DOI Artikel:
Von Ausstellungen und Sammlungen – Personal- u. Atelier-Nachrichten - Denkmäler - Vermischtes
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12079#0162
-r£&> VON AUSSTELLUNGEN — PERSONAL-NACHRICHTEN
Spaziergangs »Die Unterhaltung im Weinberg«,
>Sonntagnachmittag in einem schwäbischen Dorfe«,
>Die Abendglocke«, >Das Begräbnis«, »Ernste
Worte«, »Der Abschied vom Elternhause« u. a.
Auch mehrere seiner Landschaften, die sich wohl
noch heute neben den modernen sehen lassen
können, sind hier; die besten sind Motive aus der
schwäbischen Alb und Waldinterieurs. Von den
Porträts zeichnen sich namentlich die kleineren
durch feine, liebenswürdige Auffassung und sehr
sorgsame Behandlung aus. P78!
= MÜNCHEN. Ankäufe des Bayerischen Staates
auf den heurigen Jahres-Ausstellungen (Schlüss-
igste). Glaspalast: Hermann Urban, »Nemi-See«,
Julius Adam, »Entre nous«, Heinrich Stelzner,
»Der Büchermarder«. 17691
PERSONAL- UND
ATELIER-NACHRICHTEN
= BERLIN. Mit der malerischen Ausschmückung
des Bundesrats-Saales im Reichstagshause ist der
junge hiesige Historienmaler Friedrich Ernst
Wolfrom betraut worden. — An die Hochschule
für die bildenden Künste wurde zur Leitung der
Malklasse des verstorbenen Professors Max Koner
der Bildnismaler Georg Ludwig Meyn zunächst
probeweise auf ein Jahr berufen. — Aus der Ernst
Reichenheim-Stiftung wurden für das Jahr 1900 1901
zwei Stipendien von je 600 M. den Malern Fritz
Genutat aus Berlin und Willy Schultze aus
Beizig i. d. Mark verliehen. — Professor Ludwig
Knaus, der dem Senate der Akademie seit dem
Jahre 1874 angehört hat, hat sein Mandat in die
Hände der Mitglieder zurückgegeben, welche an
seiner Stelle den Geschichtsmaler Professor Ernst
Hildebrand zur Berufung als Senator vorschlugen.
Der Ehrenpräsident der Akademie, Professor Carl
Becker (Kostümbecker), vollendet am 18. De-
zember sein achtzigstes Lebensjahr. Die Berliner
Künstlerschaft bereitet dem Jubilar mannigfache
Ehrungen vor. ["86)
= MÜNCHEN. Mathias Gasteiger's im
heurigen Glaspalast ausgestellte >Ringergruppe« ist
aus dem neubewilligten städtischen Kunstfonds an-
gekauft worden und soll in den Anlagen beim
städtischen Freibad aufgestellt werden. [""■*]
tz. DÜSSELDORF. Am 10. November ist Prof.
Carl Irmer, einer der besten Landschaftsmaler
der Düsseldorfer Schule, im Alter von Sechsund-
sechzig Jahren nach längerem Leiden gestorben.
Geboren den 28. August 1834 in Babitz bei Witt-
stock, widmete der Verstorbene sich früh der
Malerei, studierte zuerst bei dem Hofmaler Becker
in Dessau und kam 1855 nach Düsseldorf, wo er
auf der kgl. Kunstakademie Schüler von Hans Gude
wurde und seinen dauernden Wohnsitz in der
rheinischen Kunststadt nahm, nachdem er ver-
schiedene Studienreisen nach Paris, Brüssel, Wien
etc. und im deutschen Reiche gemacht hatte. Irmers
Landschaften, vielfach durch Tier-Staffage belebt,
haben alle den Vorzug einer ungemein natürlichen
Wirkung und sind bei aller Anspruchslosigkeit und
Schlichtheit des Vortrags von grossem Reiz und
malerischer Feinheit. l"'8l
= GESTORBEN: Am 15. September auf der
Fahrt im Zuge nahe Littleton N. Y. U. S. A. der
Radierer und Kunstschriftsteller Sylvester Robert
Koehler; in Wien am 22. Oktober der Landschafter
und Tiermaler Gustav Ranzoni, fünfundsiebzig
Jahre alt; in Zarskoje Selo am 15. Oktober der
Historien- und Kirchenmaler Professor Michael
Wassiljew; in seiner Heimat Prägraten bei Lienz
der Bildhauer Josef Gasser, Ritter von Val-
horn, vierundsiebzig Jahre alt; in Wien am 1. No-
vember der Direktor der Kaiserl. Waffensammlung,
Wendelin Böheim, neunundsechzig Jahre alt.
