DOI Artikel:
Der Amateur-Photograph
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.11055#0048
L)
Die Hervorrufungslösung kann oft be-
Reihen- nutzt werden; 80 ccm genügen zur Ent-
Liitlvlcliler mit doppcltkohlenssurem vorsichtig abgeschraubt und auf einem weißen
Natron Papier in der richtigen Lage und Reihen-
as doppeltkohlensaure Natron kann in folge angeordnet. Da^ von 18-24 Platten"8'/,X10 cm.
vielen Bällen mit aröntem Erfola da« em reines Ltuck seinen Wildleders mit de,til- Man ,orge, dap der Entwickler mit einem
victen yauen m,r gii,;iem >_ifo,g oa„ jsberfährt damit unter Zug über die Platte fließt, weil man sonst
sanftem Druck die Glasflächen. Mit einem unfehlbar Flecken bekommt. Die Entwicklung
trockenen Leder wird dann leicht nachgeputzt, dauert oft nur 10—15 Sekunden. Saures
Sind nach dieser Behandlung noch Flecken Fixierbad ist zu empfehlen, damit die Her-
oder trübe Stellen nachgeblieben, so wieder- vorrufung sofort gehemmt wird. ' "
Soda oder ein anderes Alkali ersetzen; wenn
es nämlich weniger darauf ankommt, aus
einer kurz belichteten Platte alles heraus-
zuholen, vielmehr eine reichlich belichtete mit
allen Details und harmonisch zu entwickeln, ^ .
so giebt ein passend zusammengesetzter Ent- holt Ulan ble^peranon imt etwa^ ab jo lutem
mil-kser mit Ricarbonat die aümtiasten Resut- "llkahvl Patt ^raper. nch aus diele
/V. Ll.
Wickler mit Bicarbonat die günstigsten Resul
täte. Folgende zwei Entwicklungsrezepte
sind von uns als äußerst angenehm und
brauchbar für gut durchexponierte Platten
erprobt worden:
I. Metolbicarbonatentwickler:
Wasser
Metol
doppeltkohlens. Natron
Bromkali
Natriumsulfit
1000 ccm
15 §r
40—50 §r
0,7 xr
100 gr-
ober II. Eikonogenbicarbonatentwickler:
Wasser
Natriumsulfit
Eikonogen
doppeltkohlens.
Bromkali
Natron
1000 ccm
80 gr
15 gr
50 §r
0,7 gr.
Beide Entwickler arbeiten langsam, doch
verlangt der Metolentwickler etwas längere
Expositionen. Die Farbe der Negative ist
eine reinschwarze und sie erscheinen kräftig
und dabei gut moduliert. Sollten infolge
von zu kurzer Exposition die Schattendetails
fehlen, so kann man sich leicht dadurch helfen,
daß man der Hervorrufung einige Tropfen
Sodalösung (1 : 5) allmählich zusetzt. Diese
gemischten Hervorrufer haltensich längere Zeit
und können zur Entwicklung mehrerer Bilder
hintereinander in der gleichen Flüssigkeit
dienen.
Drr Spaziergang.
Reinigung photographischer Güjcktive.
-)4lle photographischen Linsen müssen von
Zeit zu Zeit gereinigt werden; gewöhn-
lich geschieht dies in sehr mangelhafter und
auf die Dauer die guten Eigenschaften der
Linseu gefährdender Weise, indem man ein-
fach die äußeren Glasflächen mit dem Taschen-
tuche abwischt. So entstehen Kratzeln und
durch den Druck allmähliche Veränderungen
der Oberflächen, welche die Schärfe des Bildes
beeinträchtigen. Eine gute Methode der
Rcinigung ist die folgende: Die Linsen werden
Weise nicht entfernen läßt, sollte man nicht
durch schärfere Mittel wie Sodalösung, !
