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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 10.1894-1895

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Kunstliteratur u. vervielf. Kunst - Vom Kunstmarkt - Vom Kunstgewerbe
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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.11055#0067

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alter ir.ricrbader. ! bräunlich auf gelbem Grunde sichtbar ist.! dem man den Uberguß des Kollodiums in
Benutzung ^ x i ^ d^tte in häufig gewechseltem eine besondere Fläche laufen lägt, bewegt

Killte Fixierbäder sind wegen ihres Silber- Nasser ausgewaschen und fortgesetzt ge- man die Platte etwas in vertikaler Ebene
-<4 geholtes sehr geeignet, Metallgegen- Mssxrl, bis das Wasser vollkommen klar - hin und her, damit kein ungleichmäßiges
stände dauerhaft zu versilbern. Man ver- Schließlich belichtet man die Platte Auftrocknen des Kollodiums stattfindet. Wenn

fährt folgendermaßen. Die messingnen, Augenblicke und entwickelt mit irgend die Platte erstarrt ist, was nach etwa einer

kupfernen oder bronzenen Gegenstände (auch ^^m langsam arbeitenden Entwickler unter ^ halben Minute der Fall ist, setzt man sie

solche aus Stahl sind brauchbar) werden lw^ Bromkalium. Das Negativ er-! zur vollkommenen Trocknung hin und

sehr sauber geputzt, mit Wasser, Seife oder scheim in der gewöhnlichen Weise und wird schreitet kurz vor dem Kopieren im Rahmen
Ammoniak gewaschen, um allen Schmutz fixiert. Der Prozeß beruht darauf, zum sogenannten „Räuchern" der Platte,

auch aus den Vertiefungen herauszuwaschen, doß Gelatineschichten, welche man mit

schließlich in reines Ammoniak getaucht, ab- gärigen chromsaurer Salze behandelt hat,
gespült und sofort in das alte, gut filtrierte ^ Lichte die Fähigkeit verlieren, Wasser
cv>.i L.!. . > >° ols wässerige Losungen aufzusaugen. -L. KI.

oder abgesetzte Natronbad gehängt. Die
Versilberung beginnt sofort und wird be-
sonders stark und festhaflend, wenn man
den Gegenstand mit einem Zinkstab berührt.
Nach etwa zehn Minuten nimmt man die
Sachen heraus, spült sie in Wasser, erwärmt
Spiritusflamme bis

Silberputzseife oder Wiener Kalk.

Diese Operation, welche zur Erzeugung kräf-
tiger Bilder unumgänglich notwendig ist,
findet in einer passenden Holzkiste statt, in
welcher am Boden eine Schale mit starkem
Ammoniak Aufstellung findet. Die Platte
- ^ ^ ........ ! wird dem Ammoniakdampfe 10—15 Mi-

Fenstcrbilder suf ^kstoriilberplalrcn. ausgesetzt und kommt dann sofort in

(^lehr hübsche Verwertung können gut ^ Kopienahmen. Hier bleibt sie, bis ein
ausgeführte Diapositive als H-cnster-! Mstizes Positiv erschienen ist, d. h.
zum > bilder, Lampenschirme re. finden. Zu meiem kopiert etwa ebenso lange und ebenso

tief wie auf Celloidinpapier, nimmt sie dann

sie über einer

Trockenwerden und poliert sie mit etwas Zwecke stellt man sie am besten aus Milch-
ig. LI oder Opalglas her, wobei man sich des
schönen Tones wegen des Chlorsilberano-
kopieprozesses bedient. Wenn man auch
solche Platten im Handel erhält, so wird
es doch manchen Amateuren Freude machen,
die einfache Herstellung dieser Platten selbst
vorzunehmen. Die Opalglasplatten, wie
man sie in passendes Format geschnitten
direkt vom Glaser bezieht, werden mit
Spiritus und Kreide geputzt und dann mit
W einem Unterguß von Kautschuklösung oder
verdünntem Eiweiß überzogen. Die Kaut-
schucklösung stellt man dadurch her, daß
man die in Gummiwarenhandlungen käuf-
liche in Tuben befindliche Kautschuklösung
mit etwa 50 mal soviel Benzin übergießt
und bis zur vollkommenen Auflösung
schüttelt. Die Platten werden hiermit
dünn übergossen, der Abguß der Flüssig-
keit ablaufen gelassen (äußerst feuergefähr-
lich!!) und staubfrei aufbewahrt. Das
Chlorsilberkollodium wird durch Mischen
der folgenden zwei Flüssigkeiten her- !
gestellt:

Lös. I: Chlorzink 6 §r,

Citronensäure 2 gr,

Weinsteinsäure 1 z;r,

starker Alkohol 240 ein;

aus dem Rahmen und behandelt sie genau
wie Celloidinpapier weiter, d. h. wässert sie
aus und tont sie im Goldbade. Das Gold-
bad kann zu Erreichung sehr schöner veilchen-
blauer Töne folgende Zusammensetzung
haben:

Chlorgoldlösung (1:100) 10 ccm,
Rhodanammonium 10 gr,
Fixirnatron 0,5 §r,

Wasser 250 ccm.

