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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 16.1900-1901

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W. von Gloeden's photographische Freilichtstudien
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https://doi.org/10.11588/diglit.12079#0401

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VC VON GLOEDEN photogr.

W. VON GLOEDEN'S PHOTOGRAPHISCHE FREILICHTSTUDIEN

Gleich einem vielarmigem, geschäftigem
Polypen hat die Photographie es ver-
standen, ihre Fangarme hineinzuschieben in
die Gebiete der Wissenschaften und der Kunst.

Noch im Jahre 1896 war es, dass Dr. Her-
mann Schnauss die bedeutendsten Meister
der Malerei und Bildhauerkunst bat, sich zu
äussern über die Frage: Giebt es ein photo-
graphisches Kunstwerk? Fast gleichzeitig
richtete eine englische Kunstzeitschrift eine
ähnliche Frage an die heimatlichen Künstler.
Nach dem Sprichwort: „Wer viel fragt, er-
hält viel Antwort4-', lauteten diese sehr ver-
schieden.

Heute steht nun wohl so viel fest, dass es
eine ausgesprochen künstlerische Ausdrucks-
weise und Richtung in der Photographie giebt,
und dass diese „Kunst in der Photographie"
sich immer mehr Anhänger erwirbt. Selbst
die aristokratischen Räume der Königlichen
Akademie der Künste zu Berlin öffneten sich
einer Ausstellung künstlerischer Photogra-
phien und fast jede grössere Stadt hat solche
Vorführung aufzuweisen gehabt. Beim auf-
merksamen Besuch derartiger Bilder-Samm-
lungen photographischen Ursprungs hat nun
wohl mancher der alten gestrengen Herren
Künstler sein früheres Urteil gemildert, und
das Publikum beweist sein Interesse schon
dadurch, dass es Preise von hundert bis vier-
hundert Mark willig für eine Photographie
zahlt. Die Kunstkritiker, Preisrichter und
Kunstblätter fehlen heute nicht, die sich mit
der „Kunst in der Photographie" beschäftigen;
auch spricht man von einer älteren und einer

(Nachdruck verboten)

secessionistischen Richtung ganz wie von den
Künstlern der Malerei.

Eine Charakteristik der beiden Schulen und
Richtungen in der photographischen Kunst sei
hier kurz gestattet.

Ein Teil der Kunstphotographen legt ein
Hauptgewich tau feine möglichst überraschende,

W. VON GLOEDEN phologr.

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