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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 10.1894-1895

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.11055#0403

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Ubzick>barr§ Kdoal-Vapicr.

?>ie Firma Fmk L Co. zu Creseld, welche
^ das rühmlichst bekannte Platinsilber-
Jdeal-Papier herstellt, bringt jetzt auch ab-
ziehbares Ideal-Papier in den Handel, wel-

bad, wäscht kurze Zeit und taucht es dann!
in eine Lösung von Fluorwasserstoff (1:40),
bis sich die Schicht abzulösen beginnt. Die
Ablösung schreitet vom Rande nach innen
fort. Die abgelöste Gelatinehaut dehnt sich
erheblich aus; es tritt also gleichzeitig eine

dazu dient, das photographische Bild Vergrößerung des Bildes ein. Will man
auf Glas, Porzellan, Muscheln u. dgl. zu dies vermeiden, so bringt man die Haut in
übertragen. Der Gegenstand, auf den das 50°/^ Alkohol, wo sie sich wieder auf die
Bild zu übertragen ist, muß vorher mit 2 ursprüngliche Größe zusammenzieht. Nun
v. H. Gelatinelösung übergossen und dann überzieht man eine Glasplatte mit einer

vollständig getrocknet werden.

Das stark überkopierte Bild schneidet
man auf die gewünschte Größe, bringt dann

Das Schiff drr Wüste.

Bild und Gegenstand (etwa eine Porzellan-
Platte) in eine mit reinem Wasser gefüllte
Schale und legt das Bild unter Wasser auf
die gewünschte Stelle der Porzellanplatte.
Nun hebt man beides aus dem Wasser und
läßt abtropfen. Sollten Luftblasen zwischen
Bild und Platte entstanden sein, so entfernt
man dieselben durch Anreiben mit Fließ-
papier. Nachdem das Bild getrocknet und
vollständig hart geworden ist, wird dasselbe
wieder in Wasser gelegt. Nunmehr läßt
sich nach Verlauf von etwa 15 Minuten
das Papier mit Leichtigkeit abziehen. Die
auf der Porzellanplatte zurückbleibende
Schicht muß gründlich ausgewaschen werden
Das Tonen und Fixieren geschieht dann wie
bei den auf Papier befindlichen Bildern
(vergl. diese Zeitschrift, 10. Jahrgang, Heft 9;
I. Februar 1895).

VaK Abziehen von Gelsrinc-ckIctzativen
kommt nicht selten vor, daß ein Ne-
^ gativ bricht, ohne daß die Gelatinehaut
mit zerrissen wird. Um die Aufnahme zu
retten, zieht man die Bildschicht vom ge-
brochenen Glase ab und verfährt hierbei
folgendermaßen: Zuerst legt man das Ne-
gativ einige Minuten in ein 10°/„ Alaun-

sehr dünnen Gelatineschicht und fängt auf
dieser das Häutchen unter Wasser auf.

Will man bei Gelegenheit des Ablösens
das Negativ möglichst
stark vergrößern, so
wendet man an Stelle
des oben genannten
Fluorwasserstoffes fol-
gendes Bad an:

Wasser 100 Zr
Flußsäure 16 „
Glycerin 16 „ !
Citronensäure 10 „
Hierin dehnt sich
die Haut fast bis zur
doppelten Größe aus.
Dabei büßt das Ne-
gativ aber ziemlich viel
an Dichtigkeit ein.

LnryMop.idie der
MolograMe.

