RICHARD BERGH NORDISCHER SOM.MERA BEND
DIE VIII. INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG
IM KGL. GLASPALAST ZU MÜNCHEN
Von Fritz von Ostini
(Schluss von Seite 548)
(Nachdruck verboten)
Die zwei Räume der Franzosen wurden erst wir beim ersten Besuch einer Internationalen
Mitte Juli eröffnet, ein schwerer, chro- das Gefühl, als sei die holländische Abteilung
nischerSchaden unserer Internationalen Kunst- seit dem letzten Mal hängen geblieben und
ausstellungen, dem man es unter anderem ver- immer wieder finden wir beim Eingehen ins
dankte, dass auch die dritte Ausgabe des Kata- Detail Qualitäten, die uns doch die gleiche
logs noch nicht vollständig war! Brillant ist die Hochachtung noch einmal abzwingen, wie am
Auswahl freilich ausgefallen und die Sachen, ersten Tag. Israels „Fischer" sind wiederum
die da kamen „spät, aber doch", sind nicht wundervoll in ihrer düsteren, das Herz er-
nur schön, sondern auch zumeist so inter- greifenden Stimmung als Schilderung aus dem
essant durch Gegenstand oder Technik, dass Arbeiterleben, Brf.itner malt saftiger und
es sich verlohnt, auch darauf in einem be- flächiger als je, van der Waay's Amster-
sonderen Aufsatz ausserhalb des Rahmens damer Waisenmädchen sind noch lieblicher
dieser knapp gefassten Rundschau zurück- als sonst. Willeai Maris, de Bock, Weissen-
zukommen. bruch, Klinkenberg, Thülen, bewähren
Von den Belgiern ist nicht sehr viel zu mel- sich als unübertreffliche Landschafter in ihrem,
den; von den Holländern das seit sechs Aus- meist eng umschriebenen Anschauungskreis.
Stellungen immer aufs neue varierte Lob nur Zu den feinsten Stücken dieses Jahres zählt
nochmals zu wiederholen. Immer wieder haben Gabriel's poetische „Dämmerung". Von den
Die Kunst für Alle XVI. 24. 15. September 1901
561
71
DIE VIII. INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG
IM KGL. GLASPALAST ZU MÜNCHEN
Von Fritz von Ostini
(Schluss von Seite 548)
(Nachdruck verboten)
Die zwei Räume der Franzosen wurden erst wir beim ersten Besuch einer Internationalen
Mitte Juli eröffnet, ein schwerer, chro- das Gefühl, als sei die holländische Abteilung
nischerSchaden unserer Internationalen Kunst- seit dem letzten Mal hängen geblieben und
ausstellungen, dem man es unter anderem ver- immer wieder finden wir beim Eingehen ins
dankte, dass auch die dritte Ausgabe des Kata- Detail Qualitäten, die uns doch die gleiche
logs noch nicht vollständig war! Brillant ist die Hochachtung noch einmal abzwingen, wie am
Auswahl freilich ausgefallen und die Sachen, ersten Tag. Israels „Fischer" sind wiederum
die da kamen „spät, aber doch", sind nicht wundervoll in ihrer düsteren, das Herz er-
nur schön, sondern auch zumeist so inter- greifenden Stimmung als Schilderung aus dem
essant durch Gegenstand oder Technik, dass Arbeiterleben, Brf.itner malt saftiger und
es sich verlohnt, auch darauf in einem be- flächiger als je, van der Waay's Amster-
sonderen Aufsatz ausserhalb des Rahmens damer Waisenmädchen sind noch lieblicher
dieser knapp gefassten Rundschau zurück- als sonst. Willeai Maris, de Bock, Weissen-
zukommen. bruch, Klinkenberg, Thülen, bewähren
Von den Belgiern ist nicht sehr viel zu mel- sich als unübertreffliche Landschafter in ihrem,
den; von den Holländern das seit sechs Aus- meist eng umschriebenen Anschauungskreis.
Stellungen immer aufs neue varierte Lob nur Zu den feinsten Stücken dieses Jahres zählt
nochmals zu wiederholen. Immer wieder haben Gabriel's poetische „Dämmerung". Von den
Die Kunst für Alle XVI. 24. 15. September 1901
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