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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0057

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46 KREIS LÖRRACH.

An der Ostseite des Chores ein grosses, in Barockformen gehaltenes Grabmal
aus rothern Sandstein. Es zeigt einen Ritter in voller Rüstung aus der Zeit des dreissig-
jährigen Krieges, in spanischer Kopf- bzw. Haartracht. Das Grab ist ohne alle Be-
zeichnung.

Neben dem erwähnten Sandsteingrabmal führt eine spätgothische Thüre mit Esels-
rücken zu einer zwei Stufen tiefer liegenden Gruft, überspannt mit einem quadratischen
Kreuzgewölbe, dessen hohlprofitirten Rippen Eckkonsolen entsteigen ; am Schlusssteine das
Wappen Badens. Die kleinen Fensterchen gehören wie auch die Altarmensa noch der
gothischen Zeit an. In diesem neuerdings restaurirten und in der Bemalung erneuerten
Räume liegen die beiden grossen Grabdenkmäler des, wie man annimmt, Markgrafen
Rudolf III von Röteln, des Gründers der Kirche (f 1428) und seiner zweiten
Gemahlin, Gräfin Anna von Freiburg; Rudolf war der Vater des Bischofs Otto
von Konstanz (1411) (vergi, unsere Abbildung Tafel V). Ueber das Grab ist je eine
Steinplatte mit eingravirtem Wappen gelegt; darüber sind auf Kragsteinen die rothen
Sandsteinplatten gelegt, auf denen die liegenden Gestalten des Fürsten und seiner Gemahlin
ruhen, beide in vollem Kostüm der Zeit, ausserordentlich reiche und werthvolle Skulpturen.

An der Südseite der Kirche spätgothische Thüre und eine Anzahl hier eingemauerter
Grabplatten: -\ / ÇÇ&

L 1) Epitaph einer Scharfrichtersfrau (s. unsere Abbildung Tafel VI).
/ 2) Epitaph des Jos. Kolb, Fürstl. Markgräfl. Badisch-Durlachischen Frevel-
schreibers, 1674.

A 3) Epitaph des Quartiermeisters Michael Günther von Stockeren
aus Niederösterreich, gest. 1637.

t. 4) Daneben der Grabstein eines andern österreichischen Quartiermeisters der-
selben Zeit.
je 5) Mehrere Epitaphien, welche durch Verschleiss und den Baumwuchs ganz
unleserlich geworden sind.

Gegenüber dem Westportal ist an einer Mauer eine mittelalterliche Skulptur
(Fratzer) eingemauert.

Hinter dem Chor der Kirche spatgothisches Haus mit Staffelgiebel.

Im vorigen Jahrhundert (1716) schwebten Verhandlungen wegen Erbauung eines
Lusthauses zwischen Weyl und Haltingen. Akten mit Plänen u. s. f. im GLA.

RÜMMINGEN

Schreibweisen: Romaninchova 764; Romaningahoba 700; Rominchoven 1064;
Riimikun 1310; Rumichon 1321; Rdmickein 1478.

Litteratur: Fecht Sdw. Schwarzw. H 391.

Fecht will aus dem alten Namen des sehr früh genannten Ortes (Romaninchova,
764; Neugart, Cod. dipi. I 44, n°4i) = 'Römerhof den römischen Ursprung des
Dorfes herleiten.

Kapelle (evangel), sehr einfacher, einschiffiger, gomlsefeer Bau mit einem aus drei
Seiten des Achteckes geschlossenen Chor, flachgedeckt. Die Schiffsfenster sind zum
 
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