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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Jensen, Christian Albrecht Theodor: Einiges über die neutralen Punkte der Atmosphäre
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0097

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Einiges über die neutralen Punkte der Atmosphäre.

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sich ein ausgeprägter Unterschied in den Abständen beim Wechsel
der Instrumente. Dieser Unterschied blieb bei genauester Prüfung
an uerschiedenen Tagen bestehen und mar höchstwahrscheinlich
im mesentlichen auf die uerschiedene Färbung der beiden Turmaline
zurückzuführen. Wir merden gleich sehen, dafj die ?arbe des
Turmalins tatsächlich uon einem durchaus nicht zu nernach-
lässigenden Einfluß auf die Höhe der neutralen Punkte ist.
Am 19. ITlai 1909 schaltete ich ein rotes bezm. grünes
Glasfilter oor mein Sauartsches Polariskop. Die spektro-
photometrische Untersuchung ergab für das rote Glas groFje
Helligkeit zwischen den Wellenlängen 704 und 578 sehr
geringe Intensität zwischen 514 und 544 ^, im übrigen nöllige
Dunkelheit, für das grüne Glas besondere Helligkeit zwischen
564 und 510 dann nach dem brechbareren Ende noch ziem-
liche Helligkeit bis 438 /z/z und schwachen Cichfschimmer bis
418/z«. Die ?arbe des Turmalins war gegenüber derjenigen der
Filter so wenig ausgeprägt, daf^ sie ziemlich in Fortfall dagegen
kommen mußte, so daß ich für diese oorläufige Versuchsreihe
nicht erst das Absorptionsspektrum des Kristalls berücksichtigte,
nachfolgende kleine Tabelle zeigt nun die Differenzen zwischen
den Abständen, welche ich fand.

19. mai 1909
Wahre Sonnenhöhen in Graden
3,5
2,5
1,5
0,5
- 0,5
— 1,5
— 2,5
— 3,5
Aragos Punkt, Diffe-
renz Grün-Rot . .
1,3
2,0
1,0
3,1
4,1
8,3
7,1
3,5

Ich nerfolgte darauf die Sache weiter, indem ich statt des
Turmalins beim Sauarfschen Polariskop ein Hicolsches Prisma
benutzte, was allerdings bei größerer Sonnenfiefe und dadurch
bedingter schwacher Helligkeit wegen der Beschränktheit des
Gesichtsfeldes gewisse Schwierigkeiten bereitete. Bei Vorschaltung
einer Reihe verschiedenfarbiger filter gelangte ich zu dem
Resultat, dafj im allgemeinen ceteris paribus die Abstände um
so größer sind, je kleiner die Wellenlänge des Tichtes ist. Diese
Beobachtungen, die in einer Zeit uorgenommen wurden, welche,
wie schon erwähnt, offenbar als störungsfreie zu betrachten
ist, erstreckten sich sowohl auf den Aragoschen, als auch auf
den Babinetschen Punkt, in sehr überwiegender Weise aller-
dings auf den ersteren. Eeider gebrach es mir an der nötigen
Zeit, die Sache weiter zu uerfolgen. Jch feilte aber Professor
Busch meine Ergebnisse mit. Busch konnte sie, indem er die
Punkte in ziemlich gleichmäßiger Weise nerfolgte, in den wesent-
€der, Jahrbuch für 1911. 6
 
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