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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0203

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172 KREIS LÖRRACH.

Unter den liturgischen Gefassen mir zwei geringe Barock-Kelche.

Schmiedeiserne Versehlaterne, gute Arbeit des 15. Jhs.

Das hervorragendste Denkmal der Kirche bildet der Hochaltar, ein spätgothisches
Triptychon von namhaftem Werthe. Im Fond stehen die Statuen der h. Jungfrau
/wischen zwei Heiligen, rechts und links ein heiliger Bischof (Blasius?) und der Evangelist
Johannes mit seinem Kelche. Darunter an der Predella drei jetzt schwer zu erkennende
bemalte Reliefs (h. Anna selbdritt, die h. Jungfrau? und wieder eine h, Anna selbdritt)
und eine Heilige mit vielen kleinen Kindern (wer?). Unten drei kleinere Predellen
(h. Dreikönige), alle verdeckt durch den jetzigen Altar. Oben Figuretten des h. Christoph
und Sebastian, in der Spitze eine anscheinend moderne Figur des Erlösers. Der
rechte Flügel (Evangelienseite) zeigt vier Scenen aus dem Leben Maria: t) Maria, die
Tem pel stufen hinaufsteigend; 2) Geburt der h. Jungfrau, mit der den Apokryphen
entlehnten Scene des Bades des Kindes ; 3) die Verlobung und 4} die Verkündigung.
Die Rückseite ist leer. Der linke Flügel erzählt 1) oben den Tod der h. Jungfrau;
2) die Krönung; 3) die Geburt des Herrn (Joseph am Brunnen!); 4) die Begegnung
Marias und Elisabeths. Alle diese Bilder sind leider neu übermalt. Diese Scenen
sind von vortrefflicher dramatischer Durchführung, besonders sind auch die gothischen
Architektur-Hintergründe beach tens werth. Ganz oben an den Flügeln des Altars je

In der Nähe von Adelsberg befinden sich Schanzen, ebenso bei dem Dörfchen
Biauen. Von der Schanze in Blauen führt ein Laufgraben auf den Gipfel des Zeller
Blauen. Man schreibt diese Schanzen der Zeit des Pfälzer oder des spanischen Erbfolge-
kriegs zu. (Fr.)

Von der bei Künaberg vor Scbönau gelegenen Künaburg sind bauliche Reste
■/.. Zt. nicht mehr vorhanden. (D.)

Zwischen Istein und Kleinkems, oberhalb der Bahn von Basel nach Müllheim auf
einer Bergkuppe, die gegen das Rheinthal steil abfällt, die Reste der Rollenburg mit
einem runden, 3 m im Lichten messenden, etwa 2 '/2 m hohen Thurme aus Kalkbruch-
steinen gebaut. Die Stärke der Mauern lässt sich nicht mehr bestimmen. (D.)

SCHÖNENBUCHEN

(Gemeinde Schönau)

Schreibweisen: in banno ville Schonowa infra pontem dictam Eitrabrugke et
arborem dictum dû Schómbuch 1304; ob der Schonenbuchen 1374 f.

Kapelle (tit. s. Petri) architektonisch ohne Werth. In derselben, an der rechten
Wand, grosses Gemälde, den Kampf der Bauern mit den Armagnaken darstellend;
schlecht gemalt, aber historisch interessant. Angeblich gemalt 1771.

Auf dem Altar bekleidetes Muttergottesbild mit Kind, anscheinend roh
und werthlos.

Das Dorf war ein Wallfahrtsort. Politisch gehörte es zur Landgrafschaft Breisgau
{Vogtei Schönau) und ist seit 1805 badisch.
 
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