Ammoniak, Ätzkalilauge, die oft empfohlen
werden, sowie durch starkes Reiben beseitigen
wollen. Gewöhnlich helfen diese Mittel wenig
und schaden immer, dadurch daß sie das Glas
angreifen. — Die Linsenfassungen werden
innen trocken ausgerieben und ev. blanke
Stellen mit mattschwarzem Lacke nachge-
holfen. Denselben, der auch für alle andern
matt zu schwärzenden Gegenstände sehr
brauchbar ist, fertigt man sich in folgender
Weise: 30 gr Gasruß werden in einer Pvr-
zellanreibschale mit etwas Spiritus über-
gossen und solange gerührt, bis ein gleich-
mäßiger sahneartiger Brei entsteht. Dieser
Brei wird durch weiteren SpirituSzusatz ver-
dünnt und schließlich Tischlerpolitur
(Schellacklack) hinzugegeben. Der Lack wird
zum Gebrauch umgeschllttelt. Trocknet er
glänzend auf, so muß die Rußmenge, färbt
er ab, die Schellackmenge vermehrt werden.
_ -4. LI.
Likonogencntwicltlcc für Visposilibc.
?>ie Herstellung guter Diapositive für
^ Scioptikon, Fensterbilder :c. ist nicht
ganz einfach. Gewöhnlich bekommt man
anfangs keine klaren Schatten und das Bild
erscheint nicht glasklar, sondern leicht ver-
schleiert. Meist sucht der Anfänger das Uebel
dann mit verdünnten Entwicklern zu be-
kämpfen oder er greift zum Bromkali. Beides
hat den Erfolg, daß die Bilder wohl klarer,
aber zugleich dünner werden, daß die Schatten
keine Deckkraft zeigen, sondern rötlich und
sehr durchsichtig sind. Der umgekehrte Weg
ist der bessere, indem man den Hervorrufer
nicht abschwächt, sondern verstärkt und die
Belichtungszeit herabsetzt. So giebt z. B.
auf fast allen Diapositivplatten ein kräftiger
Rodinalentwickler — 1 :15) sehr gute
Resultate; das Bild wird sammetschwarz,
bei Bromkalizusatz mehr olivschwarz bis
grünbraun. Je kürzer die Belichtungszeit,
desto reiner und brillanter der schwarze Ton.
Ein vortrefflicher Hervorrufer ist auch sür
diese Zwecke, eine äußerst kurze Belichtung
(drei Sekunden an der Milchglasglocke einer
Petroleumlampe hinter einem gut gedeckten
Negativ) vorausgesetzt, nachstehender Eiko-
nogenentwickler. Derselbe giebt ganz reine
schwarze Töne und prachtvolle Modulation
bei großer Durchsichtigkeit der Schatten und
glasklaren Lichtern:
Eikonogen 30 Zr
Natriumsulvit 130 xr
kohlens. Kali 30 §r
kohlens. Natron 45 xr
Wasser 900 ccm.
Thor in Tangrrmündr.
Aufnahme von Or A. Mietb in Ratlvnou,.
Weine.Mitteilungen.
»Tie „Royal Cornwall Polytechnic
Lociety" in England orössnete im Leptcmber d. I.
in Falmoutb eine Fach-Ausstellung von photo-
graphischen Reproduktions-Verfahren und haben für
die dort angestellten Arbeiten die K u n st a n st a l t
„Graphos", Bohrer, Gortcr L Co. in
München mit der zweiten Medaille ausgezeichnet.
F72 ^470?—/r/.
^
§7s ^5-/709-.
Nedaktiouslchluß 29. September — Ausgabe 13. Moder 1891.
Inhalt des zweiten Leftes: Leri: «. v Bin
centi. Zum zehnten Todestage Sans Makarts —
Aphorismen von Ernst Julius Hähnel.' —
ch INidk unz. Helmholtz über Kunst lr,
- F. Pech t. In Paris llll.-Pirional- u. Atelier-
Nachrichten-c. -c. Der Nmatcnr-^hologravb-
Or. A. Miethe. Envvicklcr mit bovpelitohlcn-
"Derselbe. Reinigung Photo-
graph,,chcrr.bickr,ve. - Derselbe. Eikonogen.
entwickler ,nr Diapositive. - Kleine Mitteilungen.
E"0erbersagen: Hans Makart. Sommertaq —
Derselbe. Einzug Karl V. in Antwerpen -
derselbe. Jagdzug der Diana.
verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz. — Druck der Bruckmann'schen Buchdruckerei in München.
