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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 16.1900-1901

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Personal-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Vermischtes - Kunstlitteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.12079#0066

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VERMISCHTES — KUNSTLITTERATUR -C^S=^

zur Verfügung gestellt worden, die besonders in den
budgetmässigen Bewilligungen für die Kunstsamm-
lungen und für Erhaltung von Kunstaltertümern
eine wesentliche Erhöhung aufweisen. Im ganzen
beziffern sich die Bewilligungen bei den einschlägigen
Kapiteln des Kultusetats auf 1115738 M. jährlich,
d. i. gegen 1894 und 1895 mehr um 252253 M. und
gegen die vorige Finanzperiode (1898 und 1899) mehr
um 164449 M. jährlich. Von den gegenüber der
letzten Finanzperiode eingetretenen Mehrungen sind
namentlich folgende von allgemeinerem Interesse:
Für den Ankauf von Gemälden älterer Meister sind
als gesonderte Position 30000 M. pro Jahr neu be-
willigt. Hiedurch werden jährlich 10000 M., die
aus einer anderen Position bisher für diesen Zweck
verwendet wurden, zur Erwerbung von antiken Skulp-
turen behufs Ergänzung der Bestände der Glypto-
thek verfügbar. Der Fonds zum Ankauf von Kupfer-
stichen und Handzeichnungen wurde von 8500 M.
auf 20000 M. für das Jahr erhöht. Weitere Stei-
gerungen ergeben sich insbesondere infolge der

ANTOI NE CHAPU TÄNZERIN
(1833—1891)

Erweiterung der hiesigen Kunstgewerbeschule, so-
wie für die Zwecke des Bayerischen National-
museums in seinem neuen, grösseren Heim. Auch
die staatliche Dotation des Germanischen Museums
in Nürnberg wurde um einen erheblichen Betrag
vermehrt. Behufs Einrichtung eines Museums von
Gipsabgüssen aus der christlichen Zeit im Gebäude
des alten Nationalmuseums sind einstweilen 8000 M.
jährlich zur Aufstellung eines Hausmeisters, Be-
streitung der Realexigenz u. s. w. bewilligt. Ferner
sind im ausserordentlichen Etat pro Jahr 14200 M.
mehr genehmigt zur Erhaltung kirchlicher und anderer
Kunst- und Geschichts-Denkmale des Landes. Für
Bauten zu Zwecken der Kunst und Kunstanstalten sind
für die fünfundzwanzigste Finanzperiode 235350 M.
im Bau-Etat und 641337 M. im Finanzgesetz vor-
gesehen. Bei den Positionen im Bau-Etat handelt
es sich u. a. um Bauvornahmen bei der Alten Pina-
kothek (139550 M.), um Instandsetzungsarbeiten bei
der Gemäldegalerie Schleissheim (54000 M.), um
Bauvornahmen in der königlichen Burg zu Burg-
hausen (23800 M.). Von den Bewilligungen im
Finanzgesetz seien die nachstehenden hervorge-
hoben: 342857 M. als Entschädigung der königlichen
Zivilliste für Ueberlassung des Gebäudes des alten
Nationalmuseums an den Staat und 135000 M. für
Instandsetzung dieses Gebäudes, dann 100000 M.
als Zuschuss zu den Kosten eines Museums-Neu-
baus für die historische Sammlung der Pfalz in
Speyer, 36800 M. für Bauten am Hof- und National-
theater und 18500 M. für Erwerbung und Instand-
setzung der Willibaldsburg bei Eichstätt. Im ganzen
betragen die Bewilligungen für Kunst und Kunst-
anstalten in den Jahren 1900 und 1901 die Summe
von 3108163 M. [633]

KUNSTLITTERATUR

-n. Adressbuch von bildenden Künstlern derGegen-
wart. Jahrgang 1901. Herausgegeben von Adolf
Bothe (München, Selbstverlag des Herausgebers,
Bothmerstr. 18. Preis 25 Mark.) Die bereits ange-
kündigte Neuausgabe dieses von Interessenten längst
als praktisch erkannten Handbuches ist soeben er-
schienen. Wer die Schwierigkeiten ermisst, die sich
der Anfertigung eines absolut zuverlässigen Adress-
buches von Künstlern entgegenstellen, wird nicht
umhin können, dem Herausgeber auch für diese
(fünfte) Neubearbeitung Dank und Anerkennung zu
zollen. In seinem Umfang gegenüber dem früheren
nicht unwesentlich gewachsen, bietet das Adress-
buch jetzt die genauen Wohnungsnachweise von
weit über 12000 Künstlern, die, über alle Kultur-
staaten verteilt, in der Art ihrer Kunst durch ab-
gekürzte Bezeichnungen deutlich kenntlich gemacht
sind. Das Buch ist ganz unentbehrlich für den
Kunsthändler, die Veranstalter von Ausstellungen,
Zeitungsredaktionen, wie überhaupt für jeden, der
geschäftlich oder sonstwie zu der Kunstwelt in
engeren Beziehungen steht. Reichliche Stichproben
haben uns davon überzeugt, dass das Bothe'sche
Buch sowohl in Bezug auf Vollständigkeit als auch
Richtigkeit nicht nur billige, sondern sogar sehr
hochgehende Ansprüche befriedigt.

— Die Zeitschrift „Pan" hat mit dem unlängst
ausgegebenen vierten Hefte des V. Jahrganges ihr
Erscheinen eingestellt. Aus den Schlussworten des
Redaktions-Komitees ist zu entnehmen, dass dem
Unternehmen ein Stamm von etwa fünfhundert
Freunden bis zum Schlüsse treu geblieben ist. Er-
schienen sind im ganzen vierundzwanzig Hefte mit
etwa zweihundertfünfundzwanzig Kunstbeilagen, da-
runter über hundert Original-Arbeiten. l«8j

Redaktionsschluss: 4. September 1900. Ausgabe: 4. Oktober 1900.

Herausgeber: Friedrich Pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schtartz.
Verlagsanstalt F. Bruckmann a.-G. in .München, Nymphcnburgerstr. 80. — Bruckmann'sche Kunst- und Buchdruckerei in München.
 
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