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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 12.1896-1897

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12050#0393

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Vsnorsma-Vrajcktion.

1 rm die Projektion für große Rundgemälde
^ zu verwerten, verfährt Charles A, Chase
folgendermaßen. In einem großen Rund-
bau, wie dieselben für die modernen Pa-
noramen aufgeführt wurden, hängt nach
Art eines Kronenleuchters von der Decke
herab ein großer, korbartiger Behälter, in
dem acht für Bogenlicht eingerichtete Doppel-
Projektionsapparate angebracht sind. Die
von den einzelnen Apparaten gelieferten
Projektionsbilder passen aus der großen, kreis-
förmigen, weißen Wand genau an einander,
sodaß ein mächtiges Rundgemälde geliefert
wird. Durch die Doppclapparate lassen sich
alle möglichen Uebergänge vom Tag zur
Nacht, vom Sommer zum Winter u. s. w.
erzielen, sodaß die Gesamtwirkung eine über-
raschende ist. Selbstverständlich ist bei jedem
einzelnen Apparate genaueste Regulierung
notwendig, um ein möglichst korrektes An-
einanderschließen der Bilder zu erzielen.

Vie Guecksilberverstarkung
wirkt außerordentlich kräftig, wenn man die
Platte nach dem Bleichen mit Sublimat-
lösung in Eisenoxalalentwickler schwärzt. Die
Sache gelingt aber nur, wenn aus der Platte
auch die letzten Spuren von Fixiernatron
entfernt sind. Jones schlägt vor, die Platte
nach dem Fixieren und gründlichem Aus-
waschen in eine schwache Eisenchloridlösung
(1:1000) zu bringen. Nach Abspülen kommt
sie nunmehr in das Quecksilberbad. Hierauf
wird gründlich gewaschen, die Platte in Koch-
salzlösung getaucht und abermals gewaschen.
Nunmehr geschieht die Schwärzung in dem
bekannten Eisenoxalatentwickler. Zum Schluß
ist gut auszuwaschen.

Um flaue flZcflartbe druckMig
zu machen, schlägt Precht (Atelier des Photo-
graphen Nr. 4, 1897) folgendes Verfahren
vor: Hat das Negativ gut gedeckte Lichter,
aber stark belegte Schatten, so wird mit
rotem Blutlaugensalz (20 ccm einer 10°/„
Lösung) und Fixiernatronlösung (100 ccm)
abgeschwächt. Dieser Abschwächer greift die
Schatten stärker an, als die Lichter, ver-
mehrt also die Gegensätze. Nach dem Waschen
und Trocknen wird mit einem beliebigen
Verstärker die nötige Deckung erreicht. Ver-
wendet man zur Verstärkung Bromkupfer
und Silbernitrat, so kann man das Ver-
fahren wiederholen und auf diese Weise die
Gegensätze beliebig steigern.

Hat das Negativ zu schwache Lichter
und verschleierte Schatten, so verstärkt man
nach dem Trocknen mit Bromkupfer und
Silbernitrat (man läßt die Platte aus-
bleichen in 2,5 g Kupfervitriol, 2,5 ^ Brom-
kali, 100 ccm Wasser, wäscht dann drei Mi-
nuten unter dem Hahn und schwärzt die
Platte in 5"/„ Silbernitratlösung). Nach
kurzem Waschen wird hierauf mit folgender
Lösung abgeschwächt: 100 ccm Fixiernatron-
lösung 1:4 und 5 ccm rote Blutlaugensalz-
lösung 1:10, bis die Lichter die richtige
Dichtigkeit haben.

Bel Lnlluickclung anüoplertcr Abzüge
auf Aristopapier macht sich der Uebclstand
geltend, daß ein Teil des freien, salpeter-
sauren Silbers aus dem Papier in die
Hervorruferlösung (Aristogen, Hydrochinon
u. s. w.) einzieht und dieselbe trübt. Der
hierbei entstehende Niederschlag setzt sich auf
der Rückseite der Bilder fest. Liesegang fand
nun, daß sich diesem Uebelstande dadurch in
einfachster Weise begegnen läßt, daß man
dem Entwickler etwas Fischleim zusetzt.