Die Hervorrufungslösung kann oft be-
Reihen- nutzt werden; 80 ccm genügen zur Ent-
Liitlvlcliler mit doppcltkohlenssurem vorsichtig abgeschraubt und auf einem weißen
Natron Papier in der richtigen Lage und Reihen-
as doppeltkohlensaure Natron kann in folge angeordnet. Da^ von 18-24 Platten"8'/,X10 cm.
vielen Bällen mit aröntem Erfola da« em reines Ltuck seinen Wildleders mit de,til- Man ,orge, dap der Entwickler mit einem
victen yauen m,r gii,;iem >_ifo,g oa„ jsberfährt damit unter Zug über die Platte fließt, weil man sonst
sanftem Druck die Glasflächen. Mit einem unfehlbar Flecken bekommt. Die Entwicklung
trockenen Leder wird dann leicht nachgeputzt, dauert oft nur 10—15 Sekunden. Saures
Sind nach dieser Behandlung noch Flecken Fixierbad ist zu empfehlen, damit die Her-
oder trübe Stellen nachgeblieben, so wieder- vorrufung sofort gehemmt wird. ' "
Soda oder ein anderes Alkali ersetzen; wenn
es nämlich weniger darauf ankommt, aus
einer kurz belichteten Platte alles heraus-
zuholen, vielmehr eine reichlich belichtete mit
allen Details und harmonisch zu entwickeln, ^ .
so giebt ein passend zusammengesetzter Ent- holt Ulan ble^peranon imt etwa^ ab jo lutem
mil-kser mit Ricarbonat die aümtiasten Resut- "llkahvl Patt ^raper. nch aus diele
/V. Ll.
Wickler mit Bicarbonat die günstigsten Resul
täte. Folgende zwei Entwicklungsrezepte
sind von uns als äußerst angenehm und
brauchbar für gut durchexponierte Platten
erprobt worden:
I. Metolbicarbonatentwickler:
Wasser
Metol
doppeltkohlens. Natron
Bromkali
Natriumsulfit
1000 ccm
15 §r
40—50 §r
0,7 xr
100 gr-
ober II. Eikonogenbicarbonatentwickler:
Wasser
Natriumsulfit
Eikonogen
doppeltkohlens.
Bromkali
Natron
1000 ccm
80 gr
15 gr
50 §r
0,7 gr.
Beide Entwickler arbeiten langsam, doch
verlangt der Metolentwickler etwas längere
Expositionen. Die Farbe der Negative ist
eine reinschwarze und sie erscheinen kräftig
und dabei gut moduliert. Sollten infolge
von zu kurzer Exposition die Schattendetails
fehlen, so kann man sich leicht dadurch helfen,
daß man der Hervorrufung einige Tropfen
Sodalösung (1 : 5) allmählich zusetzt. Diese
gemischten Hervorrufer haltensich längere Zeit
und können zur Entwicklung mehrerer Bilder
hintereinander in der gleichen Flüssigkeit
dienen.
Drr Spaziergang.
Reinigung photographischer Güjcktive.
-)4lle photographischen Linsen müssen von
Zeit zu Zeit gereinigt werden; gewöhn-
lich geschieht dies in sehr mangelhafter und
auf die Dauer die guten Eigenschaften der
Linseu gefährdender Weise, indem man ein-
fach die äußeren Glasflächen mit dem Taschen-
tuche abwischt. So entstehen Kratzeln und
durch den Druck allmähliche Veränderungen
der Oberflächen, welche die Schärfe des Bildes
beeinträchtigen. Eine gute Methode der
Rcinigung ist die folgende: Die Linsen werden
Weise nicht entfernen läßt, sollte man nicht
durch schärfere Mittel wie Sodalösung, !
