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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

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Heft 8
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Wedderkop, H.: Die Neuerwerbungen der städtischen Galerie in Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.4753#0479

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KONST. TROYON, FRÜHLINGSLANDSCHAFT

DIE NEUERWERBUNGEN DER STÄDTISCHEN GALERIE

IN DÜSSELDORF

. VON

H. v. WEDDERKOP

%

Die Bezeichnung Düsseldorfs als offizielle Kunst-
stadt des Westens zog ihre Berechtigung haupt-
sächlich aus dem Vorhandensein einer Akademie von
ruhmvoller lokaler Vergangenheit und einer sogenann-
ten künstlerischen Atmosphäre, die der Malkasten in
der Hauptsache verbreiten sollte. Dass nach der Ab-
wanderung der grossen Schätze des Kurfürsten Johann
Wilhelm auch noch eine Galerie existierte, hat kaum je
den Ausschlag gegeben, da von dieser Thatsache niemals
ein ernster Gebrauch gemacht wurde.

Betrachtet man diese Zustände vom heutigen Tage
aus, so erscheinen sie unglaubwürdig. Die Stadt im
Zentrum des Westens, materiell glänzend gestellt, in
nächster Nachbarschaft alter grosser Kulturländer, mit
dem technischen Gerät einer Akademie, an der Leute

wie Schirmer, Lessing, Feuerbach wirkten, entschlug
sich leichtsinnigen Herzens der Mühe, seine künstle-
rischen Bestrebungen durch eine massgebende Samm-
lung zu kristallisieren.

Denn das, was es bisher hatte, kann man als solche
nicht bezeichnen.

Bestehend aus den bekannten Namen von lokaler
Bedeutung, wie sie die stets zum voraus entschiedene
Ballotage eben zusammengebracht hatte, zu denen sich
ganz selten einmal ein Fremder verirrte, wie etwa Len-
bach, der mit einem wundervollen „Döllinger" und
einem massigen „Bismarck" zugelassen wurde, ver-
waltet im Nebenamt von einem Maler, bildet die 1880
entstandene Galerie ein Zufallsprodukt, das, aus der
(Künstler-) Vereinsmeierei geboren, Vereinsmeierei-

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