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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 10.1894-1895

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Preisausschreiben
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https://doi.org/10.11588/diglit.11055#0143

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Ausstellungen und Sammlungen. — Denkmäler. — Preisausschreiben.

Biharis „Bauernkind" und ein meisterhaft gezeichneter Kopf
von Karlovsky. flrev)

— Salzburg. Auf der zehnten Jahresausstellung im
Künstlerhause wurden insgesamt 105 Kunstwerke zum Betrage
von 32 200 fl. verkauft, die sich ihrer Provenienz nach mit
40 Nummern auf Österreich-Ungarn und 65 Werken auf Deutsch-
land, Italien und Frankreich verteilen. Msrs

Pst Kiel. Die erste Jahresausstellung der Schleswig-
Holsteinischen Kunstgeuossenschaft in den Ausstellungs-
räumen des Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins zu Kiel ist am
Sonntag den ll. November mit einem glänzenden Resultat ge-
schlossen worden. Es waren 350 Kunstwerke ausgestellt von 58
schleswig-holsteinischen Künstlern. Verkauft an Private wurden
49 Kunstwerke, außerdem konnten, bei dem günstigen Absatz der
Lose an die Besucher der Ausstellung, 26 Kunstwerke von der
Ankaufskommission zur Verlosung erworben werden. Die
Schleswig-Holsteinische Kunstgenosseiischaft zählt bis jetzt etwa 70
Mitglieder: der Vorstand ist indessen überzeugt, daß sich noch viele in
Schleswig-Holstein lebende oder dem Lande entstammende Künstler
nicht zum Beitritt zur heimatlichen Genossenschaft gemeldet haben.
Das ungeahnte Interesse, welches die Schleswig-Holsteinische Be-
völkerung, namentlich diejenige Kiels, an den Bestrebungen dieser
Vereinigung genommen hat, berechtigt für die Zukunft zu den
schönsten Hoffnungen und veranlaßt vielleicht die noch säumigen
Künstler unseres Heimatlandes zu baldigem Beitritt. Anmeldungen
nimmt der Vorsitzende der Genossenschaft, Herr Maler Fritz
Stoltenberg in Kiel, entgegen. sS737s

— München. Für das K. Kupferstichkabinett wurde aus
dem Ankaufsfond des K. Kultusministeriums die große Sammlung
landschaftlicher und architektonischer Aufnahmen aus Griechenland,
welche Ludwig Lange und Karl Rottm ann in den dreißiger
Jahren zeichneten, erworben; dieselbe umfaßt 222 Blätter (davon
39 von Rottmann). „ iS74Ls

— München. Durch die Überschüsse seiner diesjährigen
Ausstellungen wird der Verein bildender Künstler (Secession) in
der Lage sein, seine Bauschuld in diesem Jahre um den erheb-
lichen Betrag von 40 000 M. herabzumindern, so daß alsdann
für den Rest des dreijährigen Provisoriums noch etwas über
90000 M. zu decken bleiben. Die Gesamtanzahl der auf der
Sommer-Ausstellung verkauften Werke belief sich auf 150 für
zusammen 274 566 M., nahezu ein Viertel aller ausgestellten
und ein Drittel der davon als verkäuflich bezeichneten Werke.
In der Frühjahr-Ausstellung wurden verkauft 34 Nummern für
nahezu 20000 M.

* Dresden. Ter Ausschuß für das Dresdener Ludwig
Richter-Denkmal hat am 28. November beschlossen, nunmehr
seinem Versprechen in dem Aufruf gemäß einen allgemeinen
Wettbewerb unter den deutschen Bildhauern zu veranstalten. Es
sind für das Denkmal 32 200 M- vorhanden, den Platz hat
Se. Maj. König Albert von Sachsen bestimmt und geschenkt. Er
liegt auf der Brühlschen Terrasse in leicht aussteigendem Gelände
unter Bäumen. Es soll in dem Preisausschreiben verwiesen
werden auf eine halbovale architektonische Ausgestaltung des
Denkmals mit Ruhebank links und rechts von der sitzenden
lebensgroßen Gestalt Ludwig Richters. Weiteres, wie etwa Re-
liefs oder Kinder um die Hauptfigur, soll den Künstlern über-
lassen bleiben. Drei Preise von 2000, 1500 und 1000 M. sollen
verteilt werden für die drei besten Entwürfe, und ist der Ankauf
weiterer Entwürfe ermöglicht. Zu Preisrichtern sind ernannt
die Herren: Oberbürgermeister vr. Stübel, Architekt Hauschild,
Bildhauer Professor Diez und Professor Hirltzsch in Dresden,
Prof, von Miller in München, Prof. Schaper in Berlin, Maler
Prof. Paul Mohn in Berlin. lZ-«?!