Ammoniak, Ätzkalilauge, die oft empfohlen
werden, sowie durch starkes Reiben beseitigen
wollen. Gewöhnlich helfen diese Mittel wenig
und schaden immer, dadurch daß sie das Glas
angreifen. — Die Linsenfassungen werden
innen trocken ausgerieben und ev. blanke
Stellen mit mattschwarzem Lacke nachge-
holfen. Denselben, der auch für alle andern
matt zu schwärzenden Gegenstände sehr
brauchbar ist, fertigt man sich in folgender
Weise: 30 gr Gasruß werden in einer Pvr-
zellanreibschale mit etwas Spiritus über-
gossen und solange gerührt, bis ein gleich-
mäßiger sahneartiger Brei entsteht. Dieser
Brei wird durch weiteren SpirituSzusatz ver-
dünnt und schließlich Tischlerpolitur
(Schellacklack) hinzugegeben. Der Lack wird
zum Gebrauch umgeschllttelt. Trocknet er
glänzend auf, so muß die Rußmenge, färbt
er ab, die Schellackmenge vermehrt werden.
_ -4. LI.
Likonogencntwicltlcc für Visposilibc.
?>ie Herstellung guter Diapositive für
^ Scioptikon, Fensterbilder :c. ist nicht
ganz einfach. Gewöhnlich bekommt man
anfangs keine klaren Schatten und das Bild
erscheint nicht glasklar, sondern leicht ver-
schleiert. Meist sucht der Anfänger das Uebel
dann mit verdünnten Entwicklern zu be-
kämpfen oder er greift zum Bromkali. Beides
hat den Erfolg, daß die Bilder wohl klarer,
aber zugleich dünner werden, daß die Schatten
keine Deckkraft zeigen, sondern rötlich und
sehr durchsichtig sind. Der umgekehrte Weg
ist der bessere, indem man den Hervorrufer
nicht abschwächt, sondern verstärkt und die
Belichtungszeit herabsetzt. So giebt z. B.
auf fast allen Diapositivplatten ein kräftiger
Rodinalentwickler — 1 :15) sehr gute
Resultate; das Bild wird sammetschwarz,
bei Bromkalizusatz mehr olivschwarz bis
grünbraun. Je kürzer die Belichtungszeit,
desto reiner und brillanter der schwarze Ton.
Ein vortrefflicher Hervorrufer ist auch sür
diese Zwecke, eine äußerst kurze Belichtung
(drei Sekunden an der Milchglasglocke einer
Petroleumlampe hinter einem gut gedeckten
Negativ) vorausgesetzt, nachstehender Eiko-
nogenentwickler. Derselbe giebt ganz reine
schwarze Töne und prachtvolle Modulation
bei großer Durchsichtigkeit der Schatten und
glasklaren Lichtern:
Eikonogen 30 Zr
Natriumsulvit 130 xr
kohlens. Kali 30 §r
kohlens. Natron 45 xr
Wasser 900 ccm.
Thor in Tangrrmündr.
Aufnahme von Or A. Mietb in Ratlvnou,.
Weine.Mitteilungen.
»Tie „Royal Cornwall Polytechnic
Lociety" in England orössnete im Leptcmber d. I.
in Falmoutb eine Fach-Ausstellung von photo-
graphischen Reproduktions-Verfahren und haben für
die dort angestellten Arbeiten die K u n st a n st a l t
„Graphos", Bohrer, Gortcr L Co. in
München mit der zweiten Medaille ausgezeichnet.
F72 ^470?—/r/.
^
§7s ^5-/709-.
Nedaktiouslchluß 29. September — Ausgabe 13. Moder 1891.
Inhalt des zweiten Leftes: Leri: «. v Bin
centi. Zum zehnten Todestage Sans Makarts —
Aphorismen von Ernst Julius Hähnel.' —
ch INidk unz. Helmholtz über Kunst lr,
- F. Pech t. In Paris llll.-Pirional- u. Atelier-
Nachrichten-c. -c. Der Nmatcnr-^hologravb-
Or. A. Miethe. Envvicklcr mit bovpelitohlcn-
"Derselbe. Reinigung Photo-
graph,,chcrr.bickr,ve. - Derselbe. Eikonogen.
entwickler ,nr Diapositive. - Kleine Mitteilungen.
E"0erbersagen: Hans Makart. Sommertaq —
Derselbe. Einzug Karl V. in Antwerpen -
derselbe. Jagdzug der Diana.
verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz. — Druck der Bruckmann'schen Buchdruckerei in München.