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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 16.1900-1901

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Personal- u. Atelier-Nachrichten - Denkmäler - Vermischte Nachrichten - Preisausschreiben
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https://doi.org/10.11588/diglit.12079#0111

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Ii Kunstbibliothek
Staatliche Museen
zu Berlin

-»-S^> VON AUSSTELLUNGEN — PERSONAL-NACHRICHTEN -CSsä^

Fortschritt gegen frühere, die volles, leuchtendes den Preis von 15000 M. erworben. — Vom heuer
Tageslicht nur auf Kosten anderer Notwendigkeiten neu erschienenen Katalog der Neuen Pinakothek ist
im Bilde geben konnten. Er malt • Badende« junge bereits wieder eine Neu-Auflage nötig geworden, die
Weiber, die hübschen Mädchen von Paris an einem (Preis 1 M.) soeben zur Ausgabe gelangte. P2*]'
Wintertage auf einer Seinebrücke, Frauen, die im = DRESDEN. Durch Vermächtnis des Schau-

sonnigen Garten mit Blumentöpfen hantieren, den Spielers Sontag gelangte die kgl. Galerie in den
Genfer See an einem schönen Sommertage mit den Besitz von Paul Delaroche's Bildnis von Henriette
Bergen, die man, so überzeugend gemalt, kaum Sontag. Das Porträt ist ein Kniestück, die Sängerin
schon gesehen hat. In einem Stilleben »Rote ist in der Rolle der Donna Anna gemalt, der ruhige,
Blumen«, zwischen denen noch einige gelbe und dunkle Hintergrund des Bildes ist nur links durch
weisse stecken, in einer gelben Majolikavase auf einen mattbraunen Vorhang belebt. I080!
lachsfarbenem Hintergrunde giebt er wohl
das Stärkste an Farbe, was in diesem Falle
möglich ist. Jede Blüte ist durchgebildet,
aber das Ganze wirkt so überraschend
einheitlich und geschmackvoll, dass man die
lebhafteste Bewunderung für diesen ausser-
ordentlichen Künstler fühlt. Viel Interesse
bieten mehrere Bilder aus dem Nachlasse
Segantini's. An einem — >Frühmesse« —
sieht man, dass er anfangs wie alle übrigen
Italiener gemalt. Aus seiner letzten Periode
wären dann ein wunderbar das Eigentüm-
liche von Hühnerfedern repräsentierender
toter Kapaun auf einer Kiste, eine durch den
gewaltigen Ernst an Millet gemahnende
>Kartoffelernte« und ein paar Zeichnungen
als sehr bedeutend zu nennen. Lieber-
mann's >Arbeiter im Rübenfelde« und >Alte
Frau am Fenster«, beide Bilder zu den Haupt-
werken des Berliner Meisters zählend, ge-
reichen der Ausstellung zur besonderen Zierde.
Auf dem Bilde mit der strumpfstopfenden
Alten giebt es Sachen, wie sie Menzel nicht
besser gemacht hat, und auf dem anderen
Bilde wird die grossartige Herbstlandschaft
immer Bewunderung erregen. Ein altes vor-
treffliches Selbstporträt von TrCbner und
ein in seiner Nebenbedeutung sehr boshaftes,
aber prachtvoll gemaltes 5 Kohlstilleben', ein
paar ganz herrliche Pissarros, eine nicht
sehr glückliche - Mythologie von Hans von
Marees, Uhde's bekanntes »Herr, bleibe bei
uns!« und einige Pastelle von Ludwig von
Hofmann bilden den Rest der Ausstellung,
die den nicht genug zu rühmenden, vor-
nehmen, rein künstlerischen Charakter trägt,
welcher vom ersten Tage an alle Vorführungen
dieses Salons ausgezeichnet hat. I'6o]

E. GRAZ. Die hiesige Kunstausstellungs-
Saison wurde vom Steiermärkischen Kunst-
verein eröffnet, der vom halben September
bis halben Oktober eine Sonder-Ausstellung
des Wiener Künstlerbundes >Hagen< brachte.
Es waren besonders vorteilhaft Germela,
Goltz, Kasparides, v. Eckhardt und der

Zeichner Hassmann vertreten. Auch Ames- „ ... ,„c^^x.cDC.

eder, Jaschke, Wilt, Thiele (.Malaria«), franz koz.cs IM abendnebel

Zoff u. a. Helen angenehm auf. Grösstenteils

enthielt die Ausstellung Landschaften und zwar viel- PERSONAL- UND

fach aus dem Wienerwald, dem Marchfeld oder sonst ATPI ipp NAPHPirHTFN

aus Niederösterreich, also .Heimatskunst«. Eine * cLltK-lN ALMKILM I EIN

hinreissende Persönlichkeit trat aus dieser Gruppe = MÜNCHEN. In den Abbildungen a. S. 100 und
nicht hervor. Die verständnisvolle Anordnung und 101 geben wir zwei Werke des, wie bereits gemeldet,
der geschmackvolle Katalog-Umschlag waren durch im Beginn des Oktober hier verstorbenen ungarischen
Architekt Cerny besorgt worden. [691] Malers Franz Kozics. In eigentlichster Weise das

= VENEDIG. Für das kommende Frühjahr wird Stoffgebiet verkörpernd, auf dem sich des Künstlers
die > Vierte« internationale Kunstausstellung geplant. Schaffen bewegte, ehe körperliche Leiden ihn auf
Eröffnung: 30. April 1901. l667] ein langwieriges Krankeniager zwängten, sind die

= MÜNCHEN. Für die Kgl. Aeltere Pinakothek beiden Werke auch glückliche Proben dafür, in welch
wurden jüngst zwei Gemälde Terborch's, ganz- fein gestimmter Weise der Frühverstorbene seinen
figurige Porträts eines Ehepaares, 1642 gemalt und phantasievollen Schöpfungen aus der Märchenwelt
mit dem Monogramm des Künstlers versehen, um Gestalt zu geben wusste. I719l

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