sein, welche nach Exner (siehe Pernfer-Exner, meteoro-
logische Optik, S. 650) möglicherweise die von Pernter entdeckte Beziehung
erklärt. Exner greift auf die Vorstellung S o rets zurück, nach welcher bei trüben
.llledien durch das eingestrahlte Licht die eingestreuten Partikelchen mit in
5*
 
Annotationen