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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

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Heft 5
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Glaser, Curt: Ein Museum ostasiatischer Kunst
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.4753#0325

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EDVARD MUNCH, LANDSCHAFT

AUSGESTELLT BEI FRITZ GURLITT, BERLIN

hohes Lob gebührt, den Rahmen geschaffen, in dem das
Museum sich heute zeigr. Wieder kann bei diesem
Hause von einem Idealfall die Rede sein. Der oft aus-
gesprochene Wunsch, einer Sammlung ihr Heim zu
bauen, nicht ein Haus, in dem dann, wie es eben geht,
die Kunstwerke unterzubringen sind, ist hier in einer
Vollkommenheit verwirklicht, die noch nirgends sonst
erreicht wurde. Mit grösster Sorgfalt ist der Plan des
Ganzen durchdacht, mit aller Umsicht auf jedes Stück

EDVARD MÜNCH, ENTWURF ZU EINEM DEKORATIVEN FRIES

AUSGESTELLT BEI FRITZ GURLITT, BERLIN

Bedacht genommen, die Räume
richten sich nach den Gegen-
ständen, und jedem Objekte ist
sein Schrank angemessen, wie
dem Menschen ein Kleid. Nir-
gends sonst giebt es ein Mu-
seum, das so angenehm und ge-
schmackvoll sich präsentiert wie
dieses. Wer will, mag hier an
den Verhältnissen, dort an der
Farbe eines Holzes mäkeln. Nie
wird in Geschmackfragen sich
volle Einigkeit erzielen lassen.
Sicher ist, dass viele ausgezeich-
nete Lösungen gefunden wur-
den, und dass der Besucher
immer angeregt von einem
Räume in den anderen wandert,
ohne das Gefühl der Ermüdung
zu verspüren, das schon die
Folge gleichmässig grosser Räu-
me mit den immer gleichen un-
förmigen Vitrinen leicht hervor-
ruft.

Nun aber zu den Schatten-
seiten auch dieses Systems, denn
leider giebt es in dieser Welt keine Rose, die nicht ihre
Dornen hätte. In gewissem Sinne stellte Fischers Samm-
lung ein abgeschlossenes Ganzes dar, als er sie der
Öffentlichkeit übergab. Seine bisherige Thätigkeit hat
mit dem Bau ein Ende erreicht. Aber eine neue be-
ginnt. Die Sammlung hat nun ihr eigenes Leben, als
ein öffentliches Museum. Und nichts schlimmer als ein
Museum, das stagniert. Jede Sammlung muss sich ent-
wickeln. Wäre diese vor zehn Jahren abgeschlossen

worden, stände hier nur,
was Fischer damals besass,
die Sammlung hätte ohne
Frage ein anderes Gesicht,
als sie es heut hat, da neu-
gewonnene Erkenntnisse
genutzt werden konnten.
Und nach abermals einem
Jahrzehnt muss sie sich wie-
derum in sehr vielen ihrer
Teile erneut haben, wenn
sie Forderungen genügen
will, für die heut allerdings
nur erst wenigen die Augen
geöffnet sind.

Wird aber dann nicht
gerade dieses so kunstvoll
angemessene Kleid zu einer
Fessel werden? Es bleibt
nirgends Raum für eine
Neuerwerbung. Aber selbst

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