Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

DOI Heft:
Heft 12
DOI Artikel:
Kunstausstellungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4753#0712

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
n ^rch einen We» c

lst der gewaltigem,
neuen Zeit ähnlich,':
wohl ohne e,
stoi Anstandst
•indem und derNb!
e Echtheit wohlig,
kühnen Weise etat

UNSTAUSSTELLUNGEN

JENA
In Jena ist am Sonntag den zwölf-
ten Juli die Kunstsammlung des Kunsl-
vereins eröffnet worden. Dass das bei
den beschränkten Mitteln (es wäre fast
richtiger von „unbeschränkter Mittellosigkeit" zu reden)
des Vereines möglich war, wird der einsichtigen Leitung
des Professors Hedemann und derThatkraft des Dr. Grise-
bach verdankt. Wie sehr durch diese beiden Männer
der Kunstverein an Ansehen gewonnen hat, zeigt am
besten der Umstand, dass bedeutende Künstler ihre
Werke dem Verein für diese Gelegenheit zum Geschenk
gemacht haben. So enthält die Sammlung bereits eine
Reihe von Bildern, über deren bleibenden Wert für die
Zukunft man nicht mehr im Zweifel sein wird, während
im grossen und ganzen sie den Charakter einer Versuchs-
galerie trägt, die für geringe Summen Werke von noch
nicht allgemein anerkannten Künstlern ankauft. Und sollte
es sich in einigen Jahren herausstellen, dass nur ein Teil
der angekauften Bilder bestehen bleibt, so kann man die
anderen ohne Schmerz verschwinden lassen, der ge-
steigerte Wert der wenigen wird den Ausfall bei den
anderen wett machen. Das gilt sowohl rein im Sinne
des Kunstmarktes als auch im Ideellen. Der Architekt
Rohde hat sich den Intentionen der Leitung gut an-
zupassen gewusst, und so ist in Räumen, die in neu-
tralen und lichten Tönen gehalten sind, mit ganz
hellen und naturfarbenen Holzmöbeln eine harmo-
nische und geschlossene Umgebung geschaffen, die
für die Bilder den denkbar günstigsten Rahmen ab-
giebt. Die Einrichtung darf fast als vorbildlich dafür
angesehen werden, wie mit ganz bescheidenen Mit-
teln Räume so gestaltet werden können, dass die
Kunstwerke als Hauptsache zur Geltung kommen,
und das Ganze durchaus behaglich wirkt.

Der Hauptraum ist den Schweizer Malern ge-
widmet: voran F. Hodler, der eine Figur aus seinem
grossen Bild für Hannover stiftete (es ist der mit
dem Mantel links von der Mittelfigur), ausserdem
besitzt der Verein die Lithographie des Mädchens
von dem Bilde, das sich im Folkwangmuseum befin-
det, „der Frühling". Das Blatt ist in seiner Wirkung
kaum schwächer als das grosse Gemälde. Die ältere
Generation ist durch die „Testa di morto" von Se-
gantini vertreten (Leihgabe).

Von Cuno Amiet ist ein schöner grosser Mäd-
chenakt und ein farbiges Blumenstück da. (Geschenk
des Künstlers), Giacometti stiftete ein farbiges kleines
Bild von einem Engadinerdorf, auch Hermann Huber
ist durch das ausdrucksvolle Bild „Araberin" und
zwei Radierungen vertreten, ein Schweizer Sammler
schenkte ein liegendes Mädchen von Auberjaunois.
Ein zweiter Raum, es ist der, welcher am einheitlichsten

und behaglichsten wirkt, enthält Werke der „Expressio-
nisten".

In einem graphischen Kabinett sind ausser einem
Teil der genannten Künstler noch Cezanne, Munch und
W. Klemm vertreten, und endlich ist ein kleiner Raum
Jenenser Künstlern gewidmer, unter denen der ehemals
in Jena wirkende E. Kuithan, Ch. Natter, H. Haack ge-
nannt sein mögen. Der Unterzeichnete hielt die Eröff-
nungsrede, in der er auf die Wichtigkeit, die Kunst der
lebenden Generation zu sammeln, hinwies. B. Graef.

PARIS
DerPariserKunstsalonLevesque hatte den deutschen
Bildhauer Wilhelm Lehmbruck zu einer Sonderausstellung
eingeladen. Die ausgestellten Arbeiten: achtzehn Skulp-
turen, sieben Bilder und vierzig Radierungen sind den
Lesern dieser Zeitschrift grösstenteils bekannt, so dass
sich eine eingehende Besprechung der Ausstellung er-
übrigt.

In der Galerie Manzi Joyant fand eine 201 Gemälde,
Pastelle, Zeichnungen und Plakate umfassende Aus-
stellung von Henri de Toulouse-Lautrec statt. O. G.

WILHELM LEHMBRUCK, DREI FRAUEN. ZEICHNUNG
IM BESITZ DES KAISER FRIEDRICH-MUSEUMS, MAGDEBURG

649
 
Annotationen