— Viareggio. Dem englischen Dichter Percy Shelley
ist ein aus dem Atelier des Bildhauers Urban p Lucchesi her-
vorgegangenes Denkmal errichtet worden. Dasselbe hat seinen
Platz auf der Piazza Paolina gefunden an der Stelle, wo, wie
man vermutet, einst der Leichnam des Dichters von den Wellen
abgesetzt wurde. l^kech

— Sprottau. Das Komitee für das Laube-Denk-
mal hat sich nunmehr endgültig für den Entwurf des Bildhauers
Professor Johannes Pfuhl entschieden. Die Enthüllung des
Denkmals soll am 18. September 1895, dem Geburtstage des
Dichters, stattstnden.

tos

— Karlsruhe. Von der Witwe des verstorbenen Kunst-
historikers Wilhelm Lübke ist der Stadtgemeinde dessen von Bild-
hauer Weltring modellierte Büste zum Geschenk gemacht worden.
Dieselbe soll vor dem Malerateliergebäude aufgestellt werden.

--- Meran. Vor kurzem hat hier die Enthüllung der von
Professor v. Zumbusch gemeißelten Redwitz-Büste stattgefunden,
die dem Dichter von „Amaranth" in den Anlagen vor dem Hotel
Austria in Obermais errichtet worden ist. IS74ch

^»"Berlin. Akademische Konkurrenzen zu Studien-
reisen. Von der Kgl. Akademie der Künste gelangen nicht
weniger als sechs Reisepreise zur Ausschreibung, die im nächsten
Frühjahr zur Verleihung kommen werden. Sie erreichen die
stattliche Summe von 18000 M. und können mit Ausnahme
des einen Preises, der ausschließlich für Bildhauer bestimmt ist,
die noch in dem Meisteratelier der Akademie oder bei der aka-
demischen Hochschule für die bildenden Künste ihrer Ausbildung
pflegen, von Künstlern errungen werden, die ihre Studien auf
einer der deutschen Akademien oder auch im Atelier eines her-
vorragenden Meisters oder als Autodidakt — beim Staatspreise —
vollendeten. Die bezüglichen Preise sind: a) die beiden Staats-
preise (auch die großen Akademiepreise genannt) im Betrag von

Die Kinder des Schrik. von Lilli Finzelberg.

je 3000 M. zu einer einjährigen Studienreise für „Maler" und
„Architekten" preußischer Nationalität; Maler haben nach Italien
zu reisen, Architekten nur dann, wenn sie es studienhalber noch nicht
besucht haben; K) das Stipendium der „von Rohrschen Stiftung"
im Betrage von 4500 M. an Bildhauer deutscher Abkunft zu
einjähriger Studienreise, deren Ziel in das Belieben des Siegers
gestellt ist; c) das Stipendium der Ersten Michael Beerschen
Stiftung für „jüdische Bildhauer", die als Aufgabe „Nach gethaner
Arbeit ist gut ruh'n" zu lösen haben, in Höhe von 2250 M.,
und ci) das Stipendium der Zweiten Michael Beerschen Stiftung
für „Maler aller Fächer" ohne Unterschied des religiösen Bekennt-
nisses in gleicher Höhe. Die Sieger sind nach Italien zu reisen
gehalten und verpflichtet, acht Monate in Rom zu verweilen;
endlich e) der Preis der vr. Paul Schultze-Stiftung im Betrage
von 3000 M. zu einer einjährigen Studienreise nach Italien für
deutsche „Bildhauer" und Zöglinge der hiesigen Akademie; die
Bewerber haben u. a. eine Reliefskizze „Vom Ertrinken errettet"
einzureichen, die mit dem Preise ausgezeichnete geht in das
Eigentum der Akademie über. — Ausführliche Programme, die
die Bedingungen der Zulassung zu den einzelnen Konkurrenzen
enthalten, können von allen Kunstlehrinstituten Deutschlands
bezogen werden. lSWU

— Basel. Der schweizerische Kunstverein hat als Motiv
für den dritten Wettbewerb zum schweizerischen Salon 1896
„Schweizerische Kulturbilder aus der Römerzeit" bezeichnet und
als Preise 1500 Franken ausgesetzt. An diesem Wettbewerb
können sich schweizerische und ausländische, in der Schweiz lebende
Künstler beteiligen. l»7sss
 
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