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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0114

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95

In dem Mörtel a von der Burg sind die genannten schwarzen Partikelchen enthalten.

Diese bestehen aus amorphen glasigen Bruchstücken von dunkelgrüner Färbung, deren

Analyse folgende Zusammensetzung ergab :

Kieselsäure..............50,16 %

Thonerde..............15,92

Eisenoxydul............. 1,29

Manganoxydul.............Spuren

Kalk...............29,60

Magnesia..............keine

Alkalien..............3,03

Andere Metalloxyde, etwa Bleioxyd, das nach der in der Nähe betriebenen Blei-
gewinnung vermuthet worden war, sind nicht nachweisbar. Die Zusammensetzung dieser
schwarzen Partikelchen ist wenig charakteristisch. Nach den Eigenschaften und der
chemischen Zusammensetzung dürften sie wohl .ils glasige Sdilncken eines metallurgischen
Prozesses, vielleicht eines Holzkohlenhochofens anzusprechen sein.

Die Annahme, dass der Mörtel der Burg die gleiche Zusammensetzung habe wie
der der Romerbauten, ist somit auch auf diesem Wege widerlegt und die Gründe, welche
allenfalls noch für die Burg als einstige römische Wark: sprachen, fallen weg. (D.)

BAMLACH

Schreibweisen: Bamenanc 1130, Neugart Et. II ia6; Curtis de Bamerchant 1148,
1J79; Bamnach 1317 f.

Râmerstrasse erwähnt als 'Hochslrass' 1344 (Mone Ztsclir. f. Gesch. d. Oberrh.Ki
XX 434).

Schloss. Ueber den Herrensitz der Familie von Rotberg s. Fecht Amts-
bezirk Müllh. S. 94. Ein Herman Schaler von Basel verkaufte 1417 die Hälfte des
Reichslehens Bamlach an Hans Ludman von Rotberg (verheiraiiiet mit Ursula v. Andlaw),
dessen Sohn Bernharri, Bürgermeister von Basel, 1434 die andere Hälfte erwarb. Das
Geschlecht stammte aus dem Sittgau am Jura, wo dessen Burg am Fuss des Blauen 1356
durch Erdbeben zerstört war (s. Wurstisen Chron, Bas. p. 19, 242; H amer Theatr.
S. II..408, Basilea sacra et doc. fam.); ob es mit den Rothenberger ira Wiesenthal
zusammenhing, ist nicht erweisbar. Oesterreidi zwang du.- Rotiiergcr, die Reichsunmitteb
barkeit aufzukleben und cslvrrcicbisclier l.andsnssen-Add Kir werden (trotz ['rötest von 1747),
Bernhards Enkel Arnold erhielt 1476 in der Schlacht von Grandson den Ritterschlag,
sein Sohn Jakob ging von Basel weg als Landvogt nach Röteln; seine Enkel traten zur
evangelischen Kirche über (Jakob von Rotberg und Hans Adam). Hans Adams Sohn
Christoph begründete wieder die katholische Linie Hehliengen und Bamlach; sein Bruder
Daniel blieb Protestant und stiftete die Linie Rheinweiler (s. o.).

Das jetzige Hniiilacitir Schloss ist ein moderner Bau. In demselben einige
Familienbilder und eine gute Schweizerscheibe 1603 mit einem Ritter von
Rotberg.
 
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