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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 16.1900-1901

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Personal- und Atelier-Nachrichten - Denkmäler - Von Ausstellungen und Sammlungen - Vermischtes - Kunst-Blätter und -bücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.12079#0553

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wie sein mit dem ersten Preis gekrönter, jedoch technischem Geschick der verschiedensten gra-
nicht ausgeführter Entwurf für das Kuppelbild einer phischen Ausdrucksformen bedienend, ja sie sogar
Münchner Friedhofkapelle (1897,98) beweist. Noch manchmal, malerischen Wirkungen zu liebe, kombi-
in seiner letzten Lebenszeit beschäftigte ihn eine reli- nierend. Die diesem Heft vorangestellte zeich-
giöse Aufgabe: er wollte die Apsis der von Theodor nerische Bildnisstudie kann als ein gutes Beispiel
Fischer erbauten neuen protestantischen Kirche in für die Art des Künstlers gelten. Ein scharfer Blick
Schwabing mit einem Fresko schmücken. Mitten lässt ihn, in seinen Damenbildnissen mit Eleganz
aus dem besten, reichsten Schaffen hat ihn nun und Chic, das Wesen der darzustellenden Persön-
der Tod herausgerissen; aber Volz konnte doch ein lichkeit erfassen. Der 1875 zu Nimptsch in Schlesien
nach Umfang und Inhalt beträchtliches Lebenswerk geborene Künstler studierte zuerst auf der Breslauer
zurücklassen. Seine schlichte, kerngesunde und Kunstschule unter Bräuer, schwankend ob er Bild-
innerlich poesievolle Kunst sichert ihm einen Platz hauer oder Maler werden solle, 1893 ging er nach
neben den besten und liebenswürdigsten Romantikern, Berlin, dort wirklich einige Zeit als Bildhauer ar-
wie Schwind oder Steinle. Sein technisches Können beitend, bis er dann bald, nach Unterweisung bei
und sein Geschmack waren sehr solide; das bezeugen H. Meyer, in der Graphik das seinem künstlerischen
nicht allein seine grösseren ausgeführten Bilder, son- Wesen passende Schaffensgebiet fand. 1896 kam
dern auch seine espritvoll hingesetzten Entwürfe. — Wolff nach München, bei Peter Halm zu studieren,
Der Name Heinrich Wolff hat trotz des noch im Vorjahre begründete er mit Hans Neumann zu-
jugendlichen Alters seines Trägers in der Münchener sammen eine -graphische Schule.c
Graphikerwelt bereits einen guten Klang. Das Por-
trät hauptsächlich ist es, das Wolff in seinen DERLIN. Von der Akademie. Die Chronik für
Schöpfungen kultiviert, sich dabei mit eminentem den Zeitraum Oktober 1899 1900, die erst

jetzt zur Ausgabe gelangt, hat
insofern eine wesentliche Ver-
besserung erfahren, als sie über
die thatsächlichen akademi-
schen Verhältnisse, die sonst
recht verworren erscheinen, in
klarerer Weise berichtet als
früher, einen Nachtrag enthält
über die inzwischen einge-
tretenen Personalverände-
rungen und die Geburtstage der
der Akademie angehörenden
MitgliederundSenatoren bringt.
Die Akademie besitzt zwei
Ehrenmitglieder, sowie hun-
dertdreissig ordentliche Mit-
glieder auf dem Gebiete der
bildenden Künste; von ihnen
wohnen zweiundsechzig in Ber-
lin und achtundsechzig in
Deutschland und den übrigen
Staaten Europas. Kürzlich
wurden von der Akademie
zwei Rompreise vergeben.Unter
drei Bewerbern errang der erst
einundzwanzigjährige Bild-
hauerGEORG Hengstf.nberg,
am 13. Juli 1879 zu Meran ge-
boren, zur Zeit Schüler der hie-
sigen akademischen Hoch-
schulefürdiebildenden Künste,
den Preis der Dr. Paul Schult;e-
Stiftung im Betrage von 3000 M.
und der Bildhauer Jacob
Plessner, am 18. August 1874
zu Berlin geboren, als einziger
Bewerber den diesmal für jü-
dische Bildhauer bestimmten
Preis der Ersten Michael Beer-
schen Stiftung in Höhe von
2250 M. Die Sieger in den
Wettbewerben sind zu ein-
jährigen Studienreisen nach
Italien verpflichtet. — Prof.
Hans Gude wird zum 1. Ok-
tober d. J. von seiner Lehr-
thätigkeit als Vorsteher eines
Meisterateliers für Landschafts-
malerei zurücktreten. Als sein
Nachfolger wird allgemein Prof.
august holm berg pläne eugen bracht bezeichnet.

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