Später wird wie gewöhnlich in einem
Bade (1:12) fixiert und gründlich aus-
gewässert. Die Platte wird durch ein auf-
gelegtes dünnes Glas oder auch nur mittelst
farblosen Lackes geschützt. 24. Ll.

„Wir fahren aus."

Vuxlikslnrgalive.

/^>ft sind Negative wegen zu großer Flau-
heit oder besonders wegen übermäßiger
Dichte zum Kopieren nicht geeignet. In
diesem Fall kann man dadurch Abhilfe
schassen, daß man nach dem Originalnegativ
ein Duplikat fertigt, welches die gewünschten nach vollkommenen Lösen setzt man hinzu:
Qualitäten hat. Man nimmt eine grünliche Kollodium-Wolle 12 Zr,

Trockenplatte, selbst eine solche, welche etwas ! Äther 450 ccm.

Licht bekommen hatte, ist sehr wohl tauglich, ^ Die fertige Lösung I läßt man einige Tage
und badet dieselbe in folgender Lösung: ^ lang absetzen.

Wasser 1 I, Lös. II: Silbernitrat

Dopp. chroms. Kali 20 8c, ! Wasser, kochend,

Alkohol 50 ccm. Alkohol

Man niuß darauf achten, daß dieses
Bad ohne Blasen von Luft die Platte be-
deckt. Man läßt dieselbe in dieser Lösung
15 Mnuten mit der Schicht nach oben und

30 Zr,
20 ccm,
440 cm,
12 8r,
240 ccm.

Schießbaumwolle
Äther

Die möglichst gut abgesetzten Lösungen I
und II werden gemischt und im gelben

trocknet sie dann in einer lichtdichten Kiste, Licht (Lampenlicht ist hinlänglich sicher)

einem Schrank oder dergl. Indessen hat
man die Ränder des Originalnegatives ent-
weder ringsum 3—4 mm breit geschwärzt
oder dasselbe durch Aufkleben von Staniol-
streifen an allen Kanten in gleicher Breite
maskiert und in den Kopierrahmen gelegt.
Die chromierte Platte wird dann mit der
Schichtseite auf die des Originals gelegt und
in gutem Licht se nach der Dichtigkeit des
Negativs 10—30 Minuten kopiert, jedenfalls
solange bis das Bild mit allen Details in
den Schatten auf der chromierten Platte

tüchtig geschüttelt. Man bewahrt die Mi
schung, welche unbegrenzt haltbar ist, in
einem absolut dunklen Kasten oder in einer
Papphülle auf, welche man über die Flasche
stülpt. Die präparierten Milchglasplatten
werden nun mit dem Chlorsilberkollodium
übergossen, indem man sie an einer Ecke
ergreift, eine gewisse Menge Kollodium bei
gedämpftem Tages- oder Lampenlicht „auf-
gießt und ringsum fließen läßt. Der Über-
guß muß an der Ecke abfließen, welche sich
neben der angefaßten Ecke befindet. Nach-

OM MO

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§77 // /ML/6/ZV0

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Ilrdidlumslchlutz II. Oktober. — Ansgabe 21. Skloder I8S1.

lllnbalt des dritten Bestes: rer«: scrma,,
Hederich. Etwas über die symbolistische Be-
^ Theodor Horschelts Erlebnisse vor
Stratzburg (,870). I. - vr. H. Schmidkunz
Kunst (Schluß). - Personal- und
-c. - IcrAmaleur-S>k°t°-
A. Miethe. Benutzung alter girier-
st?) ^^/rlclbe. Tuplikatnegative. — Der-
sen,tcrbilderaufLhlorsilberplatten. Aitder-
rr^dwig Munzel. Entwurf sür den
Stettiner Nronumentalbrunnen. — Edmond
Irinnen. - I. Denovan Adam.
^ Ludwig Tettmann. Das
deutsche Volkslied.

verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz. — Druck der Bruckmann'schen Buchdrnckerei in München.
 
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