DENKMÄLER
tz. DÜSSELDORF. Der von Gustav Rutz für
die Stadt Vohwinkel geschaffene Siegesbrunnen mit
der mächtigen Figur der Germania (vergl. H. 22 d.
vor. Jahrg. der »K. f. A.«), ist am 24. Oktober bei An-
wesenheit des Kaisers und der Kaiserin in jener Stadt
feierlich enthüllt und geweiht worden. Kommerzien-
rat Freiherr August van der Heydt in Elberfeld stiftete
eine Marmorbüste des Kaisers für das Kreishaus in
Vohwinkel mit der Bestimmung, dass dieselbe von
Gustav Rutz ausgeführt werde. l779l
= MÜNSTER. In der Konkurrenz um das hier
zu errichtende Denkmal für den Freiherrn von
Schorlemer-Alst wurde unter zwanzig eingegangenen
Entwürfen der des Bildhauers Bernhard Heising-
Berlin mit dem ersten Preise ausgezeichnet. PW]
= FRANKFURT a. O. Am 20. Oktober wurde
das von Professor Max unger-Berlin geschaffene
Denkmal Kaiser Wilhelm I. enthüllt. P6J]
= KÖLN. Der hier geplanten Errichtung eines
Kaiser Friedrich-Denkmals ist eine weitere Ver-
zögerung dadurch bereitet worden, dass der vom
Komitee neuerdings in Vorschlag gebrachte Reiter-
denkmal-Entwurf des hiesigen Bildhauers Wilhelm
Albermann den Beifall des Kaisers auch nicht
gefunden hat, nachdem bereits im Januar d. J. einem
früheren, bereits zur Ausführung bestimmten Ent-
würfe des gleichen Künstlers, den Kaiser Friedrich
zu Fuss darstellend, die kaiserliche Genehmigung
ebenfalls versagt worden war. Ueber den neuen Alber-
mann'schen Entwurf geht das persönliche Urteil
des Kaisers dahin, dass er sowohl hinsichtlich der
Porträt-Aehnlichkeit als auch der Haltung nicht dem
Bilde entspreche, wie es ihm von seinem Vater
vorschwebe. Beides treffe jedoch in hervorragender
Weise bei dem Peter breuer'schen Entwürfe zu.
r. maison bildnisrelief
151
Spaziergangs »Die Unterhaltung im Weinberg«,
>Sonntagnachmittag in einem schwäbischen Dorfe«,
>Die Abendglocke«, >Das Begräbnis«, »Ernste
Worte«, »Der Abschied vom Elternhause« u. a.
Auch mehrere seiner Landschaften, die sich wohl
noch heute neben den modernen sehen lassen
können, sind hier; die besten sind Motive aus der
schwäbischen Alb und Waldinterieurs. Von den
Porträts zeichnen sich namentlich die kleineren
durch feine, liebenswürdige Auffassung und sehr
sorgsame Behandlung aus. P78!
= MÜNCHEN. Ankäufe des Bayerischen Staates
auf den heurigen Jahres-Ausstellungen (Schlüss-
igste). Glaspalast: Hermann Urban, »Nemi-See«,
Julius Adam, »Entre nous«, Heinrich Stelzner,
»Der Büchermarder«. 17691
PERSONAL- UND
ATELIER-NACHRICHTEN
= BERLIN. Mit der malerischen Ausschmückung
des Bundesrats-Saales im Reichstagshause ist der
junge hiesige Historienmaler Friedrich Ernst
Wolfrom betraut worden. — An die Hochschule
für die bildenden Künste wurde zur Leitung der
Malklasse des verstorbenen Professors Max Koner
der Bildnismaler Georg Ludwig Meyn zunächst
probeweise auf ein Jahr berufen. — Aus der Ernst
Reichenheim-Stiftung wurden für das Jahr 1900 1901
zwei Stipendien von je 600 M. den Malern Fritz
Genutat aus Berlin und Willy Schultze aus
Beizig i. d. Mark verliehen. — Professor Ludwig
Knaus, der dem Senate der Akademie seit dem
Jahre 1874 angehört hat, hat sein Mandat in die
Hände der Mitglieder zurückgegeben, welche an
seiner Stelle den Geschichtsmaler Professor Ernst
Hildebrand zur Berufung als Senator vorschlugen.
