AUGUST HOLMBERG
Zum fünfzigsten Geburtstage des Künstlers
U'
(Nachdruck verboten)
[nter den her- nicht nur eine Medaille, sondern zugleich auch
vorragenden eine illustre Käuferin, die Feldmarschallin
Malern Isar- v. Benedek. Dann malte er hauptsächlich Still-
athens, deren leben und Bilder aus der Zeit des Rokoko.
künstlerisches Eines der letzteren „Meinungsverschieden-
Schaffen aus der heiten" erhielt auf der Ausstellung in Lon-
Zeit herausge- don (1875) die grosse goldene Medaille, wäh-
wachsen ist, in rend man ihm in München im nächsten Jahre
deres niemandem nur die zweite Medaille zuerkannte — die
überhaupt einfiel, alte Geschichte vom Propheten im eigenen
München den Lande.
Rang als erste Der Erfolg blieb dem Künstler aber
Kunststadt ebenso treu, als er sein eigenes Atelier
Deutschlands errichtete. Gleich im Jahre 1880 wurde er
streitig zu ma- auf der Kunstausstellung in Düsseldorf für
august holmberg chen, ist zweifeis- sein Bild „Das aufgefundene Monogramm"
Nach einer Photographie aus dem Aieiier 0^ne August mit der preussischen Staatsmedaille ausge-
,on Fran, Hanfs.aengi in München Holmberg mit in zeichnet, so dass sein Ruf längst begründet
erster Linie zu war, als er die eigentliche Domäne seines
nennen. Seine Werke kennzeichnen ihn als künstlerischen Schaffens betrat, der wir jene
einen Künstler voll feinen Empfindens für prächtigen Kardinals- und Mönchsbilder, jene
alles Echte, der durch meisterhafte Beherr- herrlichen Stilleben und vorzüglichen Porträts
schung der Form und seltene Vornehmheit verdanken, die ihm einen Weltruf verschafft
des Kolorits immer wieder aufs neue ent- haben. Es ist vornehmste beschauliche Kunst,
zückt. Er gehört nicht zu den Stürmern und welche hier ihre Triumphe feiert. Meist sind
Drängern, er gehört zu den Künstlern, welche es drei Dinge, durch die uns Holmbergs Bilder
schon bald nach dem Beginne ihrer Laufbahn entzücken. Sie verherrlichen, vielfach gleich-
jene Abgeklärtheit des künstlerischen Wollens
dokumentieren, die den Meister kennzeichnet.
Geboren am 1. August 1851 zu München, kam
Holmberg 1866 in die Vorschule zur Akademie
und arbeitete dort zwei Jahre als Bildhauer.
Gleichzeitig genoss er unter Dyck und Echter
vorzüglichen Unterricht im Zeichnen, dabei
solche Erfolge erzielend, dass ihn insbesondere
Echter veranlasste, der Bildhauerei Valet zu
sagen und sich ganz der Malerei zu widmen.
Von 1868 an besuchte nun Holmberg die Aka-
demie selbst und arbeitete zunächst unter den
Professoren Hiltensberger und Strähuber, so-
wie nach der Natur unter Prof. Anschütz.
1870 trat er in die neuerrichtete Diez-Schule
ein und verblieb in ihr bis zu seinem Aus-
tritte aus der Akademie, Ende der sieb-
ziger Jahre. In der Diez-Schule wurde ihm
1872 zweimal die höchste Auszeichnung der
Akademie, die grosse silberne Medaille, zu-
erteilt.
Schon im Jahre 1873 trat Holmberg zum
erstenmale mit einem grösseren Bilde „Wind-
mühle" an die Oeffentlichkeit und errang sich
mit ihm sofort auf der Weltausstellung in Wien aug. holmberg bildnis
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Zum fünfzigsten Geburtstage des Künstlers
U'
(Nachdruck verboten)
[nter den her- nicht nur eine Medaille, sondern zugleich auch
vorragenden eine illustre Käuferin, die Feldmarschallin
Malern Isar- v. Benedek. Dann malte er hauptsächlich Still-
athens, deren leben und Bilder aus der Zeit des Rokoko.
künstlerisches Eines der letzteren „Meinungsverschieden-
Schaffen aus der heiten" erhielt auf der Ausstellung in Lon-
Zeit herausge- don (1875) die grosse goldene Medaille, wäh-
wachsen ist, in rend man ihm in München im nächsten Jahre
deres niemandem nur die zweite Medaille zuerkannte — die
überhaupt einfiel, alte Geschichte vom Propheten im eigenen
München den Lande.
Rang als erste Der Erfolg blieb dem Künstler aber
Kunststadt ebenso treu, als er sein eigenes Atelier
Deutschlands errichtete. Gleich im Jahre 1880 wurde er
streitig zu ma- auf der Kunstausstellung in Düsseldorf für
august holmberg chen, ist zweifeis- sein Bild „Das aufgefundene Monogramm"
Nach einer Photographie aus dem Aieiier 0^ne August mit der preussischen Staatsmedaille ausge-
,on Fran, Hanfs.aengi in München Holmberg mit in zeichnet, so dass sein Ruf längst begründet
erster Linie zu war, als er die eigentliche Domäne seines
nennen. Seine Werke kennzeichnen ihn als künstlerischen Schaffens betrat, der wir jene
einen Künstler voll feinen Empfindens für prächtigen Kardinals- und Mönchsbilder, jene
alles Echte, der durch meisterhafte Beherr- herrlichen Stilleben und vorzüglichen Porträts
schung der Form und seltene Vornehmheit verdanken, die ihm einen Weltruf verschafft
des Kolorits immer wieder aufs neue ent- haben. Es ist vornehmste beschauliche Kunst,
zückt. Er gehört nicht zu den Stürmern und welche hier ihre Triumphe feiert. Meist sind
Drängern, er gehört zu den Künstlern, welche es drei Dinge, durch die uns Holmbergs Bilder
schon bald nach dem Beginne ihrer Laufbahn entzücken. Sie verherrlichen, vielfach gleich-
jene Abgeklärtheit des künstlerischen Wollens
dokumentieren, die den Meister kennzeichnet.
Geboren am 1. August 1851 zu München, kam
Holmberg 1866 in die Vorschule zur Akademie
und arbeitete dort zwei Jahre als Bildhauer.
Gleichzeitig genoss er unter Dyck und Echter
vorzüglichen Unterricht im Zeichnen, dabei
solche Erfolge erzielend, dass ihn insbesondere
Echter veranlasste, der Bildhauerei Valet zu
sagen und sich ganz der Malerei zu widmen.
Von 1868 an besuchte nun Holmberg die Aka-
demie selbst und arbeitete zunächst unter den
Professoren Hiltensberger und Strähuber, so-
wie nach der Natur unter Prof. Anschütz.
1870 trat er in die neuerrichtete Diez-Schule
ein und verblieb in ihr bis zu seinem Aus-
tritte aus der Akademie, Ende der sieb-
ziger Jahre. In der Diez-Schule wurde ihm
1872 zweimal die höchste Auszeichnung der
Akademie, die grosse silberne Medaille, zu-
erteilt.
Schon im Jahre 1873 trat Holmberg zum
erstenmale mit einem grösseren Bilde „Wind-
mühle" an die Oeffentlichkeit und errang sich
mit ihm sofort auf der Weltausstellung in Wien aug. holmberg bildnis
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