ALTE WIENER WANDMALEREI
ZWEI ALT-WIENER INTERIEURS
VON
ARTHUR ROESSLER
In der Altstadt, nahe den Gebäuden des Ministerrats-
präsidiums, der Statthalterei und des Landtages von
Osterreich unter der Enns, steht an der stillen Wallner-
strasse ein bemerkenswerter Barockbau, den Feldmar-
schall Graf Emmerich Caprera von einem vermutlich
toskanischen Architekten aufführen Hess. Er unterschei-
det sich trotz seines an Fischer von Erlach und Hilde-
brand erinnernden Portales merklich von der übrigen
Wiener Barockarchitektur. In der äussern Form unver-
ändert erhalten, hat er im Innern wiederholte Um-
gestaltungen erfahren, da er zu verschiedenen Zeiten
verschiedenen Besitzern gehörte und verschiedenen
Zwecken diente. Zu Beginn des neunzehnten Jahr-
hunderts beherbergte er die französische Botschaft. Den
Wienern ist er als das ehemals Geymüllerische Palais
bekannt. Seit einigen Jahren gehört der ebenso schöne
wie interessante Bau dem Lande Niederösterreich, das
in einigen seiner Räume das Landesmuseum unter-
brachte.
Gelegentlich der zum Zwecke der Museumsein-
richtung vorgenommenen Adaptierungsarbeiten wurden
im ersten Stockwerke des rechtsseitigen Hoftraktes
544
ZWEI ALT-WIENER INTERIEURS
VON
ARTHUR ROESSLER
In der Altstadt, nahe den Gebäuden des Ministerrats-
präsidiums, der Statthalterei und des Landtages von
Osterreich unter der Enns, steht an der stillen Wallner-
strasse ein bemerkenswerter Barockbau, den Feldmar-
schall Graf Emmerich Caprera von einem vermutlich
toskanischen Architekten aufführen Hess. Er unterschei-
det sich trotz seines an Fischer von Erlach und Hilde-
brand erinnernden Portales merklich von der übrigen
Wiener Barockarchitektur. In der äussern Form unver-
ändert erhalten, hat er im Innern wiederholte Um-
gestaltungen erfahren, da er zu verschiedenen Zeiten
verschiedenen Besitzern gehörte und verschiedenen
Zwecken diente. Zu Beginn des neunzehnten Jahr-
hunderts beherbergte er die französische Botschaft. Den
Wienern ist er als das ehemals Geymüllerische Palais
bekannt. Seit einigen Jahren gehört der ebenso schöne
wie interessante Bau dem Lande Niederösterreich, das
in einigen seiner Räume das Landesmuseum unter-
brachte.
Gelegentlich der zum Zwecke der Museumsein-
richtung vorgenommenen Adaptierungsarbeiten wurden
im ersten Stockwerke des rechtsseitigen Hoftraktes
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