Der Ehrenpräsident der Akademie, Professor Carl
Becker (Kostümbecker), vollendet am 18. De-
zember sein achtzigstes Lebensjahr. Die Berliner
Künstlerschaft bereitet dem Jubilar mannigfache
Ehrungen vor. ["86)
= MÜNCHEN. Mathias Gasteiger's im
heurigen Glaspalast ausgestellte >Ringergruppe« ist
aus dem neubewilligten städtischen Kunstfonds an-
gekauft worden und soll in den Anlagen beim
städtischen Freibad aufgestellt werden. [""■*]
tz. DÜSSELDORF. Am 10. November ist Prof.
Carl Irmer, einer der besten Landschaftsmaler
der Düsseldorfer Schule, im Alter von Sechsund-
sechzig Jahren nach längerem Leiden gestorben.
Geboren den 28. August 1834 in Babitz bei Witt-
stock, widmete der Verstorbene sich früh der
Malerei, studierte zuerst bei dem Hofmaler Becker
in Dessau und kam 1855 nach Düsseldorf, wo er
auf der kgl. Kunstakademie Schüler von Hans Gude
wurde und seinen dauernden Wohnsitz in der
rheinischen Kunststadt nahm, nachdem er ver-
schiedene Studienreisen nach Paris, Brüssel, Wien
etc. und im deutschen Reiche gemacht hatte. Irmers
Landschaften, vielfach durch Tier-Staffage belebt,
haben alle den Vorzug einer ungemein natürlichen
Wirkung und sind bei aller Anspruchslosigkeit und
Schlichtheit des Vortrags von grossem Reiz und
malerischer Feinheit. l"'8l
= GESTORBEN: Am 15. September auf der
Fahrt im Zuge nahe Littleton N. Y. U. S. A. der
Radierer und Kunstschriftsteller Sylvester Robert
Koehler; in Wien am 22. Oktober der Landschafter
und Tiermaler Gustav Ranzoni, fünfundsiebzig
Jahre alt; in Zarskoje Selo am 15. Oktober der
Historien- und Kirchenmaler Professor Michael
Wassiljew; in seiner Heimat Prägraten bei Lienz
der Bildhauer Josef Gasser, Ritter von Val-
horn, vierundsiebzig Jahre alt; in Wien am 1. No-
vember der Direktor der Kaiserl. Waffensammlung,
Wendelin Böheim, neunundsechzig Jahre alt.
DENKMÄLER
tz. DÜSSELDORF. Der von Gustav Rutz für
die Stadt Vohwinkel geschaffene Siegesbrunnen mit
der mächtigen Figur der Germania (vergl. H. 22 d.
vor. Jahrg. der »K. f. A.«), ist am 24. Oktober bei An-
wesenheit des Kaisers und der Kaiserin in jener Stadt
feierlich enthüllt und geweiht worden. Kommerzien-
rat Freiherr August van der Heydt in Elberfeld stiftete
eine Marmorbüste des Kaisers für das Kreishaus in
Vohwinkel mit der Bestimmung, dass dieselbe von
Gustav Rutz ausgeführt werde. l779l
= MÜNSTER. In der Konkurrenz um das hier
zu errichtende Denkmal für den Freiherrn von
Schorlemer-Alst wurde unter zwanzig eingegangenen
Entwürfen der des Bildhauers Bernhard Heising-
Berlin mit dem ersten Preise ausgezeichnet. PW]
= FRANKFURT a. O. Am 20. Oktober wurde
das von Professor Max unger-Berlin geschaffene
Denkmal Kaiser Wilhelm I. enthüllt. P6J]
= KÖLN. Der hier geplanten Errichtung eines
Kaiser Friedrich-Denkmals ist eine weitere Ver-
zögerung dadurch bereitet worden, dass der vom
Komitee neuerdings in Vorschlag gebrachte Reiter-
denkmal-Entwurf des hiesigen Bildhauers Wilhelm
Albermann den Beifall des Kaisers auch nicht
gefunden hat, nachdem bereits im Januar d. J. einem
früheren, bereits zur Ausführung bestimmten Ent-
würfe des gleichen Künstlers, den Kaiser Friedrich
zu Fuss darstellend, die kaiserliche Genehmigung
ebenfalls versagt worden war. Ueber den neuen Alber-
mann'schen Entwurf geht das persönliche Urteil
des Kaisers dahin, dass er sowohl hinsichtlich der
Porträt-Aehnlichkeit als auch der Haltung nicht dem
Bilde entspreche, wie es ihm von seinem Vater
vorschwebe. Beides treffe jedoch in hervorragender
Weise bei dem Peter breuer'schen Entwürfe zu.
r. maison bildnisrelief
151