Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 16.1900-1901

DOI Artikel:
Personal- u. Atelier-Nachrichten - Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Kunstlitteratur
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12079#0438

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
-a-5^> DENKMÄLER — KUNST LITTE RAT LR

BLUEBEÄRD'S-
•PICTUREBOOft

KUNSTLITTERATUR

H

Loth. v. kunowski. Durch Kunstzum Leben.
Bd. VI. Gesetz, Freiheit und Sittlichkeit des künstle-
rischen Schaffens. (Eugen Diederichs, Leipzig. 5M.I
Der Name Lothar von Kunowski wird den meisten
vollkommen neu sein und es wird sie überraschen,
zu hören, dass hier ein Buch aus einer Buchserie
von allergrösster Bedeutung vorliegen soll. Kunowski
ist einer von denen gewesen, die jahrelang intensiv
gedacht, gearbeitet und geschrieben haben, ohne ihre
Schätze zu veröffentlichen, um dann mit einem
Schlage mit ihnen herauszutreten. Wer nur flüchtig
in das soeben erschienene Buch hineinsieht, der
wird vor allen Dingen den leidenschaftlichen, manch-
mal sich bis zum Pathos steigernden Stil bemerken.
Aber gerade dieser leidenschaftliche Feuerkopf
kommt vermöge der unerbittlichen Konsequenz
seines Denkens zu Resultaten, die, ich kann mich
nicht anders ausdrücken, Grundzüge der Erkenntnis
bedeuten, von denen die Weiterentwicklung unserer
Kunst abhängt. Es giebt gewisse Zeitideen, die in
hundert Vorläufern gleichzeitig entstehen, bis unter
diesen einer ersteht, der dem erst halb Geahnten
klaren Ausdruck verleiht. So einer ist Kunowski. Es
ist mir unmöglich, auch nur annähernd eine verständ-
liche Angabe des Inhalts seines Buches zu geben,
wenn ich mich in dem Rahmen dieser kurzen Anzeige
halten soll, und ich verzichte deshalb lieber ganz auf
diesen Versuch, der wahrscheinlich nur Irrtümer er-
Walter CRANE buch -umschlag zeugen würde. Das Buch sei aber dafür desto nach-

drücklicher allen denen empfohlen, die überhaupt
ernsthaft darnach streben, den Begriff Kunst zu ver-
DENKMÄLER tiefen. Es kann gar nicht fehlen, dass es vorerst ver-

urteilt wird und diejenigen Kunowski den Titel eines
ANNOVER. Das Denkmal, welches dem Dichter Schulmeisters und Pedanten anhängen, die unfähig
Hölty auf dem alten Nikolai-Friedhofe, der Stätte sind, ihn zu verstehen. Er ist aber gerade das Gegen-
seines unbekannten Grabes, errichtet werden soll, teil eines Pedanten und eines Schulmeisters. Er wird
geht im Bronzeguss seiner Vollendung entgegen. Das durchdringen. In zehn Jahren sprechen wir uns
Monument, welches in der Mitte einer Exedra auf- wieder. Sch.-Nbg.
gestellt wird, zeigt die Formen der Zopfzeit: auf
einem mehrstufigen Unterbau erhebt sich ein ge-
drungenes Postament mit Urne, an dessen Vorder-
seite das Medaillonbild des Poeten hängt. Eine
nackte Jünglingsgestalt, der Frühling, der nach dem
Liede Lenaus seinen Dichter sucht und nicht mehr
findet, lehnt sich an diesen Aufbau und streut
Blumen auf die Gruft, auf der die verstummte
Leier und ein verwelkter Lorbeerkranz liegen. Die
architektonischen Entwürfe rühren von Baumeister
Otto Lüer her, die plastischen Arbeiten hat der
Bildhauer Karl Gundelach geliefert. PI.

KARLSRUHE. Mit der Ausführung des hier ge-
planten Bismarck-Denkmals ist der hiesige Bild-
hauer Professor Friedrich Moest nunmehr end-
gültig betraut worden.

POTSDAM. Das für die Lange Brücke von Prof.
E. Herter (Berlin) geschaffene Reiterdenkmal
Kaiser Wilhelms [. wurde am 11. April enthüllt.

DREMEN. Rudolf Maison's »Herolde«, von
" deren Schenkung durch J. Harjes bereits in
diesen Blättern berichtet wurde, sollen ihren Platz
vor der Ostfassade des Rathauses finden.

QUEDLINBURG. Vor dem hiesigen Rathaus soll
ein Brunnen zur Aufstellung kommen, mit
dessen Ausführung der Berliner Bildhauer Arthur
Schulz-Grunewald beauftragt wurde. Von eben
diesem Künstler stammt das Denkmal Albrechts
des Bären in Ballenstedt.

■JflNDOX-Si'-HEW-VoRK )OHN I^AHtv"THE B&DLtY'rffÄD•

WALTER CRANE BUCH-UMSCHLAG

Redaktionsschluß: 4. Mai 1901. Ausgabe: 16. Mai 1901.

Herausgeber: Friedrich Pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schvartz.
Verlagsanstalt F. Bruckmann a.-g. in München, Nymphenburgerstr. 80. — Druck von A. Bruckmann, .München.
 
Annotationen