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Schumann, Paul: Internationale Kunstausstellung Dresden 1901
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12079#0465
ALBERT BARTHOLOM£ DENKMAL FÜR DIE TOTEN AUF DEM
FRIEDHOF PERE LACHAISE ZU PARIS
INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG DRESDEN 1901
Von Paul Schümann
(Nachdruck verboten)
Oeit dem Jahre 1897 zählen die Dresdener oder gar in München. Weiter zog man in
^ Kunstausstellungen mit zu den grossen Dresden zum erstenmale das moderne Kunst-
Kunstereignissen in Deutschland. Die frühe- gewerbe planmässig heran und riss dadurch
ren Ausstellungen in der Hauptstadt Sach- die Schranke nieder, die zu Zeiten nieder-
sens hatten rein örtliche Bedeutung, und nur gehenden Kunstempfindens zwischen hoher
die drei internationalen Ausstellungen von Kunst und Kleinkunst aufgerichtet worden
Aquarellen, Pastellen und Handzeichnungen war. So war Dresden der erste Ort, wo
konnten ein weitergehendes Interesse be- man mit Erstaunen die Fülle und Vielseitig-
anspruchen. Das Jahr 1897 aber machte keit der modernen dekorativen Kunst auf
Epoche unter den Dresdener Ausstellungen, einmal erblickte. Auch Meunier und die
und nicht bloss für Dresden, sondern für Blüte der belgischen Plastik wurde in Dresden
Deutschland überhaupt. In Dresden begann für Deutschland entdeckt. Das ausgezeich-
man, kleineren Anregungen der Münchener nete Gelingen der drei Ausstellungen ist in
Secession folgend, das Ausstellen selbst zu nicht geringem Grade auch dem zielbewuss-
einer Kunst auszugestalten ; man wollte nicht ten und energischen Zusammenarbeiten aller
bloss Kunstwerke ausstellen, sondern auch für die Kunst in Frage kommenden Faktoren,
durch die künstlerische Anordnung auf das der staatlichen und städtischen Behörden, der
Publikum wirken. Zu diesem Zwecke wurde Museumsdirektoren, der Finanzleute und der
vor allem die Zahl der auszustellenden Kunst- Presse mit Dresdens Künstlerschaft zu danken,
werke beschränkt. Das Hess sich in Dresden Ob dieses Zusammenarbeiten auch in Zukunft
leichter bewerkstelligen als anderswo, weil möglich sein wird, ist freilich in den letzten
hier die Zahl der einheimischen Künstler Monaten recht fraglich geworden,
nicht so übermässig gross ist, wie in Berlin Nun, die gegenwärtige internationale Aus-
Dic Klingt tur Alle XVI. 19. t. Juli 1901.
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FRIEDHOF PERE LACHAISE ZU PARIS
INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG DRESDEN 1901
Von Paul Schümann
(Nachdruck verboten)
Oeit dem Jahre 1897 zählen die Dresdener oder gar in München. Weiter zog man in
^ Kunstausstellungen mit zu den grossen Dresden zum erstenmale das moderne Kunst-
Kunstereignissen in Deutschland. Die frühe- gewerbe planmässig heran und riss dadurch
ren Ausstellungen in der Hauptstadt Sach- die Schranke nieder, die zu Zeiten nieder-
sens hatten rein örtliche Bedeutung, und nur gehenden Kunstempfindens zwischen hoher
die drei internationalen Ausstellungen von Kunst und Kleinkunst aufgerichtet worden
Aquarellen, Pastellen und Handzeichnungen war. So war Dresden der erste Ort, wo
konnten ein weitergehendes Interesse be- man mit Erstaunen die Fülle und Vielseitig-
anspruchen. Das Jahr 1897 aber machte keit der modernen dekorativen Kunst auf
Epoche unter den Dresdener Ausstellungen, einmal erblickte. Auch Meunier und die
und nicht bloss für Dresden, sondern für Blüte der belgischen Plastik wurde in Dresden
Deutschland überhaupt. In Dresden begann für Deutschland entdeckt. Das ausgezeich-
man, kleineren Anregungen der Münchener nete Gelingen der drei Ausstellungen ist in
Secession folgend, das Ausstellen selbst zu nicht geringem Grade auch dem zielbewuss-
einer Kunst auszugestalten ; man wollte nicht ten und energischen Zusammenarbeiten aller
bloss Kunstwerke ausstellen, sondern auch für die Kunst in Frage kommenden Faktoren,
durch die künstlerische Anordnung auf das der staatlichen und städtischen Behörden, der
Publikum wirken. Zu diesem Zwecke wurde Museumsdirektoren, der Finanzleute und der
vor allem die Zahl der auszustellenden Kunst- Presse mit Dresdens Künstlerschaft zu danken,
werke beschränkt. Das Hess sich in Dresden Ob dieses Zusammenarbeiten auch in Zukunft
leichter bewerkstelligen als anderswo, weil möglich sein wird, ist freilich in den letzten
hier die Zahl der einheimischen Künstler Monaten recht fraglich geworden,
nicht so übermässig gross ist, wie in Berlin Nun, die gegenwärtige internationale Aus-
Dic Klingt tur Alle XVI. 19. t. Juli 1901.
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