W. Knapp in Halle
a. S-, die hervorra-
gendste deutsche Ver-
lagsanstalt für Photo- ^
graphische Litteratur,
läßt gegenwärtig eine
Encyklopädie der Pho-
tographie erscheinen,
welche in einer Reihe
von Einzelbändchen
die verschiedenartigsten Zweige der Photo-
graphie umfaßt. Jedes Sondergebiet ist von
hervorragenden Fachleuten bearbeitet, so daß
die Encyklopädie in zuverlässiger Weise als
das beste Lehrbuch den gegenwärtigen Stand
der Wissenschaft kennzeichnet. Heft 2 ist
die Arbeit von Valenta über „Photographie
in natürlichen Farben", welche den Anstoß
gab, daß die Bearbeitung dieses wichtigen
Gebietes auch bei uns energisch in Angriff
genommen wurde. L. Schrank (Heft 1) be-
handelt den Schutz des Urheberrechts an
Photographien. A. v Hübl widmet der
Kollodium-Emulsion (Heft 3), A. Lainer der
Photoxylographie (Heft 4) eine eingehende
Studie. Andere Hefte behandeln die Mikro-
photographie (Neuhauß), die Photographie
auf Forschungsreisen (Neuhauß), die Photo-
galvanographie (Ottomar Bolkmer), die
Stereoskopie (Franz Stolze), die Photo-
lithographie (G. Fritz), die photographische
Aufnahme von Unsichtbarem (Volkmer), die
gerichtliche Photographie (Bertillon) u. s. w.
Eine der für den Amateur wichtigsten Ar-
beiten ist diejenige von A. v. Hübel über
den Platindruck (Heft 13). In diesem Werke
sind die außerordentlichen Verbesserungen,
welche der Platindruck seil 1882 (d. h. seit
seiner Einführung durch Hübl und Pizzi-

ghelli) erfuhr, eingehend beschrieben. Die
Arbeit umfaßt das Gesamtgebiet des Eisen-
Platinverfahrens und bildet einen Leitfaden
für die Ausführung des Platindruckes nach
den verschiedenen Methoden Die Vor-
schriften sind an der Hand theoretischer Er-
wägungen entwickelt, um dem Praktiker einen
Einblick in die leitenden Grundsätze der
Thorie zu gewähren.

Latcchu-Lonbad für Vlatindruckie.

>^Tach „Photographie Journal" lassen sich
Platindrucke mit Catechulösung schön
braun tonen. Das Papier muß zu dem
Zweck sehr sorgfältig vor falschem Lichte be-
hütet werden, da jede Stelle, die nur im
geringsten vom Licht getroffen wurde, sich
nachher bräunt. Auch sind die Abzüge sorg-
fältig von jeder Spur Eisen oder Säure
zu befreien.

Um das Tonbad herzustellen, kocht man
etwa 4 Minuten 12 Catechupulver in
220 Ur Wasser und fügt 50 §r Alkohol
hinzu. In gut verschlossenen Flaschen hält sich
dieje Lösung lange Zeit. Zum Tonen nimmt
man hiervon 30 bis 40 Tropfen auf
Liter Wasser und erhitzt aus 60 bis 65" C.
Während des Tonens muß man die Lösung
auf dieser Temperatur halten. Man kann
auch im kalten Bade tonen, doch dauert
der Vorgang dann einige Stunden. Nach
den: Auswaschen und Trocknen reibt man
die Abzüge mit einem weichen Tuch sorg-
fältig ab.

Or. R. Neuhauß, Berlin, L^V., Defsauerstraße 16.

K//. 2^ ä

§>7§>

§><5o

§>-5/ (^72—/^?).

§>-5? (/62F/2Y—T6«52).

§>-5^ (>72^-TF05).

Redaktioustchluß 29. Juni 1895. — Ausgabe 13. Juli 1895

Tnhalt des zwanzigsten Deftes: T-rt:

Friedr. Pecht. Ferdinand Keller. — Ott 0 Röse.
Spaziergänge durch die Pariser Salons (I.). —
Walter Crane. Kunst und Volkstum (Forts.). —
Personal- und Ateliernachrichten re. re. — Der
Amateur-Photograph. — Aikderöeitagen: Ferd.
Keller. Frauenkopf. — Derselbe. Mythologische
Landschaft.— Derselbe. Aurora. — Derselbe.
Apotheose Kaiser Friedrichs.

Verantwortlicher Redakteur: Fritz Lchwartz. — Druck der Bruckmann'schen Buchdruckerei in München.
 
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