„Hall dich sestl«

Aufnahme von Theodor Lenz in Braunschweig.

Blaudrucke von großer Schönheit
erhält man nach Makahara aus folgende
Weise: einer heißen Lösung von 1 gr Gummi
arabicum auf 110 ccm heißes Wasser werden
nach einander folgende Substanzen hinzu-

gefügt:

Weinsteinsäure.2 gr

Kochsalz.9 ,,

Eisenvitriol.10 „

Eisenchlorid.15 gr.

Mit dieser Mischung wird das Papier
mittels eines Schwammes gleichmäßig über-
strichen. Sobald beim Kopieren das Bild
mit allen Einzelheiten weiß auf gelben Grunde
erschienen ist, entwickelt man in einer Lösung
von Gallussäure. Beim Auswaschen ent-
fernt man die etwa anhängenden Schmutz-
partikelchen mit einem Schwamme.

Line sinnreiche Vereinfachung des elek-
trischen VrojekrtonKapparatcK
erdachte Oltomar Anschütz in Berlin. Da
selbstregulierende Lampen, sobald man mit
starken Strömen zu thun hat, unzuverlässig
arbeiten, konstruierte er eine Lampe für
Handregulierung, die jeder ohne besondere
Vorkenntnisse bedienen kann und welche die
genaueste Einstellung des Lichtbogens ge-
stattet. An Stelle des großen, teueren Schutz-
kastens bringt Anschütz nur eine etwa kinds-
kopfgroße Asbest-Schutzhülle an, welche

lediglich die Kohlenenden, also den Ort des
Lichtbogens, umspannt, die übrigen Teile
der Lampe aber frei läßt. Durch diese Ein-
richtungen wird der Apparat wesentlich
handlicher und billiger. Das Projektions-
objektiv ruht auf einer mit Zahn und Trieb
versehenen Messingstange, damit man für
verschieden große Säle Objektive von ver-
schiedener Brennweite benutzen kann.

Abschwächer! von Stlberkoxien.

14 eberkopierte Abzüge auf Silberpapier
^ lassen sich durch rotes Blutlaugensalz
und Fixiernatron abschwächen. Häufig
werden jedoch hierbei die Bilder maserig
und lehmig und verlieren ihren guten Ton.
Sherman stellte nun fest, daß inan diese
Fehler vermeidet, wenn man die Blutlaugen-
lalzlösung zuvor zwei bis drei Tage dem
Sonnenlicht aussetzt. Man stellt also zu-
nächst die Blutlaugensalzlösung her, bringt
sie mehrere Tage ins Licht und benutzt sie
dann in folgender Weise: Gleiche Teile
Fixiernatronlösung und Wasser werden ge-
mischt; dann wird von der belichteten Blut-
laugensalzlösung so viel hinzugesetzt, daß die
Flüssigkeit zitronengelb aussieht. Hier hinein
kommen die überkopierten Abzüge; nach ge-
nügender Abschwächung bringt man sie einige
Minuten in Fixiernatronlösung und wässert
gut aus. Der Ton der Bilder leidet da-
durch kaum merklich und manche sonst ver-
lorene Kopie läßt sich retten.

vr. R. Neubauß, Berlin, tandgrafenstr. II.

v. A.

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llcdaktionsfchluß 6. Juni 1897. — Ausgabe 17. Zum 1897.

Inhalt des neunzehnten bestes. T-rt:

Ernst Zimmermann. Hans Thoma. — Paul
Schnitze - Naumburg. Die Große Berliner
Kunstausstellung (II). — P. Hann. Frühjahr-
Ausstellungen in New York. — Ausstellungen und
Sammlungen rc. rc. — Aitderöeikagen: Hans
Thoma. Ein Dorfgeiger. — Derselbe. Studien-
kopf. — Derselbe. Frühling. — Derselbe.
Sommer.

Herausgeber: Friedrich Hecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwär tz.
 
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