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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 10.1894-1895

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Vermischte Nachrichten - Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.11055#0362

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vermischtes. — vom Kunstinarkt.

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Komm! Komm! von Maximilian Schaefer.

begriffene neue Kirche in Saargemünd ein Altargemälde zu
stiften. Auch hierfür soll ein Wettbewerb ausgeschrieben werden.
Die erforderlichen Mittel im Gesamtbeträge von 3500 M. wurden
bewilligt. — Roch ein anderes großes Unternehmen ist in Vor-
bereitung. Die Aula des Realgymnasiums in Duisburg soll
ebenfalls den Schmuck von Bildern aus der deutschen Geschichte
erhalten. Auch zu diesem Zwecke ist der Kunstverein für die
Rheinlands und Westfalen bereit, mit seinen Mitteln einzutreten
unter der Voraussetzung, daß die Stadt Duisburg, beziehungs-
weise Freunde der Schule, ehemalige Schüler derselben u. s. w.
die Summe von 12 000 M. zu dem Unternehmen ausbringeu
und zusteuern. Bei dem bekannten Lokalpatriotismus der Bürger-
Duisburgs ist nicht daran zu zweifeln, daß auch dieser Plan zur
Ausführung kommt, und die Provinz um ein wertvolles monu-
mentales Kunstwerk reicher wird, da die Ausschmückung der Aula
berufenen Händen übertragen würde. V17H

X Berlin. Im Jahre 1892 war es, als die Berliner Bild-
hauer-Vereinigung durch Vermittelung der Königlichen Akademie
der Künste dahin vorstellig wurde, in den Stadthaushaltetat einen
bestimmten Betrag jährlich zur Ausführung von Kunstwerken für
die Stadt Berlin einzustellen. Aus bestimmten Gründen lehnten
die städtische» Behörden damals z. Z. den Antrag, dem sie sym-
pathisch gegenüberstünden, ab, errichteten aber bereits im folgen-
den Jahre eine städtische Deputation für Kunstzwecke, die die
künstlerische Ausschmückung von Gebäuden und Plätzen der Stadt
zur Aufgabe erhielt und über reichliche Mittel verfügen kann.
Die Ausführung der „Berolina-Statue" von E. Hundrieser,
die im Herbst d. I. auf dem Alexanderplatz zur Aufstellung ge-
langt, die Ausschreibung des Wettbewerbes für eine „Sprea",
über die wir jüngst berichteten, und andere dekorative Arbeiten
sind Früchte der Thätigkeit dieser lediglich infolge der Anregung
der Künstlerschaft geschaffenen städtischen Kunst-Kommission. Die-
selbe hat jüngst u. a. beschlossen, den Kunstbrunnen von Cuno
von liech tritz-Berlin, der gelegentlich der letzten akademischen
Kunstausstellung 1892 berechtigtes Aufsehen erregte, an der Gor-
mannstraße, die Büste von Schulze-Delitzsch auf dem Platze am
Eingänge der Köpnickerstraße bei der neuen Jakobstraße und eine
mit künstlerisch gestalteten Reliefs geschmückte Marmorbank auf

dem Andreasplatz zur Ausstellung zu bringen. Die Vorhalle des
städtischen Gebäudes am Mühiendamme soll einen dekorativen
Schmuck erhalten, das Gewölbe und die Lünetten sollen insbe-
sondere mit Mosaikgemälden geschmückt werden. Für den Platz
vor dem Kriminalgerichtsgebäude, der lange genug einen trost-
losen Anblick geboten hat, ist eine Löwengruppe in Aussicht ge-
nommen. Damit aber auch das Kunsthandwerk an den Aus-
schmückungs-Arbeiten beteiligt werde, ist ein dekorativ gehaltenes
Portal für den Eingang zum Friedrichshain, dem Tiergarten
des Osten, geplant. Es soll vor dem Königsthor errichtet werden.

* Dresden. Die Herrmann-Stiftung in Dresden macht
bekannt, daß die Zinsen des Jahres 1895 mit gegen 3000 M.
satzungsgemäß für die Bildhauerkunst zu verwenden sind. Der
Ausschuß hat beschlossen, kleinere Originalbildwerke in Erzgnß
oder gebranntem Thon anzukaufen. Die im Königreich Sachsen
dauernd lebenden selbständigen Bildhauer werden daher ersucht,
geeignete Kunstwerke mit genauer Preisangabe zwischen dem 10.
und 15. November ds. Js. frachtfrei an den Kastellan der Dresdner
Kunstgenossenschuft (Schössergasse 4, II.) einzusenden. Es sind
auch Gipsmodelle zugelassen mit verbindlicher Veranschlagung der
Kosten des in Erzguß vollendeten Werkes. ftirsi

— München. Am 22. Juni gelangt durch die Fleisch-
mannsche Hofkunsthandlung in Verbindung mit Herrn Kunst-
händler Jos. Th. Schall in Baden-Baden der Nachlaß des im
Mai vergangenen Jahres zu Karlsruhe verstorbenen Tier- und
Landschaftsmalers Professors Hermann Baisch zur öffentlichen
Versteigerung. Der Nachlaß enthält 235 Nummern und zwar:
Oelgemälde, Studien, Skizzen, Aquarelle und Zeichnungen, die
sämtlich ein Bild von dem reichen, künstlerischen Schaffen des
verstorbenen Meisters bieten und das Interesse der Liebhaber in
hohem Grade erregen werden. Der illustrierte Katalog gelangt
in kürzester Zeit zur Versendung.
 
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