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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 16.1900-1901

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Wielandt, E.: Von Stuttgarter Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.12079#0097

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VON STUTTGARTER KUNST <ö£^

kunst bleiben der Zeichnung und den graphi- engeren Künstlerkreisen, wie der Stuttgarter
sehen Künsten vorbehalten, die an Nummern- einer ist, von besonderem Gewinn sein,
zahl und an künstlerischer Bedeutung sich Wir hoffen im nächsten Jahre, auf der
sehr reich repräsentierten. Es geht hier nicht Münchener „Internationalen" von 1901, den
ganz ohne allzu deutliche Anlehnung an be- Stuttgartern wieder zu begegnen, als einer ge-
rühmte Muster des Auslands ab; der bei- schlossenen, thatkräftigen Künstlerschar mit
gische Symbolismus, die Holzschnittmanier ausgeprägtem Gesamtcharakter und reich an
Vallottons und Nicholsons haben offenbar Individualitäten, einer Schar, die dem Ruf
unter den jüngeren Künstlern begeisterte An- ihrer Führer und dem schönen Land, das ihre
hänger gefunden, unter denen aber schon angeborene oder durch freie Wahl erkorene
der eine oder andere die gewonnenen tech- Heimat ist, neue Ehren einbringt und den
nischen oder stofflichen Anregungen selb- Namen Stuttgarts in gleiche Linie mit denen
ständiger verwertet. Alles in allem empfing der übrigen deutschen Kunststädte setzt!
man gerade in dieser graphischen Abteilung E Wielandt

einen sehr günstigen Eindruck von der Viel- _

seitigkeit und Regsamkeit der Stuttgarter.

Wenn schon im allgemeinen die in den letzten GEDANKEN
Jahren immer stärker werdende Vorliebe der

deutschen Künstler für die Radierung, für Wie oft erfasst den Künstler

,. . .... ,. , ..." . . Der Wahn, ein Gott zu sein,

die so lange ungebührlich vernachlässigte ,. . ... „ ... ,

. . , . . ö ... ö ,........b Verglichen mit dem Schopfer

Lithographie, für den stilvoll behandelten Wie ist er schwach und klein!
Holzschnitt als ein gutes Zeichen dafür auf-

gefasst werden durfte, dass die Kunst intimer, Sei Maler, Bildner, Dichter,

häuslicher, volkstümlicher zu werden begann, Erfülle mit Tönen den Raum,

so muss das frohe Streben, der wechselseitig -D" schaffst mit all deinen Künsten

anregende Wetteifer, wovon das Schaffen ge- Noch nicht den kleinsten Baum!

rade auf jenen Gebieten zeugt und wozu es , „ . ' . \ M- , , „. Max Bewer

0 . Aas „Xemen, bpruche und Oedanken von Einem"

weiterlockt, für das Können und Wollen eben in (Dresden, Druckerei ciöss. iy. m.)

alexander karl otterstedt abendvc'olken

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